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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Auswirkungen auf das Dämonenkind haben würde. Es würde schwächer, kraftloser auf die Welt kommen, als es eigentlich sein durfte. Das Opfer war unumgänglich bei Geschöpfen seiner Art.
    Aber es blieb keine Zeit mehr, einen anderen Sterblichen zu überwältigen und seine Lebensenergie auf den Nachkommen zu übertragen.
    Und zusätzlich hatte der überraschende Angriff der Gegenspieler einen Schock ausgelöst…
    Nichts ließ sich jetzt mehr aufhalten. Das Dämonenkind wurde geboren.
    Aber als Zorak es sah, ereilte sie der zweite Schock …
    ***
    Etwa ein Jahrzehnt später
    Südliches Loire-Tal: Château Montagne…
    Jenseits der Glasfront ging ein kühler Regenschauer nieder. Drinnen spielten Witterungseinflüsse keine Rolle. Der Swimming-Pool war überdacht, mit Glaswänden gegen die Außenwelt abgeschottet und beheizt; Dach und Wände konnten elektrisch zurückgezogen werden, wenn man bei besseren Wetterverhältnissen im Freien sein wollte. Die breite Tür zum Fitneß-Center, das Zamorra hatte einrichten lassen, gleich nachdem er sein Erbe, das Schloß am Berghang über der Loire, angetreten hatte, war geöffnet.
    Lady Patricia Saris, mit ihrem Sohn Rhett schottischer Dauergast im Loire-Schloß, steckte im seidig schimmernden Bodysuit und strampelte schwitzend am Trimmrad. Der kleine Rhett, noch nicht ganz anderthalb Jahre jung, befaßte sich mit seinem mitgebrachten Spielzeug. In regelmäßigen, recht kurzen Abständen wurde er wachsam beäugt von seiner Mutter, die stets sprungbereit war, falls der Kleine Dummheiten machte, in Verletzungsgefahr geriet oder sich tapsend auf den Weg in Richtung Swimming-Pool machte, in den hineinzufallen ihm sicher keine Probleme bereiten würde…
    Nicole Duval, Zamorras Sekretärin, Partnerin, Lebensgefährtin, kam aus dem Wasser. Sie hatte versucht, einen neuen Schwimmrekord aufzustellen. Sie frottierte sich ab, während sie sich Patricia näherte. Die Schottin trat jetzt etwas langsamer in die Pedale.
    »Kommst du noch mit rüber?« fragte Nicole und lehnte sich an eines der anderen Geräte, während sie auf die Tür zu einem Nebenraum deutete. »Ich könnte noch einen Sparringspartner fürs Judo-Training gebrauchen.«
    Patricia schüttelte den Kopf. Sie deutete auf den ›Kilometerzähler‹ des Trimmrades. »Wenn ich hier fertig bin, bin ich hier fertig«, erwiderte sie. In Wirklichkeit scheute sie die Körperberührungen. Die sehr freizügige Nicole bewegte sich schon im ›zivilen‹ Teil des Châteaus oft genug nur spärlich oder gar nicht bekleidet; im Fitneßbereich war sie grundsätzlich nackt. Sie sah nicht ein, bei den Übungen Trainingskleidung durchzuschwitzen. Nicoles häufige Nacktheit gefiel Patricia allerdings überhaupt nicht, aber sie sagte nichts dazu. Sie versuchte, ihre Ablehnung dagegen nicht allzu deutlich zu zeigen. Aber Nicole dann auch noch unmittelbar zu berühren, was beim Judo-Training nicht ausblieb, ging ihr absolut gegen den Strich.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Na schön. Wer nicht will, hat schon.« Sie lächelte. »Dabei könntest du deinem Sohn ein gutes Beispiel geben. Es könnte ihn motivieren, frühzeitig die Selbstverteidigungstricks zu erlernen.«
    »Einen Anderthalbjährigen?« Patricia stoppte ihr Pedaltreten und tippte sich gegen die Stirn. »Gegen wen sollte er sich verteidigen müssen? Gegen Teddybären, Mickymäuse und Plüsch-Dinos? Außerdem braucht er nicht zu kämpfen. Wer ihm etwas tut, bekommt es mit mir zu tun.«
    Nicole hob die Brauen. »Sicher.«
    Die Schottin kletterte vom Gerät, reckte sich ausgiebig und strich sich mit beiden Händen durchs Haar. »Ich sag’s dir, Nicole: Wer immer versucht, Rhett etwas anzutun, den bringe ich mit meinen eigenen Händen um. Und dazu brauche ich kein Judo-Training. Ich meines es verflixt ernst; ich würde mein Leben für Rhett geben. Aber vorher würde ich alles daran setzen, das Leben seines Bedrohers auszulöschen. Egal wie und egal, um wen es sich dabei handelt, um Mensch oder Dämon. Wer Rhett etwas tut, den mache ich fix und fertig. Und gegebenenfalls bringe ich ihn um.«
    Nicole starrte die Freundin an. Sie konnte sich nicht erinnern, Patricia jemals so erlebt zu haben. Die sanfte, friedliche Schottin schien von einem Moment zum anderen völlig verwandelt.
    »He! Komm auf den Teppich, Patricia! Niemand will Lord Zwerg etwas tun.«
    Die Schottin seufzte. »Kannst du nicht ein einziges Mal seinen Namen sagen? Er heißt nicht Lord Zwerg , sondern Sir Rhett Saris ap
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