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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Llewellyn!«
    »Ein langer Name für eine Kind, das einen Gartenzwerg gerade mal um Haupteslänge überragt… nur, um in Laurins unterirdischem Zwergenreich zu leben, müßte er noch ein wenig wachsen…«
    »Ich meine das ernst!« fuhr Patricia sie an.
    »Was ist in dich gefahren?« fragte Nicole.
    »Muß ich dir das wirklich noch sagen?« murmelte Patricia, plötzlich nicht mehr aggressiv, sondern bedrückt wirkend. »Haben wir nicht in der letzten Zeit oft genug darüber gesprochen? Ich glaube nicht mehr, daß Rhett hier wirklich sicher ist. Wir sind von Llewellyn-Castle hierher übergesiedelt, weil Château Montagne angeblich sicherer sei. Aber immer wieder passiert hier etwas. Zuletzt die große Polizeiaktion mit der Durchsuchung des gesamten Châteaus. Das bring zuviel Unruhe, und es bringt auch zuviel Unsicherheit. Die Polizisten standen unter dem Bann eines Dämons, der es auf Zamorra und dich abgesehen hatte. Ebensogut hätten sie nach Rhett suchen können. Was dann?« [2]
    »Die magische Abschirmung…«
    »… ist auf Llewellyn-Castle ebenso gut wie hier; schließlich hat seinerzeit Bryont Saris euch gezeigt, wie man sie anlegt! Dummerweise hilft sie nur gegen Schwarze Magie und schwarzmagisch Beeinflußte! Wenn man die Büttel nun so instruiert, daß sie aufgrund gefälschter Fakten auch ohne magische Beeinflussung zugreifen…«
    Nicole winkte ab. »Das war ein Ausnahmefall, der nicht mal euch beide betraf, von der frühmorgendlichen Ruhestörung einmal abgesehen. Aber oben in Schottland wäre Lord Zw… der Junge allein, hier hat er in den Lafitte-Kindern Altersgenossen auf lange Sicht Und abgesehen davon hast du in Nadine Lafitte eine gute Freundin in allen Muttersorgen. Trotzdem willst du wieder zurück?«
    »Ich glaube, du kannst nicht verstehen, was ich meine«, sagte Patricia ernst. »Du hast kein eigenes Kind, du kannst meine Befürchtungen nicht nachvollziehen. Es geht mir um Rhetts Sicherheit. Abgesehen von seiner Bedeutung für die Llewellyn-Erbfolge ist er auch noch viel mehr als mein Sohn.«
    »Überlege es dir trotzdem«, erwiderte Nicole. »In Schottland bist du auf dich allein gestellt. Da gibt es zwar jede Menge Bekannte, Freunde und Helfer… allerdings kennen die sich nicht mit Magie aus. Hier, im Château Montagne und sogar unten im Dorf, sieht das alles ganz anders aus.«
    Patricia räusperte sich.
    »Ganz gleich, ob wir hierbleiben oder wieder heimkehren - es gilt, was ich vorhin schon gesagt habe. Für Rhetts Wohlergehen werde ich alles tun. Kein Preis ist zu hoch.«
    »Auch nicht Totschlag oder Mord?« Die Schottin schüttelte den Kopf. »Stellvertretende Notwehr, falls es diesen Begriff überhaupt gibt.«
    »Es gibt ihn nicht. Aber deine Absichten wären ein weiterer Grund, sich mit waffenloser Selbstverteidigung zu beschäftigen. Wir können dir außer Judo noch Karate, Taekwan-Do und Kung-Fu anbieten, in allen Variationen von zahm bis bissig.«
    Patricia sah Nicole an. Sie begriff es wohl nicht…
    »Danke«, wehrte sie ab. »Vorerst nicht. Ich mache jetzt Schluß. Kannst du ein wenig auf Rhett achtgeben, während ich dusche? Ich möchte William für diese Kleinigkeit nicht unbedingt herbeordern.«
    »Kein Problem«, sagte Nicole. Mochte Patricias Butler sich mit anderen Dingen befassen. Zu tun gab es im Château jedenfalls auch so genug…
    In diesem Moment trat Zamorra ein. Er sah sich kurz um und nickte. »Hab’s doch geahnt, daß ich dich um diese Zeit hier finde, Nici. - Hallo, Patricia! Hallo, Rhett!« Von dem hatte er natürlich keine Reaktion zu erwarten; das, womit er sich gerade beschäftigte, war wesentlich interessanter und bedeutungsvoller als das Auftauchen eines mittelblonden, sportlich wirkenden Mannes. Vermutlich würde sich das in einem Dutzend Jahren ändern, wenn er weit genug entwickelt war, um seine Rolle als Erbfolger mit allen Konsequenzen zu begreifen.
    Nicole, die das große Badetuch längst fallengelassen hatte, eilte Zamorra entgegen und umarmte und küßte ihn mit unverhohlener Leidenschaft, die selbst Patricia auffallen mußte. Zamorra erwiderte den Kuß und streichelte sanft Nicoles nackte Haut. Sie schmiegte sich liebevoll an ihn und bewegte sich dabei für ein paar lange Sekunden, als habe sie die Anwesenheit der anderen völlig vergessen.
    Die Schottin atmete tief durch. Sekundenlang sah sie in ihrer Fantasie Zamorra ebenfalls nackt und sich selbst an Nicoles Stelle in der innigen Umarmung…
    Sie erschrak vor sich selbst. Nichts lag ihr
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