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0536 - Götzendämmerung

Titel: 0536 - Götzendämmerung
Autoren: Unbekannt
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Wege des Teilungsgeschwaders lagen, sollte dieses seine Richtung beibehalten.
    Die eine war ein roter Riesenstern in 535 Lichtjahren Entfernung, der nur einen Planeten besaß. Der Planet war eine unbewohnbare Methanwelt vom Jupiter-Typ.
    Die zweite Sonne, nur 338 Lichtjahre von der Flotte entfernt, war vom Sol-Typ und besaß sieben Planeten. Es handelte sich dabei um das Heleva-EX-System, das einst von einem Explorerschiff entdeckt und katalogisiert worden war. Über alle sieben Planeten lagen exakte Daten vor, die im Sternenkatalog der Explorerflotte einige Seiten füllten und in der Bordpositronik der INTERSOLAR einen ganzen Speicher in Anspruch nahmen.
    Der Großteil der Daten behandelte allerdings den dritten Planeten.
    Es war eine erdähnliche Welt, die von den Explorerleuten die Bezeichnung Trantus-Tona erhalten hatte. Dort lebten die Nachkommen von arkonidischen Siedlern, die schon vor Jahrtausenden den Kontakt zur Zivilisation verloren hatten.
    Sie waren in die Primitivität zurückgefallen und standen gegenwärtig etwa auf der gleichen Entwicklungsstufe wie die Terraner des 15. Jahrhunderts.
    Da Trantus-Tona bewohnt war, hatte sich eine Besiedlung durch die Terraner von selbst ausgeschlossen. Infolge der militärisch unbedeutenden Position, und weil es auch wirtschaftlich nicht rentabel gewesen wäre, hatten die Terraner sogar auf die Errichtung einer Handelsniederlassung verzichtet.
    Das Heleya-EX-System geriet in Vergessenheit.
    Jetzt erhielt es durch die Teilungsflotte eine besondere Bedeutung.
    „Es kann kein Zweifel bestehen, daß das Ziel der Gelben Eroberer das Heleva-EX-System ist", erklärte Atlan. „Und von den sieben Welten kommt nur Trantus-Tona als Gebärwelt in Frage."
    „Hast du immer noch Bedenken, gegen die Teilungsflotte vorzugehen?" erkundigte sich Reginald Bull über Hyperkom.
    „Dein Vorschlag ist nicht durchzuführen", sagte Rhodan entschieden. „Wir müssen eine andere Lösung finden."
    „Wenn du noch lange wartest, dann geht die Flotte in die Transition, und die 500 Millionen Bewohner von Trantus-Tona erleiden das gleiche Schicksal wie die Amazonen von Diane!" rief Bull anklagend.
    „Zu spät", sagte Atlan und deutete auf den Panoramabildschirm.
    Rhodan folgte mit den Augen der ausgestreckten Hand des Arkoniden, aber er begriff nicht sofort. Er hatte erwartet, auf dem Bildschirm eine Massentransition der Teilungsflotte zu sehen.
    Doch jetzt mußte er feststellen, daß nicht alle 6500 Schiffe auf einmal verschwanden, sondern einzeln und nach und nach.
    „Das ist neu", rief Rhodan verblüfft. „Bisher haben die Schiffe einer Flotte nie Einzeltransitionen durchgeführt."
    „Es kann sich nicht um Transitionen handeln", meldete Fellmer Lloyd aus der Ortungszentrale. „Wir haben keine einzige Strukturerschütterung angemessen, wie sie beim gewaltsamen Eindringen in den Hyperraum entsteht."
    „Das kann nur bedeuten, daß die Schiffe des Teilungsgeschwaders mit Lineartriebwerken ausgerüstet sind", stellte Rhodan überrascht fest. „Jetzt haben wir den endgültigen Beweis dafür, daß die Gelben Eroberer nicht nur die Hypertransition in höchster Vollendung beherrschen, sondern große Entfernungen auch im Zwischenraum überbrücken können."
    „Das haben wir schon seit einiger Zeit vermutet", sagte Atlan nur und ließ seinen Blick nicht von Rhodan.
    „Linearflug!" befahl Rhodan dem 1. Kosmonautischen Offizier.
    „Wir werden der Flotte mit Hilfe des Halbraumspürers auf den Fersen bleiben."
    Atlan meinte: „Glaubst du immer noch, die Gelben Eroberer könnten sich ein anderes Ziel als das Heleva-EX-System aussuchen?"
    Rhodan schwieg. Er beobachtete den Libroflexschirm des Halbraumspürers und wartete darauf, daß die GOOD HOPE II in den Linearraum überwechselte.
     
    5.
     
    Ein Wandler formte vierdimensional stabile Impulse um und paßte sie der neutralenergetischen Zustandsform des Zwischenraumes an. Als zwischendimensionale Libro-flex-Impulse wurden sie von einem Sender abgestrahlt, von Körpern innerhalb des Linearraums reflektiert und von einem Empfänger wieder aufgenommen. Auf diese Weise war eine Ortung auf Echobasis innerhalb des Zwischenraumes möglich.
    Auf dem Libroflexschirm zeichnete sich der gesamte Pulk des Teilungsgeschwaders scharf ab.
    Die Männer in der Zentrale der GOOD HOPE II hatten die Tatsache, daß das Teilungsgeschwader, statt eine Massentransition vorzunehmen, einen Linearflug unternahm, noch nicht ganz verdaut.
    Der Xenologe Sophtorn Pienager
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