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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nacht hier aufkreuzt, um uns die Botschaft zu überbringen? Warum läßt Riker dieselbe nicht zu büro-üblichen Zeiten von seiner Sekretärin durchtelefonieren?«
    »Es geht nicht um Firmenbelange«, sagte Sid Amos. »Oder doch… allerdings nicht so, daß es über die offiziellen Kanäle laufen dürfte. Ich habe auch keinen direkten Auftrag erhalten, sondern eher eine pauschale Bitte…«
    »Wie wäre es denn, wenn du zur Abwechslung mal Klartext brabbeln würdest?« schlug Nicole vor. »Eigentlich sind wir beide nämlich recht müde und nicht an Smalltalk interessiert. Also spiel hier nicht den Berufspolitiker, sondern rede verständlichen Klartext.«
    Der Ex-Teufel seufzte.
    »Es ist schon ein paar Wochen her«, holte er aus. »Da muß Riker festgestellt haben, daß bei seinen außerirdischen Vertragspartnern etwas nicht so ganz in Ordnung ist. Gesprächstermine wurden nicht mehr eingehalten, und dergleichen Scherze mehr. Auch vereinbarte Lieferungen blieben aus. Daraufhin hat Riker zunächst auch einmal die Gegenleistungen der T.I. gestoppt. Daraufhin wurde angemahnt, aber zu einem persönlichen Gespräch zwischen den Oberbossen beider Parteien kommt es wohl nicht, weil sich von der DYNASTIE DER EWIGEN seltsamerweise niemand dazu herabläßt.«
    Zamorra nickte langsam. Rhet Riker war der Geschäftsführer der Tendyke Industries, Inc ., einer weltweit operierenden Holdingfirma, die von El Paso aus gesteuert wurde und in allen möglichen und unmöglichen Branchen Hunderte von kleinen und großen Tochterfirmen umschloß. Zamorras Freund Robert Tendyke hatte sie einst gegründet, weil er, wie er einmal gesagt hatte, »nie wieder arm sein wollte«. Längst hatte er die Kontrolle über die Firma in Rhet Rikers erfahrene Hände gelegt.
    Er war vom Typ her ein Abenteurer, der sich überall in der Welt herumtrieb; er war kein Büromensch.
    Er wollte nur stets genug Kleingeld in der Tasche haben, mehr nicht als das, was er gerade brauchte, ob das ein Dime für die Telefonzelle war oder ein Scheck über eine halbe Million Dollar für ein kleines Flugzeug. Die Tendyke Industries, Inc. garantierte ihm das.
    Riker war laut Tendykes eigener Aussage der beste Mann für den Job, der sich auf der ganzen Welt finden ließ. Daher nahm er auch die Geschäftspraktiken in Kauf, die Riker anwandte. Er nahm hin, daß Riker mit der DYNASTIE DER EWIGEN paktierte, deren erklärtes Ziel es war, nebst vielen anderen Welten in diesem Universum auch den Planeten Erde unter ihre Kontrolle zu bekommen.
    Es kam zu einem »joint venture« ; die T.I.- Tochterfirma »Satronics« in Atlanta, Georgia, lieferte an eine Strohfirma der Ewigen Computer- und Raumfahrttechnologie, und umgekehrt hatte die T.I. dafür an den technischen Errungenschaften der Ewigen teil. Sei es das technische Prinzip der Überlichtgeschwindigkeit für intergalaktische Weltraumschiffe, oder seien es neue Werkstoffe, die Konstruktion solcher Antriebssysteme erst ermöglichten…
    Natürlich würde es ein irdisches Sternenschiff noch lange nicht geben. Einmal mußten die Grundvoraussetzungen für die Produktion geschaffen werden, zum anderen gab es politische Gründe, die dagegen sprachen. Allerdings - mit der irdischen Computertechnologie arbeiteten die Ewigen ihrerseits daran, ein neues Sternenschiff zu bauen, nachdem es vor einigen Jahren Zamorra und seiner Crew, unterstützt durch Sid Amos, gelungen war, das damalige Kampfschiff zu zerstören.
    Vorwiegend der ungewöhnlich steinzeitlich-rückständigen Elektronik der Ewigen wegen, die mit den einfachsten Computerviren lahmgelegt werden konnte… [2]
    War Rhet Riker also, weil er hinter den Kulissen mit den Ewigen zusammenarbeitete, ein Verräter an der Menschheit?
    Zamorra wagte es nicht zu beurteilen. Er hatte schon einige Male mit Riker zu tun gehabt. Und er hielt Rob Tendyke auch für einen sehr guten Menschenkenner. Tendyke würde es nicht zulassen, daß in seinem Namen ein Verräter auf die totale Versklavung der Menschheit hinarbeitete.
    Was also beabsichtigte Riker wirklich?
    »Er möchte«, fuhr Sid Amos vorerst fort, »mit euch über dieses kleine Problem reden. Er weiß, daß ihr immer wieder mal mit der Dynastie zu tun habt und gegen sie vorgeht. Er hofft, daß ihr mehr über sie wißt und ihm das mitteilen könnt, damit er nicht, was die Geschäfte angeht, praktisch im luftleeren Raum hängt. Wenn dieses riesige Geschäft mit der Dynastie platzt, kostet das einige hunderttausend Arbeitsplätze. Deshalb möchte er
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