Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
bitte!“
    Wergh hielt sich an diesen Wunsch. Er ließ sich noch
einmal genau die Gegend beschreiben, wo das Mädchen Zeuge der seltsamen
Vorfälle geworden war. Damit ließ er es genug sein. Wenn sich noch Fragen
ergeben sollten, würde er zu einem späteren Zeitpunkt auf Angelika Foller
zurückkommen. „Ich kenne die Gegend genau“, schaltete sich Karl Zeller ein.
„Ich lebe hier seit vierzig Jahren. Das Wäldchen und der Zeltplatz liegen
keinen Kilometer von hier entfernt.“ Während der Krankenwagen mit der
erschöpften Angelika Foller abfuhr, machten der Kriminalbeamte, die beiden
Polizisten und Karl Zeller sich auf den Weg. Sie ließen das Polizeifahrzeug
nach Erreichen des Ziels auf dem unbefestigten Ackerweg stehen und gingen zu
Fuß weiter. Sie fanden das leere Zelt und sicherten auch die Fußspuren. Dann
gingen die Männer zu dem bewaldeten Hügel hinauf. Sie stießen auf einen schwelenden
Scheiterhaufen. Karl Zeller faßte sich an den Kragen und öffnete den obersten
Knopf, weil ihm zu heiß wurde.
    Er sah die verkohlten Umrisse eines menschlichen
Körpers. Der Kriminalbeamte Wergh biß die Zähne zusammen. „Wenn ich es nicht
mit eigenen Augen sehen würde, ich könnte es nicht glauben“, murmelte er
benommen.
     
    ●
     
    „X-RAY-3?“ Die Stimme drang aus dem verborgenen
Lautsprecher in dem großen Schreibtisch untergebrachten Wechselsprechanlage. Larry Brent, der soeben einen Bericht über seinen letzten
Fall auf Band sprach, unterbrach seinen Redestrom und meldete sich. „Sir?“
    „Wie weit sind Sie mit Ihrer Arbeit?“
    „Fast am Ende. Ich denke, daß Sie in spätestens einer
halben Stunde das Band zur Kontrolle haben können, Sir...“ Larry lehnte sich in
den bequemen Schreibtischsessel zurück. Larry hatte schon manchmal geglaubt,
daß der Mann, der seine einsamen und wichtigen Entscheidungen traf, eventuell
blind sein müsse. Es war ihm aufgefallen, daß X-RAY-1 niemals schriftliche Berichte anforderte. Jede Routinemeldung wurde
auf Band gesprochen und an die Zentrale geleitet.
    Daß X-RAY-1 sich nicht gemeldet hatte, um mit seinem
besten Agenten ein privates Plauderstündchen einzulegen, war klar. Auch das war
eine Eigenart des väterlichen David Gallun, die X-RAY-3 schon kannte. Der
geheimnisvolle PSA-Chef begann jedes Mal mit einer gemütlichen Einleitung, ehe
er die Katze aus dem Sack ließ. Die Stimme klang mit einem mal ernst und fest
aus dem kleinen verborgenen Lautsprecher. „Die Meldung, die die Computer
auswerteten, ist vielversprechend, obwohl wir alles andere als über
ausreichendes Material verfügen. Uns wurde ein dritter Hexenfall mitgeteilt.
Die Nachricht lief vor einer halben Stunde ein. Das ist eigentlich schon alles,
was ich Ihnen sagen kann. Wir wissen nichts, wir tappen im dunkeln .
Und unseren deutschen Kollegen ergeht es genauso. Die örtliche
Polizeidienststelle ist hilflos. Es gehen im ostfriesischen Gebiet der Bundesrepublik
Deutschland Dinge vor, die an das finsterste Mittelalter erinnern. Der Glaube der
Landbevölkerung an Hexen und Satan ist auch in anderen Gebieten dieser schönen
Erde noch weitverbreitet, aber dort hat er seit einiger Zeit Formen angenommen,
die erschreckend sind. Die deutschen Zeitungen haben in der letzten Zeit über
einige erstaunliche und recht ungewöhnliche Vorfälle berichtet. Menschen wurden
verbannt, benachteiligt und von abergläubischen und sturen
Nachbarn aus ihren Dörfern gejagt, weil – sie angeblich das Vieh verhext
hätten. Einen Zug ins Grausige aber hatte jener erste Fall, den die deutsche
Polizei in Apen zu behandeln hatte. An der Peripherie der kleinen Stadt fand
man die gefolterte Leiche eines jungen Mädchens. Sie war neunzehn Jahre alt und
stammte aus bestem Hause. Ihr Tod war – und ist noch heute – ein Rätsel. Er
wurde bis zur Stunde nicht aufgeklärt. Dieser Mord wurde uns seinerzeit nicht
mit den normalen Routineberichten, die uns aus aller Welt erreichen,
mitgeschickt. Da kam es, keine drei Wochen nach dem ersten Vorfall, zu einem zweiten
Mord. Er ereignete sich dreißig Kilometer von Apen entfernt in einem düsteren, unbesiedelten
Moorgebiet. Wieder mußte eine junge Frau ihr Leben lassen. Auffallend ist, daß
beide Mädchentypen sich glichen. Sie waren außergewöhnlich schön, attraktiv und
blond. Das sollte Ihnen zu denken geben, X-RAY-3!“ Larry Brent nickte
unwillkürlich. „Ich habe es mir schon geistig notiert, Sir.“ „Dieses Mädchen
wies ebenfalls Foltermerkmale auf. Obwohl beide Tatorte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher