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053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt

Titel: 053 - Schrei, wenn dich der Hexentöter würgt
Autoren: Larry Brent
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mir
bekannt ist, nein.“
    „Und daß es sich bei der Toten um Petra Zeller
handelt, daran gibt es auch nicht den geringsten Zweifel?“
    „Nein. Der Vater fand noch in der gleichen Nacht nach
dem furchtbaren Verbrechen in dem schwelenden Scheiterhaufen den Ring, den
seine Tochter getragen hatte. Da stand schon ziemlich fest, daß es sich bei der
Verbrannten um Petra Zeller gehandelt haben mußte... Die Obduktion der Reste
des Leichnams am Tage bestätigten diese Annahme nur.“ Larry Brent preßte die
Lippen zusammen. Er beschäftigte sich intensiv mit den Dingen. Es gab da einige
Widersprüche und undurchsichtige Stellen, aber es war sinnlos, hier nachzuhaken.
Der Mann vor ihm hätte seine Fragen auch nicht beantworten können. „Das Ganze
ist ein einziges Rätsel“, murmelte X-RAY-3. Sein Gegenüber nickte. „Wir sind
noch keinen Schritt weitergekommen.“ Larry sah auf. „Alle drei Fälle – zuvor
die Folterungen und nun diese Hexenverbrennung – stehen irgendwie in einem
Zusammenhang. Es sieht beinahe so aus, als sei das letzte Verbrechen nur eine
Steigerung der beiden vorausgegangenen Taten.“ Er sprach wie im Selbstgespräch
vor sich hin. „Ich verstehe nicht ganz“, kam es über die Lippen des
Kriminalbeamten. Larry lächelte dünn. „Ich verstehe es selbst noch nicht. Ich
stelle nur fest...“ Er hielt sich eine knappe Stunde in Frankfurt auf. Gegen
acht Uhr flog er nach Bremen weiter. Von dort aus brachte ihn ein Hubschrauber
der Bundeswehr nach Friesland. Weit außerhalb der Kleinstadt Filsum setzte der
Pilot ihn ab. X-RAY-3 ging zu Fuß. Er wanderte auf der dunklen, taufeuchten Landstraße
weiter. Kaum ein Auto begegnete ihm. Das Land war flach, düster und irgendwie
fremdartig. Larry hatte das Gefühl, der einzige Mensch auf der Welt zu sein.
Einmal passierte er einen abseits gelegenen Bauernhof. Hinter verriegelten
Fensterläden brannte schwaches Licht. In den angrenzenden Stallungen rumorte
es. Larry Brent ging weiter.
    Seit der Begegnung mit dem Beamten vom
Bundeskriminalamt war er sehr ernst geworden. Er versuchte die Dinge zu ordnen,
aber es gelang ihm noch nicht. Er wußte noch zu wenig, und er mußte sich
eingestehen, daß er bis zu diesem Augenblick auch noch nicht wußte, wie und wo
er eigentlich ansetzen sollte. Er kam als Fremder in eine fremde Stadt. Hier
versuchte er Unterkunft zu finden, was in Anbetracht der Jahreszeit und der Lage des Ortes nicht
besonders schwierig war. Er hatte sich für Filsum entschieden, weil hier das
Mädchen Angelika Foller im Krankenhaus lag. Er wollte sie unbedingt besuchen,
um Näheres zu erfahren. Von hier aus hatte er die Möglichkeit, weit in das
Innere des flachen Landes vorzustoßen. Bisher hatte der Hexentöter nur in
dieser Umgebung zugeschlagen. Larry Brent hatte sich während des Fluges von New
York nach Frankfurt eingehend mit der Karte beschäftigt, um sich zu jeder Zeit rasch
und ohne Zeitverlust zurechtzufinden. Außerdem hatte er Einblick in die
Unterlagen genommen, die von der PSA-Leitung in seinem Handgepäck verstaut
worden waren.
    Die mysteriösen Dinge waren erschreckend, und der
rasche Entschluß von X-RAY-1, nun doch so schnell wie möglich hier
einzugreifen, war nicht ohne Bedeutung. Innerhalb von vier Wochen drei
rätselhafte Morde, davon zwei in einer Woche! Die Taten waren im Umkreis von
dreißig Kilometern ausgeführt worden. Larry ließ noch einmal alles vor seinem
geistigen Auge abrollen. X-RAY-3 fühlte, daß seine Aufgabe nicht leicht war. Er
erreichte Filsum. In einem kleinen Hotel fand er ein Zimmer. Es war einfach,
aber sauber eingerichtet. Von dort aus strahlte er über seinen PSA-Ring eine
Nachricht ab. Die Botschaft wurde auf direktem Weg von einem PSA-eigenen
Satelliten, der in eine Umlaufbahn um die Erde geschossen worden war,
weitergeleitet und direkt in die Zentrale von X-RAY-1 gefunkt. Der Chef der PSA
befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg in die Wohnung. Unmittelbar nachdem
er sein Apartment in der Lexington Ave betreten hatte und Sarah, die zweihundertzwanzig
Pfund schwere treue Negermammy, das delikate Abendessen auftrug, schlug das
Telefon an, das direkt mit seinem geheimen Büro im Tavern on the Green verbunden
war.
    Der Blinde nahm ab. Über den angeschlossenen
Hauptcomputer, der automatisch das Rufsignal auslöste, wenn im Hauptbüro
niemand mehr abhob, nahm David Gallun mit unbewegtem Gesicht die letzte,
dechiffrierte Nachricht seines besten Agenten entgegen. Larry Brent forderte –
sollte dies
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