Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0528 - Die Diener des gelben Götzen

Titel: 0528 - Die Diener des gelben Götzen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Knöcherne: „Du denkst rach, Sandal Tolk?"
    Sandal kauerte an einer der sechs „Wände" und schob sich mit allen zehn Fingern beider Hände das Haar in den Nacken zurück.
    Er nickte und erwiderte schließlich: „lch denke, daß wir arme, unwissende Toren sind, trotz unserer Künste, die Gefahren zu besiegen."
    Er betrachtete den Schirm, dann wanderte sein Blick auf den Boden, wo sein Bogen und der Köcher voller Pfeile lagen.
    „So ist es. Du hast recht - und wieder auch nicht, Partner!"
    murmelte Tahonka.
    Auch sein Gesicht spiegelte die Unwissenheit und die Ratlosigkeit wider. Sie hatten zu viel erlebt. und was jetzt kam. würde noch viel wunderbarer sein. Das ahnten sie immerhin.
    „Warum ist es nicht so?"
    „Weil wir ungleich klüger aus diesem Abenteuer hervorgehen, als du jetzt noch ahnst, Du zum Beispiel hast gelernt, Zusammenhänge zwischen Bildschirmen und Schaltern zu begreifen zwischen Leitungen und Sicherungen, zwischen Türen und Hebeln, die sie öffen. Du bist von einem wilden Barbar zu einem Mann geworden, der sich in zwei Welten wohl fühlen kann, weil er beide Welten kennt."
    Sandal sagte düster: „Ich kenne nur eine Welt genau Freund Tahonka. Das ist die Welt des Kampfes, der Waffen und des Überlebens!"
    „Du irrst!" meinte der Knöcherne und sah an Sandal vorbei auf den Bildschirm, der ihnen das langgezogene Innere der Energiebrücke zeigte und einen Teil des Dschungelrandes.
    „Nein, ich irre nicht."
    Schweigend betrachteten sie das Bild das sich ihnen bot.
    Hier waren die beiden Sechskantröhren zum Stillstand gekommen.
    Sie schwebten einige Meter über dem untersten Niveau der Energiebrücke. Nichts und niemand war zu sehen. Die Situation erfüllte die beiden Freunde, die mit dem pulsierenden, weichen Wesen eingeschlossen waren, mit Mißtrauen und Neugierde.
    Das gelbe Wesen rührte sich nicht.
    Sandal fragte scharf: „Sind dies die Ersten Diener, Tahonka?"
    Er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf das pulsierende „Ding" neben ihnen, das einen deutlichen, aromatischen Geruch verströmte. Die hypnotischen Impulse: Bleibe fern, verehre mich! hatten aufgehört.
    Tahonka-No sagte zögernd: „Nach allem, was ich weiß und was wir zusammen gesehen haben, ist es einer der Ersten Diener."
    Sandal fragte in Gedanken versunken: „Es ist krank, gesundet dann, hinterläßt Spuren. die in den Gedanken flüstern. Dann bläst es sich auf wie eine gärende Frucht, wird in diesen stählernen Sarg eingeschlossen und fortgeschafft. Werden sie es töten?"
    Der Knöcherne hob entsetzt seine großen, kräftigen Hände.
    „Nein! Sie werden alles tun, aber nicht den Gelben umbringen.
    Das ist sicher."
    Sandal betrachtete die Vorratsbehälter, die in den sechs Wänden eingebaut waren, starrte auf den Bildschirm, der nach wie vor dasselbe Bild zeigte, und stöhnte auf.
    Diese Art von Warten strapazierte seine Nerven zu sehr.
    Dann verengten sich seine Augen. Die Brauen schoben sich über der Nasenwurzel zusammen.
    „lch sehe etwas. Es kommt näher!" brummte er.
    Tahonka-No stützte sich schwer auf seine Schulter und betrachtete den Bildschirm. Auch er war von dieser seltsamen, erwartungsvollen Erregung gepackt.
    „Ich sehe es auch. Ein Gleiter mit schwerer Ladung."
    Sie betrachteten schweigend das Bild.
    Der Gegenstand kam immer näher, wurde dabei verständlicherweise größer und deutlicher abgebildet. Es war eines der schwebenden Fahrzeuge, wie sie schon viele in dieser Energiebrücke gesehen hatten, als sie sich durch die verschiedenen Todeszonen durchgearbeitet hatten. Wie mochte es dem Thoen inzwischen ergangen sein, mit seiner possierlichen Nachkommenschaft, dachte Sandal unvermittelt und grinste plötzlich.
    Der Gleiter raste heran, bremste ab, und als er aus dem Bild verschwunden war, also neben den beiden Röhren lag setzten sich die Särge mit ihrem Inhalt wieder in Bewegung. Sie überwanden die Distanz zwischen dem Rand der Insel der Glücklichen und dem Raumhafen am Ufer des Binnenmeeres innerhalb einiger Minuten.
    Dann bremsten die Röhren ab.
    „Ich werde wahnsinnig!" rief Sandal. „Ich begreife nichts mehr!
    Jetzt bleiben die Röhren hier stehen. In dieser merkwürdigen Halle."
    Tahonka-No beruhigte ihn. indem er sich mit Sandal unterhielt, an welcher Stelle des nur kurz gesehenen Raumhafens sich die Halle wohl befinden mochte. Eines sahen sie: Es war ein Gebäude, das jenen niedrigen Kuppeln voller Kunstgegenstände glich. Irgendwo röhrte plötzlich ein einzelnes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher