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0528 - Der blaue Tod

0528 - Der blaue Tod

Titel: 0528 - Der blaue Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dir, und mich unsichtbar zu machen ist bekanntlich einer der ältesten Tricks aus meiner großen Zauberkiste. Selbst wenn er mißtrauisch wird, können wir ihn damit für kurze Zeit verwirren. Vermutlich lange genug, um ihn außer Gefecht zu setzen. Wenn wir ihn dann erst einmal in der Hand haben, wird er auch unsere Fragen beantworten müssen. Diesmal entwischt er mir nicht wieder.«
    »Hoffentlich bist du nicht zu optimistisch. Wie willst du das alles bewerkstelligen?«
    »Wir werden sehr intensiv Zusammenarbeiten müssen, und es muß alles sehr schnell gehen. Da du vorhin seinen Tastversuch gespürt hast, weiß er, daß wir unterwegs sind. Wenn wir zuviel Zeit verlieren, dürfte er mißtrauisch werden. Also muß es alles schnell gehen. Traust du dir zu, mein Bewußtseinsmuster und mein Aussehen dem Dhyarra-Kristall als Bild einzuprägen, das er dann auch wiedergeben kann?«
    »Du meinst, der Kristall soll meine Maske formen?«
    Zamorra nickte. »Du nimmst mein Aussehen und meine Ausstrahlung auf - und zwar unbewaffnet, wie gewünscht. Dann, wenn das ›Bild‹ fixiert ist, um es einmal so zu nennen, projiziere ich es auf dich. Damit es permanent erhalten bleibt, übernimmst du anschließend wieder die Dhyarra-Kontrolle. Dadurch bist du gleichzeitig mit dem Kristall bewaffnet, für Notfälle, aber wer dich sieht und deine Aura überprüft, wird nur einen unbewaffneten Zamorra sehen, weil die Projektion nicht nur dich, sondern auch den Kristall selbst überlagert.«
    »Und du bist unsichtbar neben mir.«
    »Unsichtbar und mit dem schußbereiten Dynastie-Biaster in der Hand. Falls der Blaue den Trick durchschaut, wird er nicht einmal dazu kommen, mir den Tod zu geben, den er mir ankündigte, falls ich nicht allein und unbewaffnet komme. Diesmal gehe ich kein Risiko ein. Greift er an, schieße ich sofort. Wenn er auf den Betäubungsmodus nicht anspricht, schalte ich sofort um auf Laser. Dann werden wir eben keine Antworten mehr bekommen, und das wäre sehr schade. Aber wer mich mit dem Tod bedroht, muß damit rechnen, daß ich mich wehre. Und er hat ja die Wahl.«
    »Ich werde ihn entsprechend warnen«, erbot sich Nicole, »daß es sich nicht lohnt anzugreifen. Du bist sicher, daß es funktioniert?«
    »Versuche es. Irgendwie müssen wir ihn ja austricksen. Es ist zwar das erste Mal, daß wir einen solchen scheinbaren Identitätswechsel probieren, aber als ich gestern die Beschwörungsformeln entwickelte, was das auch das erste Mal. Jedes Theaterstück muß einmal uraufgeführt werden. - Traust du es dir zu?«
    »Ich kann es zumindest versuchen«, erklärte Nicole. »Und werde meine Skepsis so weit wie möglich unterdrücken, sonst klappt es erst recht nicht. Aber vielleicht solltest du mich erst mal fragen, ob ich mich überhaupt freiwillig für diese Aktion melde.«
    Zamorra winkte großzügig ab. »Es reicht sicher, wenn ich dich freiwillig melde. Oder hast du Einwände?«
    »Zumindest halte ich das nicht für sehr demokratisch.«
    »Wir sollten diesen Begriff ausnahmsweise nicht so eng fassen. Ansonsten sähe ich mich gezwungen, Notstandsgesetze zu beschließen.«
    »Spinner«, seufzte Nicole. »Na schön, lassen wir das. Du weißt, daß ich alles für dich tun würde. Ich fürchte aber, wir haben uns da eine Menge vorgenommen. Kennst du den Unterschied zwischen Theorie und Praxis?«
    »Sicher. Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß, warum.«
    »Dann sei nicht enttäuscht, wenn der Versuch in die Hose geht. Rechne lieber damit, daß es entweder gar nicht erst funktioniert oder daß uns der Blaue schließlich durchschaut.«
    »Wird er nicht. Darauf möchte ich wetten.«
    »Und ich halte schon wieder nicht dagegen…, denn wenn’s nicht klappt, wird es zu einem Fiasko. Fangen wir jetzt endlich an?«
    ***
    Vermutlich funktionierte es nur deshalb, weil Nicole telepathisch begabt war. So konnte sie Zamorras Bewußtseinsmuster aufnehmen und dem Dhyarra-Kristall einspeichern. Ein Nicht-Telepath hätte daran scheitern müssen. Das äußere Erscheinungsbild aufzunehmen war dagegen ein Kinderspiel.
    Dennoch war es für Nicole eine schweißtreibende Sache. Zwischendurch hatte sie auch einmal das Gefühl, jemand versuche sie zu belauschen und herauszufinden, was sie tat. Wieder der Blaue, der möglicherweise allmählich die Geduld verlor?
    Sie fühlte sich schwach, als sie endlich mit dem Versuch fertig war und Zamorra den Kristall übergab. Sie teilte ihm
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