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0527 - Der Grausame

0527 - Der Grausame

Titel: 0527 - Der Grausame
Autoren: Jason Dark
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ließ sie nach unten sausen und traf den Stuhl, nicht mich.
    Das lenkte ihn von seiner eigentlichen Aufgabe ab, so daß ich mit einem großen Schritt an ihn herankam, seine Hand packte und den Arm so hochdrehte, daß er fast ausgekugelt wurde.
    Hier durfte ich keine Rücksicht nehmen. Es ging nicht nur um mein, sondern auch um das Leben der beiden unschuldigen Frauen.
    Da war fast alles recht. Der Soldat gab nicht mal einen Schrei von sich, als es mir gelang, sein Gelenk so zu drehen, daß er die Klinge losließ. Sie rutschte ihm aus der Handfläche. Bevor das Schwert aufschlug, fing ich es auf und gab dem Mann gleichzeitig einen Tritt, der ihn gegen seinen Kumpan an der Tür schleuderte.
    Der wollte schon vorstürmen. Als beide zusammenprallten, gerieten sie aus dem Konzept.
    Sie trugen nur die Masken als Schutz, ansonsten Felle als Brustpanzer, die natürlich nichts aushielten.
    Ich schlug zu.
    Der Waffenlose torkelte zur Seite, so daß er nicht erwischt wurde, dafür stand mir jetzt der andere Kerl gegenüber.
    Er griff an.
    Zwei Hiebe konnte ich parieren, ein dritter stach schräg an mir vorbei, der Soldat holte wieder auf und wollte mir die Klinge schräg in den Körper hämmern.
    Ich war schneller.
    Mit einem blitzschnellen Drehschlag erwischte ich ihn tödlich.
    Ich konnte selbst nichts dafür, daß ich ihn ausgerechnet am Hals traf, jedenfalls drang die Klinge durch.
    Der Kopf löste sich vom Rumpf.
    Beide Frauen schrien auf, bevor sie die Hände vor die Gesichter preßten, weil die Szene einfach zu schlimm war.
    Der Kopf fiel zu Boden. Noch saß die Maske auf dem Gesicht, aber aus den Augenhöhlen rieselte etwas hervor.
    Grauer Staub…
    Ich hatte keinen Menschen getötet, sondern einen Zombie, einen lebenden Toten und wußte jetzt, mit wem sich dieser Ariol Le Duc umgab.
    Wo war der erste?
    An der Tür sah ich ihn. Er drehte sich, um mich wieder anzugreifen. Ich warf das Schwert in die Linke und zog mit der anderen Hand die Beretta.
    Dann schoß ich.
    Die Kugel aus geweihtem Silber hieb in seinen Körper. Er verbeugte sich noch, schüttelte sich dabei, krachte dann vor meine Füße und blieb regungslos liegen.
    Wir konnten zuschauen, wie er verging. Dieser Untote oder Templer-Zombie würde keinen Menschen mehr quälen können.
    Die Vernichtung der beiden Schergen war für mich der endgültige Beweis, daß ich es bei Ariol Le Duc mit einem Dämon zu tun hatte. Denn nur Nichtmenschen können über Zombies herrschen.
    Als Nichtmenschen bezeichnete ich auch Personen, die der Hölle näherstanden als dem Nächsten.
    Lisa hatte wieder auf dem Bettrand Platz genommen und stützte ihre Mutter am Rücken ab, die sich aufgerichtet hatte. »Mon Dieu, was war das?« hauchte sie.
    Ich hob die Schultern. »Es waren lebende Tote. Unter den Masken verbergen sich Wiedergänger.« Ich hoffte, daß sie mit diesem Ausdruck mehr anfangen konnte, als mit dem Begriff Zombie, der ja aus der modernen Zeit stammte.
    »Aber… eine Erklärung …«
    »Die kann ich dir nicht geben. Ich werde sie mir aber holen. Oben auf dem Schloß.«
    »Du willst hoch?«
    »Natürlich. Ich muß Ariol Le Duc gegenüberstehen. Ich will wissen, ob er ein Mensch oder ein Dämon ist.«
    »Vielleicht beides.«
    »Das kann auch sein.«
    »Ich gehe mit!« sagte Lisa plötzlich und stand auf. »Ich will dich nicht allein lassen. Außerdem kenne ich die Schleichwege besser als du. Laß mich an deine Seite!«
    »Nein, das geht nicht!«
    »Doch! Ich muß es tun. Sie würden mich im Dorf suchen und auch finden, glaub mir.«
    Lisa konnte man ohne Übertreibung als eine zarte Person bezeichnen. Wie sie jetzt allerdings gesprochen hatte, darüber wunderte ich mich. Die Worte hatten mir gezeigt, daß in diesem Persönchen eine große Portion Energie steckte.
    Beide schauten wir auf die kranke Mutter, die wieder lag und mit dünner Stimme einen Kommentar gab. »Du weißt, Lisa, daß Le Duc deinen Vater auf dem Gewissen hat. Niemand hat versucht, ihn aufzuhalten. Deshalb möchte ich, daß du es zusammen mit diesem Fremden versuchst. Ich habe gesehen, daß er den Mut eines stolzen Ritters besitzt und daß er auch mit dem Schwert umgehen kann. Bleib an seiner Seite. Geht hin zum Schloß und sorgt dafür, daß es ihn bald nicht mehr gibt.« Die nächsten Worte waren an mich gerichtet, als die Frau sagte: »Einer hat es bereits versucht, es leider nicht geschafft. Er war ebenfalls mutig, wurde zurückgeschlagen und hat keinen zweiten Versuch mehr übernommen.«
    »Wer war
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