Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0523 - Die Planetenräuber

Titel: 0523 - Die Planetenräuber
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
im Stich lassen, aber die Aktion muß gut überlegt sein."
    „Dazu ist keine Zeit", waß Ras in die Debatte. „Die Kannibalen sind noch zwei oder drei Kilometer vom Höhlendorf entfernt."
    Gucky stampfte energisch mit den Füßen auf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    „Worauf warten wir noch? Wir müssen abends zurück sein, damit sich unsere Bärchen hier im Tal nicht fürchten ohne mich."
    Kasom unterdrückte eine bissige Bemerkung. Er sagte: „Also gut, ich habe nichts gegen eine Hilfsaktion. Meine einzige Bedingung: die Space-Jet ist vor Sonnenuntergang zurück!"
    Ras sah ihn verwundert an.
    „Sie kommen nicht mit?"
    Kasom schüttelte den Kopf.
    „Nein, das ist eure Angelegenheit. Sie sind der Pilot, und Gucky begleitet Sie. Das ist alles. Alaska und ich erwarten Sie rechtzeitig hier zurück. Alles klar? „ Gucky nickte energisch.
    „Natürlich einverstanden. Komm, Ras! Wer unser Vertrauen verdient, den werden wir nicht enttäuschen. „ Während der ganzen Unterredung waren die Translatoren eingeschaltet geblieben, so daß die Vosgos alles verstanden hatten. Als Gucky und Ras gingen, stürmte plötzlich ein Vosgo aus dem Kreis der Zuhörer und rannte hinter ihnen her.
    Es war Jäger.
    Er packte Gucky am Fell.
    „Nehmt mich mit, bitte! Es ist mein Stamm, dem ihr helfen wollt."
    Das war ein Argument, dem selbst Gucky nicht widersprechen konnte.
    „Hast du keine Angst in unserem fliegenden Topf?"
    „Ihr lebt ja auch noch, oder...?"
    Das war das zweite unwiderlegbare Argument des Vosgos.
    Zwei Minuten später startete die Space-Jet.
     
    *
     
    Die Vosgos waren in Stellung gegangen. Selbst die Frauen des Höhlendorfes waren bewaffnet und fest entschlossen, lieber im Kampf zu sterben als den Kannibalen lebend in die Hände Alle ausgesandten Späher waren zuruckgekehrt.
    Sämtliche Stämme der Süd-Vosgos, hatten sich vereinigt, nachdem ihr Gebiet durch ausbrechende Vulkane gefährdet und kurz danach unbewohnbar gemacht worden war. Zwar hätten sie nach Westen und Osten, sogar weiter nach Süden ausweichen können, aber sie zogen es vor, nach Norden vorzudringen, wo sie leichte und reiche Beute vermuteten. Dort gab es genug Fleisch fur den ganzen Winter - Wilde und weiße Vosgos.
    Allein diese Einstellung stempelte sie zu Eroberern.
    Und zu Mördern!
    Es war dem Alten Herrn gelungen Nachbarsippen zu Hilfe zu holen. Was sonst niemals geschah, nämlich eine organisierte Einheit, entstand aus der Not heraus. Man bildete eine regelrechte Front, fast vier Kilometer lang. Gräben wurden ausgehoben und in regelmäßigen Abständen Bogenschützen postiert.
    In vorgeschobenen Stellungen lauerten die tapfersten der vereinigten Sippen mit Beilen und Wurfspeeren. Sie würden die Kannibalen an ihren gut getarnten Verstecken vorbeilaufen lassen und ihnen dann später in den Rücken fallen.
    Trotzdem bestand kaum eine Aussicht auf Sieg. Die Übermacht war zu groß. Tausend Kannibalen gegen knapp hundert Weiß-Vosgos.
    Sie warteten.
    Das Gelände, das sie für den unvermeidbaren Kampf ausgesucht hatten war eben und einigermaßen übersichtlich.
    Der Gegner konnte sich auf keinen Fall unbemerkt nähern.
    Wenn er Deckung wollte, mußte er einen Umweg in Kauf nehmen, der einige Tage in Anspruch nehmen wiirde.
    Damit rechnete niemand.
    Als in einer Entfernung von drei Kilometern die ersten Kannibalen sichtbar wurden, befahl der Alte Herr erhöhte Alarmbereitschaft. Er selbst ging den gesamten Graben ab, um sich von der Wachsamkeit seiner Krieger und Kriegerinnen zu überzeugen. Er begegnete nur fester Entschlossenheit und dem Willen, lieber zu sterben als aufzugeben.
    Als der Alte Herr auf seinen Posten zurückkehrte, erwartete ihn eine uralte Bärin, die im Dorf zurückgeblieben war.
    Sie wirkte aufgeregt und zugleich erfreut.
    „Was tust du hier, Sammlerin?"
    „Die Fremden - die mit dem Schiff - sind wiedergekommen.
    Sie wollen uns helfen. Sie warten auf deine Antwort."
    „Wo?"
    „Im Dorf, Alter Herr. Der kleine Bär, du erinnerst dich noch, will sich nicht aufdrängen. Er sagt, wenn Hilfe benötigt wird, soll ihm Bescheid gegeben werden. Er wäre dann zur Stelle."
    „Dann gib ihm Bescheid, seine Hilfe wäre uns willkommen.
    Aber beeile dich! Ich kann jetzt meinen Posten nicht verlassen.
    Zeige, daß du noch kein altes, unnützes Weib bist ...!"
    Die Sammlerin watschelte davon, nach Norden, zurück zum Dorf.
    Der Alte Herr aber wußte plötzlich, daß der Sieg ihm gehörte.
    Ihm und den vereinigten Sippen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher