Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Obstnetz.
    »Vitamine sind um diese Jahreszeit besonders wichtig«, hörte ich Glendas Kommentar.
    Ich drehte den Kopf. »Ja, danke.«
    »Hast du alles, John?«
    »Nein.«
    »Aber wir sind schon eine halbe Stunde hier.«
    Ich hob die Schultern. »Sicher, ich irre hier umher, mehr aber auch nicht.« Mein Blick fiel auf Glendas Korb, der hochgefüllt war.
    »Meine Güte, willst du den Laden leerkaufen?«
    »Nein, ich brauchte Nachschub.«
    »Ja, ich auch.«
    »Was denn?«
    »Wenn ich das nur wüßte.« Nachdenklich massierte ich mein Kinn.
    Glenda aber, die einen dunkelgrünen Wintermantel trug, nahm die Sache in die Hand. Besser gesagt, mich beim Arm. »Wir beide werden jetzt gemeinsam durch den Laden gehen und nachschauen, was noch so alles in den Korb hineinpaßt.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Wofür?«
    »Dafür, daß du mir hilfst, mich zu emanzipieren. Spätestens in einem halben Jahr schaffe ich es allein.«
    »Rede doch keinen Unsinn, John!«
    Glenda sorgte dafür, daß sich auch mein Korb füllte. Dann fragte sie noch. »Wie sieht es denn mit Hygiene-Artikeln aus?«
    »Toilettenpapier?«
    »Unter anderem.« Sie bekam einen roten Kopf, weil ich doch sehr laut gesprochen hatte.
    »Das könnte ich brauchen.«
    »Dann pack dir zwei Pakete ein.«
    Wir legten sie obenauf und marschierten in Richtung Kasse. Natürlich hatten wir uns wieder den falschen Zeitpunkt ausgesucht, um einzukaufen. Aber was bleibt einem Berufstätigen auch anderes übrig? So stellten wir uns in die Schlange der Wartenden an der Kasse.
    Glenda lächelte mich an. »Ich freue mich, daß du es überstanden hast.«
    »Was?«
    »Die Sache mit dem Auge.«
    »Hör auf, Mädchen. Erinnere mich nicht daran. Das ist schlimm genug gewesen. Fast wären wir dort geblieben, aber Atlantis wollte uns wohl nicht haben.«
    »Dein Leben verdankst du Jane!« [1]
    »So ist es.«
    Glenda hatte recht. Wäre Jane Collins nicht gewesen, hätte es Sarah Goldwyn und mich in dieser Welt wohl nicht mehr gegeben.
    Dank ihrer noch schlummernden Hexenkräfte war es ihr gelungen, eine Magie aufzubauen, die es uns ermöglichte, wieder in die normale Zeit, die Gegenwart, zurückzukehren.
    Allmählich schoben wir uns vor. Ich hatte Glenda den Vortritt gelassen und stützte mich auf den vorstehenden Bügel des Einkaufswagens. »Was hast du heute abend vor?«
    Sie lachte etwas abfällig. »Putzen. Ich muß meine Wohnung mal wieder wischen.«
    »Viel Spaß dabei.«
    »Danke. Und du?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht schaue ich mal auf die Mattscheibe. Da sollen einige gute Filme laufen.«
    »Sonst liegt nichts an?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Zum Glück nicht.«
    Unsere Unterhaltung verstummte, weil Glenda ihre Waren auspackte und auf das Transportband legte.
    Die Kassiererin tippte ein. Sie tat es mit unbewegtem Gesicht. Ein Job, der verdammt hart war und streßte. Zudem mußte er mit großer Konzentration durchgeführt werden.
    Die Frau hinter der Kasse wirkte übermüdet. Ihr Make-up war verschmiert. Wenn jemand ein freundliches Wort zu ihr sagte, so wie ich, zuckte ein Lächeln um ihre Mundwinkel.
    Ich bekam auch zwei Tüten und konnte die Dinge darin verstauen. Zum Supermarkt gehörte ein großer Parkplatz. Glenda und ich hatten unsere Wagen dicht nebeneinander abstellen können. Der nasse Asphalt des Platzes glänzte.
    Über die Insel waren in den letzten Tagen starke Stürme hinweggefegt, die einige Menschenleben gekostet hatten. Hinzu kam eine warme Luft, die viele Menschen krank machte. Auch ich fühlte mich nicht gerade bestens. Am Morgen war ich mit einem Druck auf den Ohren erwacht. Im Laufe des Tages war er verschwunden.
    Zugleich schlugen wir die Kofferraumdeckel zu. »Tja«, sagte Glenda. »Dann wünsche ich dir noch einen schönen Abend.«
    »Ebenfalls.«
    Sie hauchte mir einen Kuß auf die Wange. »Bis morgen dann, alter Geisterjäger.«
    »Das alt will ich überhört haben.«
    Sie lachte nur und rangierte den Wagen aus der schmalen Lücke.
    Ich stieg in meinen Dienstrover, wartete, bis Glenda verschwunden war, und machte mich ebenfalls auf den Weg.
    Da ich es nicht eilig und keinen Termin vor der Nase hatte, störte mich der dichte Verkehr auch weniger. Des öfteren wurde ich aufgehalten, erlebte schimpfende Autofahrer und lehnte mich entspannt im Sitz zurück, um der Musik aus dem Autoradio zu lauschen.
    In der Luft hing ein leichter Nebel, mehr ein dünner Dunst, der durch die Straßen kroch. Ich konnte noch normal sehen, nur die Heckleuchten der vor mir fahrenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher