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0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

0520 - Ich jagte das Hexen-Trio

Titel: 0520 - Ich jagte das Hexen-Trio
Autoren: Jason Dark
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und sackte in sich zusammen.
    Blieb die Jüngste, Sina!
    Servas bekam eine Gänsehaut, als er dicht vor ihr stehenblieb und sie anschaute. Das Gesicht der blonden Frau wirkte so, als würde sie nur schlafen. Sie konnte jeden Moment die Augen öffnen und Servas ansprechen. Er zögerte noch.
    Erst der innerliche Ruck, den er sich gab, überwand die Schwelle.
    Er riß den Pflock aus der Brust.
    Auch Sina fiel, und sie kippte gleichzeitig nach vorn, so daß sie ihm entgegenfiel. Dabei streckten sich die Arme. Es sah so aus, als wollte sie den Mann umfassen wie einen Liebhaber.
    Servas wich schnell zurück. Allerdings nicht schnell genug. Die Hände schlugen noch gegen seine Schultern, wo sie für einen Moment liegenblieben, bevor sie wieder abrutschten und ebenso zu Boden schlugen wie der übrige Körper.
    Es war getan!
    Servas wischte über sein Gesicht. Auf der Haut hatte der kalte Schweiß gelegen, jetzt klebte er an seiner rechten Handfläche. Er mußte schlucken. Im Hals spürte er ein Würgen. Nein, das war eine Arbeit, die er nur einmal im Leben würde machen können. Ein zweites Mal wollte er damit nichts zu tun haben.
    Mit blassem Gesicht drehte er sich herum. Tief atmete er ein. Die Luft kam ihm plötzlich so bleiern und schwer vor. Er glaubte auch, einen süßlichen Blutgeruch zu riechen.
    Einbildung, alles Einbildung. Seine Hand lag bereits auf der Türklinke, als er es sich noch einmal anders überlegte, die Tür geschlossen ließ und sich umdrehte.
    Sein Blick glitt zurück in den Raum.
    Dort lagen die drei Schwestern bewegungslos am Boden. Er hatte sie von der Wand gelöst, wollte sie sich ein letztes Mal betrachten, da fiel ihm etwas auf.
    Ihre Gesichter sah er nicht, aber die Haare hatten sich verändert.
    Bei Daniela besaßen sie nicht mehr die Fülle und auch nicht die rote Farbe. Möglicherweise konnte das an der Beleuchtung liegen, doch Servas wollte es genau wissen.
    Er ging auf Daniela zu, bückte sich und streckte gleichzeitig den rechten Arm aus. Seine Finger durchwühlten das Haar.
    Es war tatsächlich grau geworden!
    Grau und dünn. Dabei strähnig und auch irgendwie verfilzt. Als wären sie schon monatelang nicht mehr gewaschen worden. Er warf auch einen Blick auf die Hände.
    War das noch die Haut, wie er sie bei seinem Eintritt gesehen hatte? Nein, auch sie hatte sich verändert.
    Sie erinnerte ihn an altes Leder, das nicht mehr gepflegt und deshalb brüchig geworden war!
    Sein Herz schlug schneller. Aufregung hielt ihn gepackt. Aufregung und Spannung. Etwas war mit den drei Frauen geschehen, ohne daß er etwas bemerkt hatte.
    Servas wollte es genau wissen. Seine Hand wanderte. Die Finger umfaßten einen Schulterbogen, dann zog er Daniela herum, so daß sie auf dem Rücken zu liegen kam.
    Jetzt schaute er in ihr Gesicht – und zuckte zurück.
    Daniela Grandi hatte sich verändert. Sie sah aus wie eine uralte Frau!
    ***
    Servas wußte nicht, wie lange er neben der Leiche gesessen hatte.
    Sekunden, möglicherweise auch Minuten. In dieser Zeit schossen ihm zahlreiche Gedanken und Vermutungen durch den Kopf, die allesamt so verworren waren, daß es ihm nicht gelang, sie einzuordnen oder sie in eine Reihe zu bekommen.
    Vor ihm lag eine Tote, die sich schrecklich verändert hatte, als der Pflock aus ihrer Brust entfernt worden war. Verwandelt in eine Greisin hatte sie sich.
    Wieso?
    Diese eine Frage kristallisierte sich allmählich hervor. Servas fand keine Antwort, er stemmte sich nur hoch, und ihm kam der Gedanke, daß er sich auch die beiden anderen Frauen ansehen mußte, ob mit ihnen das gleiche geschehen war.
    Wieder ging er der Reihe nach vor. Er rollte Verena herum und sah mit Schrecken, daß sich auch ihr Gesicht so verändert hatte und zu einer alten Fratze geworden war.
    Sina war es nicht besser ergangen. Auch sie sah aus wie eine uralte Frau und selbst die Augen waren nicht mehr so wie sonst. In den Höhlen schwammen blasse und gleichzeitig starre Pupillen, wie Kugeln, die jemand hineingedrückt hatte.
    Wie war so etwas möglich?
    Servas erinnerte sich, daß man von den Schwestern als Hexen und bösen Frauen gesprochen hatte. Sogar der Begriff Blutsaugerinnen war gefallen. Eigentlich hatte er nie daran glauben wollen. Mittlerweile war er dabei, seine Meinung zu ändern. Diese plötzliche Verwandlung in Greisinnen ging nicht mit rechten Dingen zu. Da mußte der Teufel seine Hand mit im Spiel gehabt haben. Wenn ja, waren die drei Schwestern seine Günstlinge und Dienerinnen
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