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0518 - Sturmlauf in den Tod

Titel: 0518 - Sturmlauf in den Tod
Autoren: Unbekannt
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Tracs?"
    „Wir fliegen jetzt zum Stützpunkt."
    Der Gleiter startete und flog nach Osten. Schnell versank Rose hinter ihnen. Es begann zu regnen, und dichter Dunst hüllte den Pilz ein. Almong fröstelte, obwohl es im Gleiter warm und gemütlich war. Staunend beobachtete er die Küste, die bald vor ihnen auftauchte, und er blickte überrascht auf das schöne Land herab, das sich unter ihnen erstreckte. Dieser Kontinent kam ihm noch reizvoller vor als Rose. Flache Berge wechselten mit licht bewaldeten Ebenen und weit verstreut liegenden Seen. Der Herbst hatte das Laub gefärbt, so daß es ihm vorkam, als flögen sie über einen Teppich aus vielen verschiedenen Farben hinweg.
    Immer wieder entdeckte er Herden von antilopenartigen Tieren und Schwarme von bunten Vögeln, die erschreckt flohen, wenn der Gleiter Über sie hinwegrauschte. Nur sehr selten einmal konnte er eine Siedlung sehen. Die Häuser der Farmen waren verlassen.
    „Ich habe die Siedler alle im Norden und Süden von Oyster zusammengezogen", erläuterte Potschyben. „Nur so konnte ich sie versorgen. Ich mußte Ballungsräume schaffen, um die Übersicht behalten zu können."
    Sal Almong nickte.
    „Du hast alles getan, um uns am Leben zu erhalten", sagte er.
    „Jetzt hast du die Möglichkeit, deine Bemühungen zu einem vernünftigen Abschluß zu bringen."
    Potschyben blickte den Freund überrascht an.
    „Wie meinst du das, Sal?"
    „Du hast gesagt, daß wir und die neuen Lehrer verändert wurden, seitdem der Pilz auf Rose steht. Unser Intelligenzgrad ist beeinflußt .worden."
    „Das ist richtig."
    „Der Pilz ist also der Ursprung der Veränderung. Wenn wir ihn zerstören, dann werden wir wieder frei sein. Dann ist alles wieder so, wie es vor einem Jahr war."
    Tracs Potschyben wies schweigend nach vorn.
    „Da ist der Stützpunkt", sagte er dann.
    Wie eine gläserne Glocke von gigantischen Ausmaßes erhob sich ein Energieschirm aus der Ebene. Er reichte bis an die Wolken. Dahinter erkannte Almong den Ozean. Der Stützpunkt war also ebenso wie der Pilz an der Ostküste eines Kontinents errichtet worden. Der Energieschirm ließ zahlreiche Einzelheiten des Stützpunktes erkennen. Almong sah riesenhafte Maschinen und Gerüste. Einige Gebäude waren so groß, daß er sie kaum übersehen konnte.
    Tracs Potschyben steuerte den Gleiter direkt auf den Energieschirm zu. Als sie sich ihm bis auf wenige Meter genähert hatten, entstand plötzlich ein Riß in dem schimmernden Gebilde.
    Der Offizier lenkte sein Fahrzeug durch die Strukturlücke hindurch und ließ es dann hinter einem langgestreckten Gebäude zu Boden gleiten.
    Sal Almong blieb auf dem Nebensitz. Lächelnd beugte sich Potschyben zu ihm hinüber und stieß ihn an.
    „Nun, Sal, was ist? Willst du nicht aussteigen?"
    „Tracs - ist dies der Stützpunkt, von dem du gesprochen hast?"
    Der Offizier nickte. Almong war verwirrt. Seine Stirn war schweißbedeckt. Geradezu furchtsam blickte er sich um.
    „Ich hatte mir ihn ganz anders vorgestellt. Nicht so groß und nicht so fremdartig. Dies hier sieht nicht weniger bedrohlich aus als der Pilz."
    Tracs Potschyben lachte.
    „Mit dem Unterschied, daß dies ein Stützpunkt der Solaren Flotte ist, Freund - also unser Werkzeug und nicht das der Fremden." Er ging um den Gleiter herum und war Almong beim Aussteigen behilflich.
    „Wer ist noch hier außer dir, Tracs?"
    „Niemand, Sal. Ich bin ganz allein."
    Die Nachricht, daß ein einzelner Mann Herr eines so gigantischen Komplexes sein sollte, ging über das Fassungsvermögen des Ingenieurs. Immer wieder schüttelte er den Kopf, während Potschyben ihn zu einem Gebäude führte.
    Immer wieder blieb Sal stehen und blickte sich um, und es schien, als ließen die mächtigen Gerüste und Maschinen, die sich ringsherum bis in mehrere hundert Meter Höhe erhoben, seine Furcht wachsen.
    „Ich begreife das alles nicht, Tracs. Wozu ist dieser Stützpunkt da?"
    „Dies ist eine vollautomatische Raumschiffswerft, Sal. Hier können sogar die größten Schiffe der Solaren Flotte repariert werden." Das Gesicht Potschybens verdüsterte sich. „Aber es werden wohl keine Schiffe mehr kommen. In den letzten Monaten habe ich nur Notrufe gehört. Es scheint niemanden mehr zu geben, der noch ein Raumschiff lenken kann."
    Sal Almong blieb stehen. Er blickte den großen Mann an seiner Seite an. Das scharfgeschnittene Gesicht Potschybens spiegelte die innere Verfassung dieses Mannes wider.
    „Und wer bist du, Tracs?"
    „Ich bin
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