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0518 - Der Vampir von Versailles

0518 - Der Vampir von Versailles

Titel: 0518 - Der Vampir von Versailles
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unserer Zeit! Die lange Odyssee hat endlich ihr Ende gefunden! Wir werden uns schon irgendwie durchbeißen, meinst du nicht auch?«
    Er nickte.
    Aber er konnte die Rückkehr nicht ganz so sorglos sehen, wie Nicole es tat.
    Da gab es noch drei Dinge, die ihm nicht unbedingt gefielen.
    Zum einen hatte Cristofero moderne Technik in die Vergangenheit geschmuggelt. Diese Technik würde zwar schon bald versagen und in der Versenkung verschwinden, weil sie batteriebetrieben war und es niemanden gab, der sie mit den Mitteln der damaligen Zeit hätte nachbauen können. Aber ein störender Anachronismus waren sie dennoch, allein aufgrund der Tatsache, daß sie in der Vergangenheit verblieben.
    Zum anderen hatte Zamorra nicht mehr daran gedacht, daß er mit dem Ausschalten des Vampirs vielleicht ein Zeitparadoxon ausgelöst hatte. Wenn ursprünglich von der bereits festgeschriebenen Geschichte vorgesehen gewesen sein sollte, daß der Blutsauger noch viele Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte existierte und in dieser Zeit immer wieder neue Opfer riß, dann gab es jetzt bereits entscheidende Veränderungen. Zamorra hatte sich einfach von seinem Eifer, den Vampir unschädlich zu machen, mitreißen lassen und zu spät überlegt, ob er dieses Risiko wirklich eingehen durfte. Aber würde er ein Paradoxon überhaupt feststellen können? Wenn sich die Weltgeschichte änderte, änderte sich auch die Erinnerung… allerdings bestand die Gefahr entropischen Zerfalls, weil das Paradoxon möglicherweise die Raum-Zeitstruktur überforderte. Und dieser Effekt ließ sich erkennen! Das dritte Problem war, daß sie nicht auf natürlichem Weg, also durch einen Rückkehr-Zauber des Gnoms, in die Gegenwart gelangt waren, sondern mit Merlins Zukunftsring. Dadurch war erneut eine Spannung im Zeitgefüge entstanden, womit es jetzt sogar schon eine doppelte Spannung gab. Die eine nämlich, die sich bei ihrer Reise in die Vergangenheit gebildet hatte, und diese neue. Und beide ließen sich nicht gegeneinander aufheben, um dann für die Rückkehr in ihre Gegenwart einen natürlichen Zauber zu benutzen und nicht die künstliche Magie Merlins.
    Zamorra zuckte mit den Schultern und zitierte die stehende Redewendung, die der Sonnenkönig einst bei jeder Gelegenheit anzubringen gepflegt hatte: »Man wird sehen.«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 515 »Der mordende Wald«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 405 »Kampf um Merlins Burg«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 487 »Griff aus dem Nichts«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 189 »Am Schreckensfluß«
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