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0516 - Im Netz der Mörderspinne

0516 - Im Netz der Mörderspinne

Titel: 0516 - Im Netz der Mörderspinne
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Agentur wird ja wohl mehr darüber wissen.«
    »Ted«, bat Patricia. »Sie haben einen Namen als Journalist. Vielleicht geht es bei Ihnen schneller, vor allem, wenn es um Rückfragen und erhöhten Arbeitsaufwand geht.«
    Ted Ewigk schüttelte den Kopf. »Auf Ideen kommen die Leute… ist Zamorras EDV-Anlage nicht mittlerweile vernetzt… aber nein, hier habe ich ja nicht die Zugriffscodes… ich nehme das Huch mit. Dauert vielleicht eine halbe Stunde oder drei.« Er klemmte sich das Werk unter den Arm und stürmte aus dem Raum, etwas Unverständliches vor sich hin murmelnd, das verdächtig nach Verwünschungen klang. Patricia konnte dm gut verstehen; offenbar hatte er derzeit eine Menge zu tun, sich einmal kurz zurückgezogen, und schon wurde ihm von anderer Seite her weitere Arbeit aufgehalst. Aber daß er sie nicht einfach ablehnte, war ein Beweis, wie tief seine Freundschaft zu Zamorra ging - trotz der gespielten Empörung. -Annähernd zwei Stunden später war er wieder da. »Ich habe über meinen Computer Medienarchive abgefragt«, sagte er. »Das hat eine Menge Rechenzeit gekostet und war nicht billig. Aber jetzt habe ich’s. Ich kann euch sogar den Frontabschnitt zeigen. Da lagen Belgier und Franzosen in den Schützengräben. Nicht lange, nachdem dieses Foto gemacht wurde, erfolgte ein deutscher Angriff mit Giftgas. Von den Leuten hier«, er klopfte mit Zeige- und Mittelfinger auf das Foto im wieder aufgeschlagenen Buch, »hat keiner überlebt. Der Fotograf kam nur davon, weil er mit seiner Ausrüstung schon wieder abgereist war, um sein Bildplatten in Ruhe entwickeln zu können.«
    Die Schottin sah den Reporter erstaunt an. »Das ist ja unglaublich. Das haben Sie herausgefunden? Oder ist das jetzt ein makabrer Scherz?«
    »Mit solchen Dingen scherze ich nicht«, sagte Ted. »Es gibt nichts, was so exakt dokumentiert wird wie Kriege und Schlachten. Wenn Sie dagegen erfahren möchten, in welchem Monat die Baugenehmigung für ein vor einem halben Jahr errichtetes Haus erteilt wurde, findet garantiert kein Mensch mehr die Akte. -Nun gut, in diesem Fall läßt sich die Treffsicherheit meiner Nachforschung vermutlich zur Hälfte darauf zurückführen, daß es sich um Verdun handelt, das für alle beteiligten Seiten bis heute noch ein Trauma darstellt, und zur anderen Hälfte handelt es sich wohl um einen glücklichen Zufall; der vor dreißig Jahren verstorbene Fotograf war ein Pedant und hat zu dem Bild genaue Daten geliefert. Daher konnte dieses hier so exakt datiert werden.«
    »Ein Gasangriff, keine Überlebenden, und Zamorra mitten drin«, murmelte Raffael. »Es muß etwas geschehen. Wir können nicht zulassen, daß er umkommt.«
    »Und wie, bitte, wollen Sie das erreichen?« fragte Ted skeptisch. »Ihn und uns trennen momentan fast acht Jahrzehnte - immer vorausgesetzt, er ist es tatsächlich, und nicht nur jemand, der eine starke Ähnlichkeit mit ihm hat.«
    »Wir haben die Zeitringe hier«, sagte Raffael. »In Verbindung mit Merlins Machtspruch kann jemand in die Vergangenheit gehen und den Professor und Mademoiselle Duval retten.«
    Ted hob die Brauen. »Wollen Sie das etwa tun? Oder Sie, William?« Er sah Patricia kurz an und fragte erst gar nicht - selbst wenn sie es sich zugetraut hätte, wäre sie an ihr Baby gebunden. »Wenn jemand dorthin geht, dann ein Mann, der Kampferfahrung hat und…«
    Er unterbrach sich.
    »Warum, bei Odins Bart, sehen Sie alle mich an?«
    ***
    »Mein Herr lebt!« jubelte der Gnom, als er Don Cristofero, einer Kampfkugel gleich, durch die Reihen stürmen sah. Die Kelten wichen überrascht zurück -eigentlich war das ja ihre Kampftaktik, mit der sie ihre Gegner einschüchterten!
    »Und gleich wird er tot sein, sobald die Helvetier sich von ihrer Überraschung erholt haben!« entfuhr es Nicole. Der Gnom und sie waren eben am Waldrand angekommen und hatten das Unglaubliche gesehen - Zamorra sollte ins Feuer geworfen werden! Im nächsten Moment hatte Don Cristofero angegriffen…
    »Wir können ihn nicht im Stich lassen!« schrie der Gnom und rannte ebenfalls los. Daß er vorhin noch verletzt und geschwächt gewesen war, sah ihm keiner mehr an. Der Lebensenergie-Transfer schien ihm mehr geholfen zu haben, als anfangs zu vermuten war. Nicole war unsicher geworden, was Esus anging. War dieser sogenannte Waldgott wirklich ein blutgieriges, menschenmordendes Monstrum? Warum hatte er sie dann freigelassen und dem Gnom geholfen? Sicher nicht nur des Waldbrandes oder der temporalen
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