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0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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entfernte.
    Wir warteten geduldig.
    „Ich werde jetzt einmal nachsehen, wie hoch das Wasser bereits gestiegen ist", kündigte Rorvic an.
    Ich drehte den Kopf. Trotz des eingeschalteten Helmscheinwerfers war in den wirbelnden Wassermassen kaum etwas zu erkennen. Ein paar Meter über mir schien ein dunkler Schatten vorbeizugleiten, vielleicht war es Dalaimoc Rorvic.
    „Kommt nach oben!" klang die Stimme des Albinos in meinem Helmlautsprecher auf. „Aber paßt auf, daß ihr nicht direkt unter der Bruchstelle auftaucht, sonst werdet ihr weggespült."
    Ich stieß mich mit den Füßen ab. Sofort geriet ich in stärkere Strömung. Hastig schaltete ich mein Flugaggregat ein. Es funktionierte auch unter Wasser und schob mich gegen die Strömung an meinen Ausgangspunkt zurück. Langsam schwamm ich nach oben.
    Als ich auftauchte, war ich nur noch einen halben Meter von der Decke des Ganges entfernt. Das Loch, durch das das Wasser hereinkam, war jetzt fast so breit wie der Gang. Ich drehte mich um die eigene Achse. Dabei entdeckte ich Rorvic. Er schwamm nur ein paar Meter neben mir und beobachtete das hereinströmende Wasser.
    Das Licht seines Scheinwerfers tanzte auf der unruhigen Wasseroberfläche.
    „Sieht alles gut für uns aus!" rief er mir zu.
    Ein drittes Licht kam aus dem Wasser.
    Das war Pampo!
    Das Wasser stieg jetzt schnell. Die Strömung ließ nach.
    „Jetzt versuchen wir es!" ordnete Rorvic an.
    Wir schwammen auf die Einbruchstelle zu. Fast mühelos glitten wir durch die Öffnung nach oben. Wenige Augenblicke später wurden wir von einer starken Strömung erfaßt und abgetrieben.
    „Wehrt euch nicht gegen die Strömung!" rief Rorvic. „Wir lassen uns mit dem Wasser treiben. Irgendwo werden wir herauskommen. Wir müssen zusammenbleiben."
    Das war nicht einfach, obwohl mir die Helmscheinwerfer halfen, Rorvic und Pampo im Auge zu behalten.
    Der Fluß mußte sich meilenweit unter der Oberfläche von Testfall Rorvic bewegen, denn wir konnten keine Anzeichen entdecken, daß er sein in der Tiefe gelegenes Bett so schnell verlassen würde.
    Trotzdem hatten wir keine andere Chance, als uns mit der Strömung treiben zu lassen. Irgendwo würde der Fluß an die Oberfläche kommen.
    Das Treibenlassen in der Strömung war weder anstrengend noch gefährlich. Der Fluß besaß hier unten eine beträchtliche Breite und Tiefe, so daß die Gefahr, irgendwo hängenzubleiben, mehr als gering war.
    Endlich - es war bestimmt schon über eine Stunde verstrichen - wurde es vor uns hell.
    Die Strömung ließ nach.
    „Der Fluß tritt jetzt an die Oberfläche des Planeten", erklärte Rorvic. „Wir haben tatsächlich Glück gehabt."
    Über uns brach sich das Licht der Sonne auf der Wasseroberfläche.
    „Aufsteigen!" befahl Rorvic.
    Wir glitten langsam nach oben. Als wir auftauchten, fanden wir uns inmitten eines großen Sees wieder. Am Ufer standen einzelne Gebäude zwischen den Bäumen.
    Dann sah ich die großen Roboter.
    Sie standen auf mächtigen Füßen im Wasser und fischten Dreck und Schlamm heraus. Einer befand sich in unserer unmittelbaren Nähe.
    „Dalaimoc!" rief ich warnend.
    „Schon gesehen!" erwiderte er. „Wir tauchen unter und versuchen das Seeufer zu erreichen."
    In diesem Moment brach mein IV-Schirm zusammen. Ich ahnte, was das bedeutete. Trotzdem wollte ich tauchen. Es blieb jedoch bei dem Versuch, denn wir wurden alle drei in einem netzartigen Geflecht, das am Ende eines langen Greifarms befestigt war, aus dem Wasser gefischt und auf einen der Roboter zugezogen.
     
    7.
     
    Ohne zu überlegen, riß ich meine Waffe aus dem Gürtel und zielte auf den riesigen Roboter. Dann drückte ich ab, doch die Energie des Magazins war genauso blockiert wie die meines Rückentornisters. Wir saßen in der Falle.
    Ich fluchte leise.
    „Ruhe!" befahl Rorvic. „Ich glaube kaum, daß uns die Roboter mit den Vorfällen unter der Oberfläche in Verbindung bringen.
    Wenn wir uns klug verhalten, werden wir vielleicht nur auf eine Müllhalde gebracht."
    Ich richtete mich auf und ging vorsichtig zum Rand des Netzes.
    Bevor Rorvic oder Pampo eingreifen konnte, sprang ich hinaus.
    Ich prallte flach auf das Wasser. Trotz des Schutzanzugs spürte ich Schmerzen. Als ich hastig untertauchen wollte, fuhr der Roboter mit einem Greifarm wieder unter mich und zog mich aus dem Wasser.
    Rorvic, dem das Wasser vom Körper lief, bemerkte unfreundlich: „Ich möchte nicht ständig getaucht werden. Also überlegen Sie, was Sie tun!"
    Ich schnappte
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