Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0515 - Die Wächter der Einsamkeit

Titel: 0515 - Die Wächter der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß es ein Schwarm gewesen sein könnte."
    „Ich bewundere Ihre Phantasie!" rief ich.
    „Haben Sie schon einmal etwas von den Gelben Eroberern gehört?" wollte er wissen.
    „Gerüchte", antwortete ich. „Angeblich sind überall in unserer Galaxis Spuren oder Hinweise auf ein seit undenklichen Zeiten untergegangenes Volk gefunden worden. Die ganze Sache wurde mystifiziert. Es wurden Dinge in die Entdeckungen hineingedeutet. Einzelne Funde haben wahrscheinlich nichts miteinander zu tun."
    Rorvics Blick nahm jene Starre an, die ich von seinen Meditationen her kannte.
    „Ich wünschte, ich könnte die Zusammenhänge klarer erkennen." Er seufzte. „Vielleicht bilde ich mir auch nur ein, Zusammenhänge entdeckt zu haben. Auf jeden Fall ist die Sache mehr als erstaunlich."
    Aus der Kugel schoß eine Lichtsäule und erfaßte Cucula Pampo.
    „Jetzt ist er an der Reihe", stellte Rorvic fest und trat zur Seite.
    „Hoffentlich ist er klug genug, sich nicht gegen die Präparation zu sträuben. Dann wird er schnell wieder draußen sein. Wir brechen auf, sobald Pampo immunisiert ist."
    „Doppelt immunisiert", sagte ich sarkastisch.
    Er merkte, daß ich seinen Theorien wenig Glauben schenkte.
    Das störte ihn jedoch nicht Er hatte sich noch nie um die Ansichten anderer Menschen gekümmert.
    Nach etwa einer halben Stunde wurde Cucula Pampo wieder freigegeben. Er war verwirrt, aber unverletzt.
    Rorvic ließ ihm nicht viel Zeit.
    „Kommen Sie! Wir gehen weiter."
    Pampo erhielt seine Waffe zurück. Ich hätte die seltsame Kugel und die Halle, in der sie stand, gern genauer untersucht, sah aber ein, daß wir nicht länger bleiben konnten. Vielleicht hätte sich bei einer gründlichen Untersuchung herausfinden lassen, ob Dalaimoc Rorvics Theorie begründet war.
    Wir betraten den Gang, der auf der anderen Seite der Halle wieder schmaler wurde. Bald konnten wir das Licht der Kugel nicht mehr sehen. Unter normalen Umständen hätten wir die Kugel noch deutlich erkennen müssen, aber hier unten konnten sich elektromagnetische Wellen offenbar nicht in üblicher Weise ausdehnen.
    Nachdem wir eine weitere Stunde marschiert waren, legten wir eine Pause ein.
    Pampo schlug vor, daß wir von nun an mit Hilfe unserer Energieaggregate fliegen sollten, doch Rorvic lehnte diesen Vorschlag ab.
    „Wir müßten langsam fliegen, weil wir nicht weit sehen können.
    Außerdem bin ich dafür, daß wir unsere Aggregate wenig einschalten, um einer eventuellen Ortungsgefahr zu entgehen."
    Dagegen war nichts einzuwenden.
    Ich saß auf dem Boden und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand.
    „Sie können ein bißchen schlafen", schlug Rorvic vor. „Ich werde Wache halten."
    Sein gutgemeintes Angebot half mir wenig. Immer wieder mußte ich an die seltsame Kugel denken und an die Wesen, die sie früher einmal benutzt hatten.
    Als wir aufbrachen, hatte keiner von uns geschlafen. Trotzdem machte Rorvic keinen müden Eindruck. Er hatte sich, seitdem wir die Space-Jet verlassen hatten, überhaupt nicht verändert.
    Seine Fähigkeit, alle Ereignisse mit Gleichmut hinzunehmen, war beeindruckend, für Pampo und mich als seine Begleiter jedoch auch belastend.
    Einige Zeit später hörten wir ein Rauschen.
    Rorvic hob einen Arm.
    „Hört sich an wie ein Fluß", sagte er. „Ob er durch das Höhlensystem führt?"
    Ein Fluß konnte uns an die Oberfläche tragen. Diese Aussicht verlieh uns neue Kräfte. Wir beschleunigten unser Tempo. Das Rauschen wurde lauter.
    Sehen konnten wir noch nichts.
    Wir kamen an ein paar Felszeichnungen vorbei, die jedoch so verwittert waren, daß sich kaum noch Einzelheiten erkennen ließen. Dann hörte der Gang plötzlich auf.
    Vor uns befand sich eine Felswand aus unbearbeitetem Gestein. Das Rauschen war noch immer zu hören. Es schien von oben zu kommen, aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Rorvic stieß eine Verwünschung aus.
    „Das hat uns noch gefehlt! Wieso haben die Fremden den Gang hier nicht weitergebaut."
    „Vielleicht wegen des Flusses!" überlegte ich.
    „Und wo ist der Fluß? Ist das überhaupt das Rauschen von Wasser, was wir hören?"
    „Es kommt direkt von hinter der Felswand", mischte sich Pampo ein.
    Rorvic zog seine Waffe und klopfte mit dem Kolben die Wände ab. Es klang überall gleich.
    „Nichts", sagte der Ultrafrequenz-Ingenieur. „Ich habe aber keine Lust, den ganzen Weg wieder zurückzumarschieren."
    „Gibt es eine andere Möglichkeit?" wollte ich wissen.
    Er fuhr mit der Untersuchung der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher