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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste
Autoren: Unbekannt
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nicht finden würden."
    Gryndheim beugte sich nach vorn.
    „Sie denken also an eine geplante Vernichtung?"
    „Homo superior!" sagte Opprus.
    „Das wäre gegen die Abmachungen, die Rhodan mit diesen Eierköpfen getroffen hat. Ich denke, wir können uns auf die Ersten Sprecher verlassen." Gryndheim wurde nachdenklich. „Ich frage mich oft, ob die neuen Menschen mit ihrer Auffassung über die menschliche Weiterentwicklung nicht recht haben."
    Coden Opprus schaute ihn interessiert an.
    „Wie meinen Sie das?"
    „Es ist eine Sache der Entwicklung", versuchte Gryndheim zu erklären. „Die Menschheit hat sich der Technik .völlig verschrieben. Sie kann ohne diese Technik nicht mehr existieren.
    Jetzt beherrscht sie das von ihr geschaffene Instrument nicht mehr und wird davon vernichtet."
    Der Wagen bog in eine lange Kurve ein. Opprus umklammerte das Steuer mit beiden Händen.
    „Glauben Sie, daß die Pläne des Homo superior eine echte Alternative darstellen?"
    „In diesem Stadium sicher nicht", erwiderte der Sergeant kopfschüttelnd. „Aber stellen Sie sich einmal vor, die Menschen hätten auf eine technische Entwicklung verzichtet und sich nur auf eine geistige Entwicklung konzentriert. Wissen Sie, wo wir heute sein könnten?"
    „In der Hölle", erwiderte Opprus finster. „Oder im Himmel - wo immer das sein mag."
    Der dicke Mann lehnte sich zurück und verschränkte die Arme.
    „Wir haben den Weltraum erobert Und schicken Raumschiffe in fremde Galaxien. Aber dieser räumliche Gewinn täuscht. Was haben wir im Endeffekt wirklich gewonnen, Opprus? Ich meine jetzt die Summe unserer Erkenntnisse. Wir wissen, daß zwei und zwei vier ist. Wenn wir etwas dazulernen, glauben wir schon, die Schwelle zum allumfassenden Wissen aufgestoßen zu haben.
    Dabei erfahren wir nur, daß vier und vier acht ist. Verstehen Sie?
    Wir vergrößern nur die Summe von Daten, ohne wirklich etwas zu verstehen. Man könnte uns mit Blinden vergleichen, die überall umhertasten, Dinge berühren, ohne sie zu verstehen."
    „Sie sind ja ein Philosoph!" sagte Opprus überrascht.
    „Eine geistige Entwicklung hätte uns über die Grenzen des Universums hinausgetragen", behauptete Gryndheim. „Doch dazu ist es zu spät. Dabei waren die Mutanten ein deutlicher Wink der Natur. Aber wir haben unsere Chance verpaßt. Wir können nicht mehr zurück und einen anderen Weg gehen. Es ist unfaßbar, daß der Homo superior das nicht versteht."
    Opprus lenkte den Wagen an die Seite des Tunnels. Er deutete aus dem geöffneten Fenster auf eine Anzahl von Lifts.
    „Hier steigen wir aus!"
    „Hätten wir nicht noch ein bißchen fahren können?" beklagte sich Gryndheim. „Ich hasse es, unnötig in der Gegend herumzulaufen."
    Sie stiegen aus. Innerhalb des Tunnels war es bedrückend still.
    Die Liftkontrollen waren eingeschaltet.
    Sie stiegen in einen Lift und fuhren nach oben. Das Summen der Anlage verstummte, als der Tragkasten anhielt Opprus stieß die Tür auf und spähte hinaus.
    „Alles klar!" rief er den beiden anderen zu. „Wir können hier raus."
    Sie betraten eine Konferenzhalle, die noch zu „Imperium-Alpha" gehörte. Es war fast dunkel. Die leeren Sitzreihen sahen gespenstisch aus.
    Die Schritte der Männer hallten durch die Seitengänge.
    Über dem Diskussionspodium schwebten Leuchtbuchstaben.
    Die Würde des Menschen ist unantastbar, las Opprus.
    „Eine kühne Behauptung", meinte Gryndheim, der den Blick des Obersten richtig gedeutet hatte. „Es kommt schließlich auf die äußeren Umstände an. Ein in Freiheit lebender Mensch kann seine Würde leichter wahren als einer, der Terror und Gewalt ausgesetzt ist."
    Er stieß Pohklym in die Seite.
    „Reden Sie eigentlich nie etwas?"
    Janus Pohklym schwieg.
    Sie durchquerten die Halle. Auf der anderen Seite fanden sie Ausgänge, die zu den Lifts führten. Wie Opprus befürchtet hatte, waren alle Lifts blockiert. Das war eine Vorsichtsmaßnahme der Zentrale. Es sollte unter allen Umständen verhindert werden, daß Verdummte in „Imperium-Alpha" eindrangen und Zerstörungen anrichteten.
    „Was jetzt?" fragte Gryndheim. „Wir benutzen unsere Antigrav-Projektoren und fliegen durch die Liftschächte nach oben. Eine der Türen wird offenstehen, andernfalls müssen wir eine zerstören, um hinauszukommen."
    „Müssen wir eigentlich schon jetzt an die Oberfläche?"
    „Nein, Gryndheim. Aber wenn wir hier in dieser Etage weitergehen, verschwenden wir Zeit. Wir nehmen den direkten Weg."
    Sie traten in den
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