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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste
Autoren: Unbekannt
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könnte ein Rang in unserer derzeitigen Situation noch haben?"
    Coden Opprus lächelte grimmig und deutete in Richtung der Kontrollen, wo der fette Sergeant Gryndheim saß und auf einem Stück Trockenfleisch herumkaute.
    „Daß ich nach wie vor meine Kaffeeportion von diesem Burschen bekomme, zum Beispiel."
    „Pah!" machte Gryndheim verächtlich.
    „Vor einer halben Stunde", informierte Danton die kleine Gruppe, „wurde die meteorologische Hauptschaltstation von Terrania-City überfallen. Jetzt ist ein Unwetter über die Stadt hereingebrochen. Ich fürchte, daß es noch schlimmer wird. Die Wettermanipulatoren im Orbit sind ausgefallen oder arbeiten willkürlich."
    Opprus stand auf und ging mit steifen Beinen quer durch den Raum. Vor den Kontrollen blieb er stehen und schaltete einen Bildschirm ein. Auf dem Rechteck erschien das Bild eines freien Platzes mit einem kuppelförmigen Gebäude dahinter. Regenböen wurden quer über den Platz getrieben.
    Opprus stieß einen Pfiff aus.
    „Haben wir das diesen Weltverbesserern zu verdanken?"
    Michael Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich habe mit einem der Sprecher verhandelt. Sie übernehmen die Verantwortung für diesen Zwischenfall nicht. Wir haben noch keinen Grund, an der Ehrlichkeit des Homo superior zu zweifeln."
    „Wer hat es dann getan?" erkundigte sich Gryndheim.
    „Eine gut organisierte Bande", behauptete Danton. „Sie haben die Besatzung der Station offenbar erschossen, denn wir bekommen keinen Funkkontakt mehr."
    Die Männer und Frauen innerhalb des Schaltraums hatten ihre Arbeit unterbrochen und blickten in Dantons Richtung.
    „Wir müssen damit rechnen, daß es überall auf Terra zu schweren Naturkatastrophen kommt, wenn es uns nicht gelingt, die Situation wieder zu beherrschen." Danton rollte eine Magnetkarte aus und befestigte sie an der Säule.
    „Die ersten Meldungen über Flutwellen sind bereits aus dem Indischen Ozean eingetroffen. Auch die Westküste Nordamerikas ist bedroht. Das wird noch schlimmer werden."
    „Was können wir tun?" fragte Opprus sachlich.
    Er war sich darüber im klaren, daß die bevorstehenden Wetterkatastrophen alles nur noch verschlimmern würden. Die verdummte, unorganisierte und hungernde Menschheit wurde von einer neuen Gefahr bedroht. Wie wollten die wenigen Frauen und Männer, die noch richtig denken und handeln konnten, das Unheil von der Erde abwenden?
    „Wir wissen nicht, wie groß die Zerstörungen sind, die während des Überfalls auf die meteorologische Station angerichtet wurden", sagte Danton. .Auf jeden Fall müssen wir nachsehen und unter Umständen die Notstation in Betrieb nehmen."
    Janus Pohklym, bis vor sechs Monaten Agent der SolAb, erhob sich von seinem Platz und trat an die Karte heran.
    „Sie sind doch Meteorologe", erinnerte sich Opprus.
    „Meteorologie gehört zu meinen Fachgebieten", bestätigte der schlanke Mann mit dem ernsten Gesicht.
    „Jemand muß zur Station hinüber", sagte Danton. „Ich schlage vor, daß zwei oder drei Männer gehen. Die Station ist zwölf Meilen von hier entfernt und bedauerlicherweise nicht durch Rohrbahntunnel oder U-Bahn-Schächte zu erreichen. Wer dorthin aufbricht, muß einen Teil des Weges an der Oberfläche zurücklegen."
    „Wir können hier unten niemand entbehren", sagte Opprus hastig. „Meine Mitarbeiter sind übermüdet. Immer mehr Funknachrichten aus allen Teilen der Galaxis werden empfangen. Sie müssen ausgewertet werden, wenn wir uns ein genaues Bild von der Gesamtsituation machen wollen."
    Es war deutlich erkennbar, daß Danton mit dieser Argumentation nicht zu beeindrucken war. Ein Mann, der sich vorgenommen hatte, etwas Unmögliches zu vollbringen, konnte offenbar überhaupt nicht beeindruckt werden.
    „Ich werde Ihnen sagen, was wir tun", eröffnete Danton. „Ab sofort wird nur noch die Hälfte aller Funksprüche ausgewertet.
    Jemand wird doch in der Lage sein, zu entscheiden, welche Nachrichten wichtig und welche unwichtig sind."
    Opprus meinte gequält: „Das kann bedeuten, daß wir viele Menschen zum Tode verurteilen, weil wir ihnen nicht rasch genug Hilfe bringen."
    Der ehemalige Freihändler lachte bitter auf.
    „Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wer uns Hilfe bringen könnte? Solange wir die Erde nicht gerettet haben, können wir nicht an die Menschen im Weltraum und auf den zahllosen Planeten innerhalb unserer Galaxis denken."
    „Das ist bitter!"
    „Ja, das stimmt! Aber wir müssen das tun, was im Bereich unserer
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