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0500 - Die Quelle des Lebens

0500 - Die Quelle des Lebens

Titel: 0500 - Die Quelle des Lebens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lord Saris war es gewesen, der ihm seinerzeit den Weg zur Quelle des Lebens gezeigt hatte…
    ***
    Vergangenheit…
    Butler William schenkte Whisky ein. »Schwarzgebrannt, unten in Cluanie«, versicherte Lord Saris augenzwinkernd. »Deshalb ist er besonders gut -mindestens fünfundsiebzig Prozent Alkohol!«
    »Willst du uns betrunken machen, Adoptivväterchen?« fragte Zamorra. »Du zeigst dich als schlechtes Beispiel für die Bürger Großbritanniens. Immerhin bist du Mitglied des Parlaments, und noch dazu im ›House of Lords‹.«
    »Ach, das niedere steuerzahlende Volk interessiert sich nur für den Glanz der Krone und nicht für den schummerigen Partykeller«, brummte Sir Bryont. »Sei froh, daß du überhaupt in den Genuß schwarzgebrannten Whisky kommst. Immerhin - einen Sterblichen hätte das, was du und deine Gespielin jüngst erlebten, durchaus umbringen können.«
    Zamorra und Nicole spitzten die Ohren. Lady Alexandra MacGrew, liebevoll Sandy genannt, blutjung, bildhübsch und mit einer rassigen Figur und langen schwarzen Haaren, seufzte. »Jetzt geht das schon wieder los«, klagte sie. »Kann man eigentlich nicht einmal Zusammenkommen, ohne daß über Magie, Teufeleien und Unsterblichkeit geredet wird? Kann sich jemand vorstellen, daß ich davon nichts hören mag?«
    »Bitte um Verzeihung«, sagte Sir Bryont. »Immerhin hast du gute Gründe. Ich verspreche dir, in deiner. Gegenwart diese Themen nicht wieder anzuschneiden. Nicht versprechen kann ich dir, daß sie nicht wieder Vorkommen werden.«
    Das war der Anfang vom Ende der Beziehung zwischen Sir Bryont und Lady Alexandra gewesen. Immerhin hatte sie wirklich gute Gründe, der Gesprächsthematik ablehnend gegenüberzustehen. Zusammen mit Professor Zamorra und seiner Sekretärin und Lebensgefährtin Nicole Duval hatte sie den Endzeit-Dämon Es’chaton und den fliegenköpfigen Grohmhyrxxa kennengelernt, der ausgerechnet an ihr eine Kopftransplantation hatte vornehmen wollen. Daß sie mit dem Leben davongekommen war, verdankte sie zwar Zamorra und Nicole und dem von Nicole aktivierten FLAMMENSCHWERT, aber das schockartige Erlebnis hatte ihr ein für allemal gereicht. [2]
    An diesem Abend ahnten sie alle noch nicht, daß Lady MacGrew sich nicht lange danach von Sir Bryont trennen würde. Sie war einer seiner vielen Versuche gewesen, eine Frau zu finden, die die Erbfolge sichern würde. Und für ihn war die Trennung besonders schmerzhaft, weil er die junge Frau aufrichtig geliebt hatte. Aber Magie war nicht ihre Welt.
    Sie war nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt wie Nicole Duval, die sich nach anfänglicher Skepsis mit der Existenz von Dämonen und Schwarzer Magie hatte abfinden können, um sie zu bekämpfen.
    Erst sehr viel später an diesem Abend, als Sandy MacGrew sich bereits zurückgezogen hatte, kam das Gespräch wieder auf Zamorra und Nicols jüngste Erlebnisse zurück. Ihr Aufenthalt in einer fremden Welt, die »Straße der Götter« genannt wurde, das Zauberschwert Excalibur, die beiden magischen Mischblut-Wesen Damon und Byanca, deren Eltern einerseits Menschen und andererseits ein Dämon beziehungsweise ein Gott der »Straße der Götter« gewesen waren… der Versuch Damons, Asmodis in der Welt der Menschen von seinem Thron als Fürst der Finsternis zu stürzen… und schließlich die Annäherung der gegnerischen Mächte, die Wende zum Guten…
    »Was meintest du eigentlich vorhin?« fragte Zamorra. »Du machtest eine seltsame Andeutung. Einen Sterblichen hätte unser Abenteuer durchaus umbringen können! Bryont, wir sind Sterbliche. Wir sind nicht wie du, können uns nicht von einer Inkarnation zur anderen fortpflanzen.«
    »Unsterblich bin ich auch nicht«, sagte Saris. »Ich kann genauso getötet werden wie du, wie Nicole. Es gibt keine wirkliche Unsterblichkeit. Es gibt nur ein sehr langes Leben. Und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man es erlangt. Es gibt Menschen, die Bücher schreiben oder Heldentaten vollbringen, an die man sich noch nach Jahrhunderten erinnert. Auch sie sind gewissermaßen unsterblich, richtiger gesagt langlebig, obgleich sie persönlich natürlich nichts mehr davon haben.«
    »Ich weiß, daß du etwas anderes gemeint hast«, drängte Zamorra.
    »Was?«
    Auch Nicole sah den Lord in neugieriger Spannung an.
    Sir Bryont griff nach der Whisky-Flasche. Es war schon sehr spät, selbst Butler William hatte sich mit Genehmigung seines Dienstherrn bereits zurückgezogen. Sir Bryont, dem der Alkohol nicht anzumerken
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