Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
zweifelte ich keinen Moment daran, dass du kommen würdest, aber ich wusste nicht, ob es dann nicht schon zu spät sein würde.“
    „Dem Himmel sei Dank für Perkins’ klugen Kopf. Ich habe ihm sogar verziehen, dass er mir in Hampstead Heath eins über den Schädel gegeben hat.“
    „Und mir?“, fragte sie befangen. „Hast du mir auch meine Dummheit verziehen?“
    „Aber natürlich, mein Liebling. Nur bei Allyngham fällt es mir etwas schwerer. Er hätte dich nicht heiraten und auf keinen Fall die Einzelheiten seiner Unbesonnenheit zu Papier bringen dürfen.“
    Sie seufzte leise. „Er hätte sich gewiss nicht träumen lassen, das Tagebuch könne je in falsche Hände geraten. Inzwischen weiß ich, dass es einer meiner Diener entwendet hat, den ich wegen Unehrlichkeit entlassen hatte. Nur merkte ich nicht sofort, dass das Tagebuch fehlte. Und als ich dann erpresst wurde ... Das Risiko war so groß. Wenn die Welt erführe, dass Tony und Alex ein Liebespaar waren ...“
    Jack strich ihr zärtlich über die Wange. „Also musstest du sie natürlich beschützen, so wie du es schon immer getan hattest.“
    „Ja. Wir sind doch zusammen aufgewachsen. Sie waren wie Brüder für mich.
    Besonders Tony war immer großzügig und liebevoll zu mir.“
    „Liebevoll!“ Jack schnaubte erbost. „Ich nenne es nicht liebevoll, dass er dich zur Frau genommen und dir damit die Möglichkeit geraubt hat, den Mann deiner Wahl zu heiraten, Kinder zu bekommen ...“
    Sie setze sich auf und legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Aber er war der Mann meiner Wahl, Jack. Ich liebte ihn wie einen großen Bruder. Genau wie Alex. Es war mein größter Wunsch, die beiden glücklich zu sehen. Sie liebten einander so sehr.
    Alex leidet viel mehr unter Tonys Verlust als ich.“
    „Ich bleibe dabei, Allyngham hätte dich nicht heiraten dürfen!“
    Sie zuckte die Achseln. „Nach dem Tod seines älteren Bruders wurde Tony von seinen Eltern zu einer Ehe gedrängt. Um dem zu entkommen und um nicht eine junge Dame heiraten zu müssen, der er nichts von seiner Liebe zu Alex verraten konnte, entschlossen wir uns, zu heiraten.“
    „Wie alt warst du damals?“
    „Siebzehn.“
    „Und er erklärte dir alles? Du wusstest, dass deine Ehe eine Farce sein würde?“
    „Ich wusste, Tony könnte niemals eine Frau so sehr lieben, wie er Alex liebte“, antwortete sie ruhig. „Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Und ich denke, meine Ehe war glücklicher als die vieler Frauen. Tony und Alex waren immer sehr diskret, und Tony passte auf mich auf und behandelte mich rücksichtsvoll. Er war der vollkommene Gatte.“
    „Nur in einer Hinsicht nicht.“
    Sie errötete leicht. „Das fehlte mir nie“, sagte sie leise, „bis ich dich kennenlernte.“
    Jack riss sie in die Arme. Sie klammerte sich an ihn und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft. Vergessen war ihre Erschöpfung. Eloise wünschte sich nur, von ihm liebkost zu werden. Plötzlich konnte sie den Gedanken nicht ertragen, auch nur einen Moment von ihm getrennt zu sein.
    Sie legte die Hand an seine Wange. „Wie schnell können wir dank der Sonderlizenz verheiratet sein?“, fragte sie atemlos.
    „Hm. Ich habe darüber nachgedacht.“
    „Oh. Ich ... ich hatte den Eindruck, du wolltest so schnell wie möglich heiraten.“
    „Ja, ich weiß, das sagte ich auch. Aber nach allem, was geschehen ist, habe ich meine Meinung geändert.“

    Eloise löste sich hastig von ihm. Seine Worte trafen sie wie ein Schlag. „Ich ... ich verstehe“, stammelte sie und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. „Natürlich bin ich mir bewusst, dass du glaubst, es Tony schuldig zu sein, mich zu heiraten. Aber du hast bereits so viel für mich getan. Damit allein hast du bereits jede Schuld abgetragen.“
    „Ja, das denke ich eigentlich auch.“
    Betroffen sah Eloise aus dem Fenster. Die Morgendämmerung tauchte die Landschaft in verschiedene Grau-Schattierungen. Jack hatte es sich also anders überlegt. Er hatte erkannt, wie sehr ihm eine Ehe mit ihr schaden könnte. Ein Mann musste eine Frau schon sehr lieben, um alles für sie zu riskieren. Und Jack liebte sie nicht. Er liebte immer noch Clara Deforge.
    Entschlossen wandte sie ihm das Gesicht zu. „Jack, ich muss dir etwas sagen.“
    Er lehnte, schon halb im Schlaf, in den Polstern, öffnete jetzt aber die Augen. „Noch mehr Geheimnisse?“
    „Nicht ganz.“ Sie lächelte nicht. „In der Kutsche vorhin erwähnte Sir Ronald seine erste Frau.“ Jack
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher