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05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten

Titel: 05 - Geheimagent Lennet und die Astronauten
Autoren: Vladimir Volkoff
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Hilfe. Er versuchte es zunächst ohne Erfolg. Plötzlich glaubte er ein Geräusch zu hören. Er verharrte ein paar Minuten völlig bewegungslos und schlich dann vorsichtig und leise um das Haus. Aber alles war nach wie vor dunkel, und weder auf der Straße noch in der Garage war ein Auto zu sehen. Er machte sich wieder an die Arbeit. Schließlich gab das Gitter nach. Er legte es vorsichtig ins Gras, schob das Fenster nach oben und stieg hinein. Vom Badezimmer aus ging er durch den Flur und in den Salon, von wo aus die Treppe nach unten führte. Durch die Fenster drang immerhin soviel Licht, daß er zwar undeutlich, aber immerhin die Umrisse der Couch, der Sessel und eines Fernsehapparates erkennen konnte. Er war etwa in der Mitte des Zimmers angelangt, als eine ruhige Stimme auf Englisch zu ihm sagte: »Hände hoch!«
    Schätze, es hat wenig Sinn, so zu tun, als verstünde ich kein Englisch, dachte Lennet und hob schnell die Hände in die Höhe.
    An eine Verteidigung war nicht zu denken. Sein Gegner, der irgendwo im Zimmer wai, kannte ohne Zweifel die Räumlichkeiten besser und hatte auch mehr Zeit gehabt, sich an die "Dunkelheit zu gewöhnen. Es wäre ein ungleicher Kampf gewesen!

    Lennet schob das Fenster nach oben und stieg ins Dunkel 
    Plötzlich ging das Licht an. Lennet schloß geblendet die Augen. Als er sie gleich wieder öffnete, sah er vor sich das Gesicht von Sharman über einer Sessellehne auftauchen. Der Hausherr hatte hinter dem Sessel gekniet. Sein Gesicht war in der Zwischenzeit nicht sympathischer geworden. Die Hand hielt einen schweren Colt, der nichts Gutes versprach.
    »Sie sind mir von Frankreich aus hierher gefolgt, nicht wahr?«
    Seine Augen blickten Lennet starr und unverwandt an.
    »Von Frankreich? Was denn nicht noch alles? Und warum? Vielleicht, um Sie um ein Autogramm zu bitten?«
    »Das werden wir gleich sehen. Ich habe so das Gefühl, als ob ich Sie komische Figur schon mal irgendwo gesehen hätte.
    Legen Sie sich flach auf den Bauch. Los! Keine Angst, Sie werden sich nicht schmutzig machen, der Teppich ist erst gesaugt worden. Und glauben Sie ja nicht, daß ich zögern werde zu schießen, wenn Sie mich dazu zwingen. Ich bin hier zu Hause und das Gesetz erlaubt mir, mich gegen Einbrecher zu wehren.«
    »Und jetzt", sagte Sharman, »wenn Sie eine Waffe haben, dann holen Sie sie ganz langsam aus der Tasche und werfen Sie sie zu mir rüber. Sie haben verstanden? Ich sagte langsam. Eine schnelle Bewegung, und Sie sind ein toter Mann.«
    Es kostete Lennet einige Anstrengung, die Pistole, die er Seraphin abgenommen hatte, aus der Tasche zu ziehen. Er warf sie Sharman vor die Füße.
    »Sie sollen sich nicht bewegen", sagte Sharman, der jetzt näherkam - und zuschlug.
    Als Lennet wieder zu sich kam, erblickte er zuerst Sharman, der aufrecht vor ihm stand. Rechts und links von ihm standen zwei hochgewachsene Männer in Ölmänteln und großen Pilotenbrillen. Sharman war gründlich der Mund gestopft worden, und zwar mit einem Schal, der in seinem Genick verknotet worden war. Außerdem lag um seinen Hals eine Stahlschlinge, deren anderes Ende einer der beiden Männer in der Hand hielt.
    Irgend etwas regte sich in Lennets Gedächtnis. Er hatte das doch schon einmal irgendwo gesehen, diese schwarze Seemannskluft und diese Brillen. Diesen Eindruck von geballter Kraft und Disziplin hatte er schon einmal gehabt. Aber wann?
    Wo? Es fiel ihm nicht ein. Langsam setzte er sich aufrecht hin.
    Jeder Atemzug bedeutete für ihn neues Leben. Wie dankbar war er seinen beiden »Rettern"! Um so irritierter war er, als er plötzlich vor seiner Nase eine Stahlschlinge blitzen sah, die sich gleich darauf um seinen Hals legte. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, als jede Bewegung des Mannes, der ihn jetzt sozusagen am Gängelband hatte, mitzumachen. Er erhob sich schwankend. Die beiden Matrosen wechselten einen Blick.
    Einer hatte Sharman übernommen, der andere Lennet. Sie steuerten, jeder gefolgt von seinem Gefangenen, auf die Treppe zu. Sie machten den Eindruck, als wüßten sie sehr genau, was sie wollten, und jeder Widerstand wäre zwecklos gewesen. Sie benutzten völlig ungerührt den Vorderausgang und schienen es gar nicht für nötig zu halten, sich etwa unauffällig zu benehmen.
    Direkt vor dem Haus wartete ein großer Jeep mit laufendem Motor auf sie, am Steuer saß ein Mann, der genauso gekleidet war wie die beiden anderen. Er fuhr rücksichtslos und völlig blindlings über den Rasen und weiter
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