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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot
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zu tun.
    »Clem, du verdienst auf einen Schlag 20 000 Dollar. Zwanzigtausend Eier für eine Stunde Arbeit. Mein Plan ist erstklassig. Ich habe fünf Jahre Zeit gehabt, ihn auszutüfteln.«
    »Ich kenne Sie immer noch nicht«, beharrte Cardin. »Außerdem habe ich mich vom Beruf zurückgezogen. Ich lasse mich nicht noch mal einsperren.«
    »Dreißigtausend«, sagte Genova. »Das ist mein letztes Wort. Zehntausend heute abend schon bar auf die Hand. Vor der Arbeit. Wenn wir einig werden, erfährst du meinen Namen.«
    Cardin raufte sich die Haare. Er schielte nach der Flasche in der Hand des dicken Mannes. »Gut. Ich tue es. Ausnahmsweise. Und jetzt will ich einen Schluck aus der Pulle.«
    Genova gab sie ihm, und er leerte sie auf einen Zug. Er grinste, als er die Flasche auf das Bett warf. »Und nun: Mit wem habe ich die Ehre? Und um was geht’s?«
    »Ich bin Pietro Genova…«
    »Oh! Das klingt gut«, sagte Clem Cardin, nun schon etwas wacher.
    Genova beugte sich vor und flüsterte eindringlich: »Du wirst dein Zimmer hier aufgeben und noch in dieser Nacht zu dem Platz kommen, den ich dir angebe. Allein - und nüchtern! Wenn du bis zu unserem Unternehmen auch nur einen Schluck Fusel trinkst, lasse ich dich zusammenschlagen. Ist das klar?«
    Kleinlaut nickte Cardin. »Ich rühre nichts an. Bestimmt nicht.«
    ***
    Ein Nachtklub sieht bei Tage trostlos aus.
    Das galt auch für Charlie Greggs feudales Etablissement in Greenwich Village, mitten im Künstlerviertel New Yorks. Der Exgangster - Gregg legte gesteigerten Wert darauf, zu den ehrenwerten Personen mit blütenweißer Weste zu zählen - hatte an nichts gespart, was gut und teuer war. Seidentapeten an den Wänden. Sessel, in denen man wie auf weichen Wolken saß. Eine intim beleuchtete Tanzfläche, versenkbares Orchester. Getränke von zehn Dollar aufwärts. In den verschiedenen Räumlichkeiten der oberen Stockwerke wurde gespielt. Der Teufel mochte wissen, wie Gregg eine Konzession für sein Roulette bekommen hatte.
    Phil und ich fanden Charlie Gregg in seinem Arbeitszimmer im dritten Stock. Sogar der Lift war mit rotem Samt ausgeschlagen. Der Liftboy trug eine Uniform, als wäre er ein Schildknappe aus der Ritterzeit.
    Greggs sogenanntes Arbeitszimmer war vollgestopft mit Antiquitäten aus aller Herren Ländern.
    »Hallo!« rief Gregg betont aufgeräumt. »Was verschafft mir die Ehre, Gentlemen?«
    Er setzte sich zu Phil und mir an den Rauchtisch.
    »Wir haben uns ewig nicht gesehen«, plauderte er. »Um so mehr wundert es mich, daß Sie offenbar in dienstlicher Eigenschaft zu mir kommen.«
    Phil Decker begann das Gefecht. »Wann haben Sie Cindy Billson zuletzt gesehen?«
    »Cindy? Ach, du meine Güte, Mr. Decker, das ist ja schon gar nicht mehr wahr. Vier Jahre. Oder sind es schon fünf?«
    »Und Cindys Bruder Ben?«
    »Hat sie einen Bruder? Wußte ich gar nicht. Moment - doch, ich erinnere mich. Er muß damals so ein Kind von zwölf oder dreizehn gewesen sein. Habe ihm hin und wieder mal eine Schokolade geschenkt. Was ist mit Cindy?«
    Ich lächelte Gregg an. »Jemand wollte sie umbringen. Zuerst mit einem Gewehr, dann mit einer Bombe. Sie sind natürlich ahnungslos?«
    Sein Gesicht spannte sich. »Ist das schon der ganze Witz, Mr. Cotton? Wo ist denn die Stelle, an der man lachen muß?«
    »Wir haben bei Mord noch nie gelacht. Ich denke zum Beispiel an Carlo Benottis jähes Ende.«
    Ein Muskel zuckte an Greggs rechtem Mundwinkel. »Legen Sie immer noch die alte Platte auf? Mann, ich bin wegen erwiesener Unschuld freigesprochen worden.«
    »Mein Gedächtnis ist gut, Mr. Gregg… Aber wenn plötzlich neue Zeugen auftauchen, kriegt das Ding ein anderes Gesicht. Was haben Sie mit Ben Billson gemacht?«
    Gregg sprang auf. »Das ist die Höhe, Mr. Cotton. Ich werde mich über Sie beschweren! Belästigen Sie mich nicht mit solchem Kram, solange Sie keine Beweise haben.«
    Ich zog das Foto Ben Billsons aus der Tasche, das ich mir von Cindy ausgeliehen hatte. »Das ist er. Nur als Gedächtnisstütze, Gregg. Etwa nie gesehen?«
    Er starrte auf das Bild, schüttelte den Kopf und trat zum Schreibtisch. Kaum hatte er den Klingelknopf dort berührt, als die Tür aufsprang und zwei Muskelmänner einließ.
    »Arturo!« bellte Gregg. »Sieh dir das Foto an. Ist das der Knabe, der gestern abend total betrunken in der Bar gehockt hat?«
    Arturo Needle warf nur einen Blick auf das Bild. »Aber sicher, Boß. Er heißt Jesse Pall.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Phil
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