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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot
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Serge Calamow hinausgehen. Vor allem mußten sämtliche Ärzte des Hafenviertels von Manhattan gewarnt werden. Wenn ein Arzt Calamow nicht gutwillig half, würde der Killer gnadenlos schießen.
    ***
    Der Frühlingswind frischte am Abend noch mehr auf. Er pfiff über den East River und trug einen leichten Frosthauch in den Battery Park am Südende Manhattans.
    Pietro Genova wartete nicht weit von der Statue des Florentiners Giovanni da Verazzano und vertrat sich die Füße. Genova fror. Seine Hand in der Manteltasche krampfte sich um den Griff der Pistole. Er traute keinem Menschen mehr. Schon gar nicht, wenn es um Geld ging.
    Der Fremde tauchte plötzlich hinter den kahlen Ziersträuchern auf. Er hatte den Mantelkragen hochgeklappt und den Hut in die Stirn gezogen.
    »Genova?« fragte er halblaut.
    Pietro watschelte hinüber. »Verdammt lange haben Sie mich hier stehen gelassen! Haben Sie es sich überlegt?«
    Der andere sog an einer Zigarette, ehe er sie wegwarf. »Ihr Vorschlag klingt nicht schlecht, Pietro. Ich bin bereit, Ihr Unternehmen zu finanzieren. Allerdings werden Sie verstehen, daß ich nicht die Summe auf einen Schlag hinblättere.«
    »Mißtrauisch?« Genova lachte heiser.
    »Okay, okay, es bleibt bei meinem Angebot. Die Beute dürfte mindestens eine Million wert sein. Ein Drittel für Sie, ein Drittel für mich, ein Drittel für die Leute, dich ich einsetzen muß.«
    »Diamanten sind zwar schwer abzusetzen, aber ich weiß einen Abnehmer.«
    »Kann er zahlen?«
    Der andere nickte. »Natürlich. Sonst würde ich ihn gar nicht ins Gespräch bringen. Ich schlage folgendes vor: Wir schätzen die Ware gemeinsam ab. Da Sie Wert auf Bargeld legen, werde ich dafür sorgen, daß ich etwa eine halbe Million im Hause habe. Wenn mir die Ware gefällt, übernehme ich sie nämlich selbst. Andernfalls ist es nur ein Katzensprung zu dem Mann, der ebenfalls interessiert ist.«
    »Moment! Wieso nur eine halbe Million?« knurrte Genova.
    »Wenn ich das Risiko eingehe, die Ware auf eigene Kappe abzusetzen, muß ich dabei verdienen. Außerdem wissen Sie ganz genau, daß heiße Ware nur mit Verlust zu verkaufen ist. Sie werden schon auf meine Bedingungen eingehen müssen. Im übrigen können Sie morgen oder noch heute nacht im Schließfach 3114 des Grand Central Terminal alle benötigten Sachen abholen, auch den Sprengstoff für den Panzerschrank. Es ist Nitro. Also Vorsicht beim Transport!«
    Genova willigte ein. »Gut. Eine halbe Million bar auf die Hand für die Ware. Morgen abend sind wir wahrscheinlich mit den Vorbereitungen fertig. Dann steigt das Ding. Wo treffe ich Sie mit dem Geld?«
    Der Fremde erläuterte bedächtig: »Ich habe ein Landhaus draußen in Hackensack gemietet. Direkt am Fluß. Um diese Jahreszeit ist kein Mensch dort draußen. Das wäre der beste Platz. Einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    »Gut. Hier ist die Adresse. Und hier ist der Schlüssel zum Schließfach. Rufen Sie auf keinen Fall bei mir an!«
    Genova grinste. »No. Ich gehe wieder auf Tauchstation.«
    »Viel Glück.«
    Pietro Genova tippte an den ramponierten Hut und watschelte davon. Er hatte noch viel vor.
    Eine halbe Stunde später stand er vor dem Schließfach 3114 im Grand Central Terminal und holte eine abgegriffene Ledertasche heraus. Er behandelte sie so vorsichtig wie rohe Eier.
    Als er sie im Wagen öffnete, nickte er zufrieden. Das Nitro war da und vor allem das Geld. Die Anzahlung für seine »Mitarbeiter«.
    »Für eine goldene Gans legst du noch magere Eier«, murmelte er. »Aber das ändert sich. Und wenn du glaubst, du Narr, du könntest Diamanten im Wert von einer Million für eine halbe erwischen, bist du auf dem falschen Dampfer.«
    Jetzt erst wagte es Genova, an der Wohnung Cindy Billsons vorbeizufahren. Er traute seinen Augen nicht, als er das Haus völlig unversehrt vorfand. Nicht das geringste Anzeichen einer Explosion! In Cindys Salon brannte sogar das Licht.
    Es hatte also nicht geklappt. Jerry Cotton lebte noch.
    Aber nicht mehr lange! Das schwor Pietro in dieser Minute.
    ***
    Der Anruf kam kurz vor Mitternacht.
    Ich war gerade eingeschlafen. Erbost nahm ich den Hörer ab, meldete mich und lauschte.
    »Jerry?« Das war die Stimme Mr. Highs. Schlief der Chef denn überhaupt nie?
    »Jerry, mir ist soeben die Meldung eines Polizeireviers in New Rochelle zugeleitet worden. Jemand hat auf Vincent Kerber einen Anschlag verübt. Erinnern Sie sich an den Mann?«
    Und ob ich mich erinnerte. Kerber war vor Jahren der Anwalt
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