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0497 - In drei Minuten bist du tot

0497 - In drei Minuten bist du tot

Titel: 0497 - In drei Minuten bist du tot
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Bing Croner herausgefunden hatte. Er war bei uns registriert wegen einer Affekthandlung, die sieben Jahre zurücklag. Damals hatte Rechtsanwalt Vincent Kerber ihn verteidigt und ein mildes Urteil wegen Totschlags herausgeholt. Croner hatte seine Frau umgebracht.
    Abends um 20 Uhr bekam ich den Anruf unseres Kollegen, der in Samuel Merritts . Villa wachte. Soeben sei Hechtsanwalt Vincent Kerber zurückgekehrt. Das Zeichen zum Aufbruch für Phil und mich.
    Butler Bing Croner öffnete die Tür. Fast in derselben Sekunde kam Vincent Kerber aus seinem Arbeitszimmer gestürzt und rief: »Ich wollte Sie gerade anrufen. Wie konnte das nur mit meiner Frau passieren? Wie geht es ihr? Die Ärzte lassen mich nicht zu ihr.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir können nur hoffen, daß sie es überlebt. Hatten Sie einen guten Flug, Mr. Kerber?«
    »Ja, danke. Das ist doch jetzt unwichtig.«
    Phil lächelte ihn an. »Nicht für uns. Sie werden verstehen, daß wir gern über Ihren Aufenthalt während der letzten Tage Bescheid wüßten. Heine Routine, wissen Sie.«
    Kerber ließ sich auf der Kante eines Sessels nieder. »Typisch für euch Polizisten. Ich komme um vor Angst und Sorge, und ihr denkt nur an Alibis. Ich war in Florida.«
    »Das sagte Ihr Butler schon. Mit welcher Maschine sind Sie abgeflogen?«
    Er dachte einen Augenblick nach. »Vorgestern früh. Ich glaube um zehn Uhr vierzig.«
    »Nach Miami?«
    »Ja.«
    »Mit welcher Fluglinie?«
    »Moment - hier ist mein Ticket. Vielleicht sind Sie damit leichter zu überzeugen.«
    »Danke.« Phil warf nur einen flüchtigen Blick auf den Schein.
    Der Butler verneigte sich und wollte verschwinden. Ich hielt ihn zurück. »Bleiben Sie ruhig hier, Bing. Auch an Sie habe ich einige Fragen. Doch zunächst zu Ihnen, Mr. Kerber. Wie oft haben Sie Genova in Sing-Sing besucht?«
    »Wie kommen Sie denn auf die Idee? Nachdem der Kerl mich so bedroht hat…«
    »Merkwürdig. Aus den Unterlagen der Zuchthausdirektion geht hervor, daß Sie dreimal Kontakt mit Genova aufgenommen haben.«
    Kerber schüttelte den Kopf. »Das muß mir ganz entfallen sein. Ja, ich erinnere mich. Genova verlangte von mir, ich solle ihn aus Sing-Sing befreien. Ausgerechnet aus Sing-Sing! Ich habe ihn für verrückt erklärt. Darum hat er mich wohl noch mehr gehaßt.«
    »Und er hat einen Killer angeworben, um Sie abzuschießen. Was Sie nicht wissen konnten, ist die Tatsache, daß Serge Calamow zu dem Zeitpunkt des Schusses auf Sie und später auf das Fläschchen Nitro gar nicht mehr aktionsfähig war. Er hatte nämlich eine Kugel von mir in die Schulter. Harry Sefton und Clem Cardin aber, die anderen Burschen aus Genovas Gang, haben sich nie mit Schießeisen befaßt.«
    Kerber beugte sich jäh vor. »Wollen Sie mir bitte sagen, was das heißen soll, Cotton? Wie soll ich wissen, wen Genova mit dem Schuß beauftragt hat?«
    »Ich will es Ihnen verraten, Kerber. Genova hat gar nicht daran gedacht, Sie umzubringen. Er brauchte Ihr Geld, um den großen Coup landen zu können, an dem er letztlich kaputtgegangen ist. Genova wollte nur zwei Menschen vernichten: Charlie Gregg und mich. Und Sie, Kerber, haben ihm nach Kräften dabei geholfen. Sie und Ihr sauberer Butler Bing Croner. Leider weiß ich erst seit heute, daß Croner wegen Totschlags gesessen hat. Und ausgerechnet einen Zuchthäusler stellen Sie als Butler und Chauffeur ein!«
    Bing Croner bewegte sich mächtig schnell. Er zauberte förmlich die Waffe unter der Achsel hervor. Aber noch schneller war Phil. Schließlich steht ein G-man nicht umsonst regelmäßig auf dem Schießstand und übt das Ziehen in jeder Lebenslage.
    Phil Schuß schmetterte die Pistole aus Croners Hand. Der Butler schrie auf, wirbelte herum und wollte davon.
    Ich machte einen langen Satz und stellte ihm ein Bein. Es dröhnte ziemlich laut, als seine zwei Zentner Bekanntschaft mit dem Fußboden machten. Dann war er schon wieder hoch und wollte seine Fäuste an meinem werten Körper ausprobieren.
    Gegen Mörder habe ich schon immer etwas gehabt. Ich setzte die Rechte als Haken an und traf den Solarplexus Croners.
    Er knickte unwillkürlich ein. Sein Kopf ruckte nach vorn, und mit einem glasharten Uppercut unter die Kinnspitze legte ich ihn parterre. Sekunden später schnappten Phils Handschellen ein.
    »Das war der erste Akt«, sagte ich und wandte mich Kerber zu. Ich klopfte ihn ab und nahm ihm, der gar nicht an Gegenwehr dachte, eine Taschenpistole ab.
    »Kommen wir zur Sache, Kerber. Ihr Spiel ist
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