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0492 - Die Wölfin von Rom

0492 - Die Wölfin von Rom

Titel: 0492 - Die Wölfin von Rom
Autoren: Jason Dark
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Moment die Augen. Er mochte das schwarzweiße Muster des Steinfußbodens nicht. Es tat seinen Augen regelrecht weh. Ein Mädchen lief mit einem Wischlappen durch den Raum und putzte das Eis weg, das klatschend auf den Boden gefallen war.
    Bill bestellte für Johnny einen Milk Shake Erdbeer, für sich einen Campari Orange.
    »Kein Eis?« fragte das schlanke Mädchen.
    »Nein.«
    »Bitte.« Die Kleine verschwand.
    Johnny freute sich und rieb seine Hände. »Die hat vielleicht geschaut, Dad.«
    »Soll sie.« Bill griff müde zu seinen Zigaretten und schob sich ein Stäbchen zwischen die Lippen.
    »Hattest du Mum nicht versprochen, mit dem Rauchen aufzuhören?« erinnerte ihn sein Sohn.
    Der Reporter winkte ab. »Mein Junge, du darfst das nicht so eng sehen. Ich habe es nicht direkt versprochen. Ich wollte die Qualmerei nur einschränken, das habe ich auch geschafft.«
    Johnny grinste seinen Vater so an, daß dieser verlegen wurde und woanders hinschaute.
    Der Kleine war in den letzten Monaten richtig in die Höhe geschossen. Man konnte ihn sogar schon als vernünftig bezeichnen, und er interessierte sich stark für die Arbeit seines Vaters.
    Bill Conolly war noch immer Reporter. Er arbeitete freiberuflich und hatte zudem das Glück, durch seine Heirat finanziell unabhängig geworden zu sein, weil Sheila damals bei der Hochzeit einiges an Vermögen mit in die Ehe eingebracht hatte.
    Die Conollys besaßen einige Fabriken und Unternehmungen, aber sie kümmerten sich nicht darum. Die Führung der Geschäfte lag in den Händen bewährter Manager.
    »Wie lange, meinst du, wird deine Mutter in den Läden bleiben?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Die hält die Zeit nicht ein.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich sie kenne, Johnny. Das mußt du dir mal merken. Wenn Frauen einkaufen gehen, dann sind sie verschwunden. Da kommen sie dann nicht weg. Das ist wie ein Sog oder Trichter, wenn du verstehst, was ich meine. Du mußt darauf gefaßt sein, daß sie länger wegbleibt als…« Bill sah, daß Johnny an ihm vorbeistarrte. »Du hörst mir ja gar nicht zu«, sagte er.
    »Nein.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Weil ich Mum sehe.«
    »Wo denn?« Bill lachte.
    »Hier!« Sheila hatte Bills Frage gehört, stand plötzlich neben Bill, der vor Überraschung aufsprang. »Was machst du denn hier?«
    »Ich wollte auch etwas trinken.«
    »Nicht einkaufen?«
    »Hol mir erst mal einen Stuhl.«
    Wenn Sheila so anfing, bekam Bill leichte Magenschmerzen. Da hatte sie bestimmt einiges in der Hinterhand. Als die Kellnerin erschien, bestellte Sheila das gleiche wie Bill. Das Mädchen zog mit mürrischer Miene ab, um den Campari zu holen.
    »Wir haben von dir gesprochen, Mum.«
    Sheila streichelte Johnnys Wange. »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Aber nur Gutes.«
    »Du schwindelst schon wie dein Vater.«
    Bill schob seiner Frau den Campari rüber. »Da trink, du siehst so abgehetzt aus.«
    »Das bin ich auch.« Sie nahm zwei Schlucke, nickte und sagte:
    »Das tat gut.«
    »Ja, und was gibt es zu berichten?«
    Sheila schaute in den Trubel der Eisdiele. Kunden kamen und gingen. Die Tische waren jetzt alle besetzt. Die Kellnerinnen schleppten gewaltige Eisportionen. Manche sahen aus wie regelrechte Kunstwerke. Das war schon Performance.
    »Zu schade, um es zu essen«, meinte Sheila.
    »Das würde ich nicht schaffen«, flüsterte Johnny.
    Die Kellnerin brachte den zweiten Campari, und Bill zahlte sofort. Sein Trinkgeld hielt sich in Grenzen.
    Johnny nuckelte an seinem Shake, Sheila und Bill sahen sich an, und der Reporter nickte. »Weshalb bist du so schnell gekommen?«
    »Ich hatte zwei Gründe.«
    »Sie hat etwas gesehen!« rief Johnny, der seine Mutter lange genug kannte.
    »Richtig, Johnny.«
    »Kleid, Bluse, Rock, Bikini…?«
    »Nichts von dem, Bill.«
    Der Reporter war erstaunt. »Was dann?«
    »Schmuck!«
    »Ohhh…« Bill begann zu stöhnen. Er drückte seine Zigarette aus.
    »Wollten wir nicht erst am Ende unseres Besuchs dem Juwelier einen Besuch abstatten?«
    »Das ist richtig. Aber…« Sheila hob den Zeigefinger. »Du weißt ja, wie das ist. Ich habe eine wunderschöne Kette gesehen. Als ich nachfragte, erklärte man mir, daß ich nicht die einzige sei, die sich dafür interessierte. Rasch sollte ich mich entscheiden.«
    Bill nickte. »Das ist bekannt. So etwas sagen die Verkäufer immer. Daß du noch darauf reinfällst.«
    »Die Kette ist wirklich schön. Nicht protzig, sehr schmal mit an ihr hängenden goldenen Rauten, die innen eine rote Fassung
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