Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0491 - Der Blutjäger

0491 - Der Blutjäger

Titel: 0491 - Der Blutjäger
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Teppich aus Licht huschte über kurzes Gras, deren Spitzen sich im Wind bewegten, als wollten sie Eva Grüße bestellen.
    Sie rauchte schnell und viel zu hastig. Zweimal verschluckte sie sich. Ihr Husten schallte durch den Wagen. Eva schaute oft in beide Spiegel, erkennen konnte sie nicht mehr viel, denn allmählich begann ein Zwielicht, das schließlich von der Dunkelheit abgelöst werden würde. Sie horchte nach innen und dachte darüber nach, ob sie Angst hatte. Ja, sie fühlte sich unwohl, sie hatte Furcht. Wenn dieses Monstrum kam und den Geisterjäger angriff, dann…
    Eva dachte nicht mehr weiter. Dafür zündete sie sich die zweite Zigarette an der Glut der ersten an.
    Wieder saugte sie den Rauch ein. Es war still im Wagen. Auch von außerhalb drangen keine Geräusche durch die geschlossenen Scheiben. Selbst das Säuseln des Windes war nicht zu hören.
    Eva schaute in das Fernlicht hinein. Scharf gebündelt stachen die beiden Strahlen bis gegen die Felsen, Es war ein klares, ein reines Licht, das aber nicht mehr lange.
    Urplötzlich sah sie den Schatten.
    Er kam von oben oder von der Seite her und tanzte auf einmal in den hellen Teppich hinein.
    Zuerst hielt sie es für eine Täuschung, weil der Schatten nicht mehr zurückkehrte, aber sie war beunruhigt.
    Sollte der Blutsauger John Sinclair genarrt und die Höhle an einer anderen Stelle verlassen haben?
    Sie zweifelte, aber Eva wollte es genau wissen. Deshalb entriegelte sie die Tür und schob sie auf.
    Zuerst spürte sie den Wind und die Kühle, dann hörte sie das Rauschen über sich und hob den Kopf.
    Die Frau erstarrte vor Angst.
    Nicht weit über ihr bewegte sich ein gewaltiger Schatten - der Blutjäger…
    ***
    Schon einmal war ich in eine dieser Höhlen auf der Schwäbischen Alb gestiegen, damals hatte ich die roten Vampire gejagt, und es war ein verdammt harter Kampf geworden.
    Um Vampire ging es diesmal auch, allerdings nur um einen, der sich Blutjäger nannte und den ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Ich wußte nur, daß es sich bei ihm um eine gewaltige Riesenfledermaus handelte.
    Die Helmlampe gab zwar Licht, es reichte mir nur nicht. Deshalb nahm ich noch meine eigene Leuchte zur Hilfe, als ich mich durch den Eingang zwängte.
    Meine Füße fanden sehr schnell Halt. Ziemlich schnell befand ich mich im Innern der Höhle. Beide Lampen strahlten in die Finsternis hinein, die mir grenzenlos erschien, denn das Licht traf auf kein Ziel.
    Ich leuchtete vor meine Füße und stellte fest, daß ich am Beginn eines schmalen Pfads stand und gleichzeitig auf einem zungenartigen Felsvorsprung. Mit dem Lampenlicht folgte ich dem Verlauf des Pfads. In Schlangenlinien wand er sich in die Tiefe, stets am Rand einer felsigen Wand entlang.
    Die Sohlen unter den Schuhen waren griffig. Ich freute mich darüber, dieses Paar angezogen zu haben und rutschte auch nicht so leicht aus. Dennoch ging ich sehr vorsichtig weiter, schließlich war ich kein routinierter Höhlenforscher.
    In der Höhle war es still. Ich kam mir vor wie in einer gewaltigen Kirche, einem Dom, der sich in alle Richtungen ausbreitete und eine fast endlose Tiefe besaß.
    Hier hatten die beiden Höhlenforscher die unterirdische Welt verlassen, deren Blut das Ungeheuer erweckt hatte. Das Blut war in die Tiefe getropft und hinein in das Maul der schlafenden oder versteinerten Bestie.
    Vielleicht fand ich noch Spuren.
    Während ich den Pfad weiter hinabstieg, hielt ich mich stark links, denn rechts von mir ging es ab in die Tiefe. Auch war der Weg nicht eben. Oft genug schauten Steine aus ihm hervor, die ich rechtzeitig im Licht der Lampen entdeckte und über sie hinwegsteigen konnte.
    Wie viele Höhenmeter ich genau zurückgelegt hatte, war schwer zu schätzen, jedenfalls erreichte ich einen kleinen Vorsprung, auf dem ich zunächst einmal stehenblieb.
    Plötzlich fiel mir etwas auf.
    Es war mehr ein Zufall, daß der Lampenstrahl genau über diese Stelle hinwegglitt. Jedenfalls sah ich etwas schimmern, das nicht zu der dunklen Masse paßte.
    Ich untersuchte die Stelle genauer. Ich möchte mich nicht als Fachmann bezeichnen, aber was ich jetzt vor mir sah, erinnerte mich doch an einen Fleck, der entstanden war, als jemand einen Haken oder eine Rolle hineingeschlagen hatte. Ich fühlte mit den Fingern nach, fand ein Loch und suchte weiter.
    Drei dieser blanken Stellen fielen mir auf. Jetzt war ich sicher. An dieser Stelle hatten sich die beiden Höhlenforscher abgeseilt. War von hier auch das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher