Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods

Titel: 0489 - Der Rächer des Schwarzen Tods
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geführt, behielten die Richtung bei.
    Glenda war das Ziel…
    Der erste Ring streifte über ihren Kopf, glitt bis zu den Beinen, und jeder konnte sehen, wie er sich dort zusammenzog. Der zweite Ring umspannte ihre Arme so sehr, daß er sie fest gegen ihren Körper preßte, und der dritte legte sich wie ein Schmuckstück um ihren Hals, wobei er sich noch in die Haut eingrub.
    Mr. Blake drehte sich um. Er zeigte sich dem Publikum, lachte lautlos und nahm den Beifall entgegen, während er gleichzeitig auf Glenda deutete, die auch etwas mitbekommen sollte.
    Daß sich die Ringe wieder von ihr lösten, war kaum zu sehen. Jedenfalls schweben sie dem Platz entgegen, wo sie sich niederlegten und leise klingelnd zur Ruhe kamen.
    Blake zauberte weiter. Er griff zu den einfachen Tricks. Kartenkunststücke, er ließ Gegenstände verschwinden, holte Blumen aus einem Zylinder und spielte mit langen, geschmeidigen Seidentüchern, die er fast unendlich vermehrte.
    Alles bekannte Sachen, aber zwischendurch setzte er Highlights, so wie jetzt, als er um Ruhe bat.
    »Ich komme zum Höhepunkt der ersten Show«, erklärte er. »Wer mich bereits gesehen und erlebt hat, wird wissen, daß ich von Dingen erzähle, die anderen Menschen eine Gänsehaut oder einen Schauer über den Rücken rieseln lassen. Ich meine die Zombies, die Untoten, die lebenden Leichen, die auch auf meinen Befehl hören.«
    »Quatsch!« schrie jemand. »Das glaubt kein Mensch.«
    Blake trat vor, bis er fast den Bühnenrand erreicht hatte. »Glaubt das wirklich keiner von Ihnen?« fragte er.
    »Ich glaube es nicht!« Der Knabe wollte sich nicht blamieren. Seine Stimme klang unsicher.
    »Dann möchte ich Sie bitten, auf die Bühne zu kommen und die lebenden Toten zu begrüßen.«
    Einige aus dem Publikum begannen zu lachen. Der Vorwitzige mußte sich etwas einfallen lassen.
    »Ich sehe aber keine Zombies!« rief er zur Bühne hin.
    »Noch nicht.«
    »Nein, ich bleibe hier.«
    »Wieder einer, der keinen Mut hat«, rief Blake. »Soll der heutige Abend wirklich so traurig enden? Kann ich das nächste Experiment nicht durchführen?«
    »Was ist es denn?«
    Jemand anderer hatte die Frage gestellt und war aufgestanden. Er trug eine Lederjacke. Über dem Kragen hob sich der Schädel ab wie eine kahle blanke Kugel.
    »Möchtest du es wirklich schon sehen? Gut, ich will deine Neugierde befriedigen. Es ist ein Experiment. Wartet einen Augenblick, meine Freunde.« Er drehte sich um und trat wieder an den Tisch, wo auch ein dunkler Kasten stand.
    Dessen Deckel hob er ab, griff in den Kasten hinein und holte einen Gegenstand hervor, der erst zu sehen war, als er sich umdrehte und das helle Scheinwerferlicht einen blitzenden Reflex schuf, der von einer breiten Klinge abgegeben wurde.
    Von der Klinge eines Messers.
    Plötzlich wurde es still. Jeder Zuschauer hatte das Messer gesehen. Man rätselte herum, dachte nach, und erst als Blake sich innerhalb des Kreises aufbaute, löste er die Stille durch seine volltönende Stimme ab.
    »Ihr wißt, daß Zombies schon tot sind, daß sie nicht mehr leben und man sie auch mit einer so breiten Klinge wie dieser hier nicht töten kann. Ich suche einen von euch, der an die Magie glaubt, so wie ich, und der es mit einem Zombie aufnimmt. Er kann das Messer bekommen, das ich meiner Assistentin so lange zur Aufbewahrung gebe.« Er ging zu Glenda und drückte ihr den Griff der Klinge in die Hand. »Wer von euch zeigt diesen bewundernswerten Mut?«
    Keiner wollte. Auch der letzte Frager setzte sich wieder, bevor man ihn noch festnageln konnte.
    »Niemand?« höhnte der Zauberer.
    Ich rutschte vom Hocker. Mittlerweile war mir klargeworden, daß er nur mich wollte.
    »Sie irren, Blake!« rief ich laut in den Saal hinein und noch an der Bar stehend. »Ich mache es!«
    ***
    Das war der berühmte Schlag unter die Gürtellinie. Die Gäste zeigten sich geschockt, waren zunächst stumm, aber auch beeindruckt über meinen Mut.
    Kaum jemand saß noch so, wie er zuvor gesessen hatte. Die meisten hatten sich auf ihren Stühlen gedreht, um zur Bar schauen zu können, und auch ein Scheinwerfer wanderte, um mich zu erfassen, was mir überhaupt nicht gefiel, denn das Licht blendete stark.
    Hinter mir hörte ich die Stimme der Barmaid. »Junge, du hast aber Nerven.«
    »Ja, so sieht es aus.«
    »Beifall!« rief Blake von der Bühne her. »Beifall für den Mutigen. Beifall für den Mann, der sich freiwillig ins Ungewisse wagt, wobei er auch in einer Hölle landen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher