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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung
Autoren: Unbekannt
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den Ganjo der Ganjasen, in Schach halten.
    Während der rasende Flug weiterging, senkte sich das Kinn des Mannes auf die Brust. Guvalasch lag in dem weichen Sessel, hörte das fast lautlose Summen der Klimaanlage und überlegte sich, welche Einzelteile dieses Sammlers er würde noch einsetzen können, und mitten in diesen Gedanken überfiel ihn der Schlaf.
    Einige Stunden verstrichen.
    Guvalasch schlief und ahnte nicht, in welcher Gefahr er sich befand.
    Der große Robot, der kleinere Robots in sich trug, aber trotzdem nur ein Teil eines noch größeren Robotmechanismus war, hatte die Rotwolke verlassen und befand sich nunmehr im freien Raum. Hätte Guvalasch jetzt auf den kleineren Heckschirm geblickt, wäre ihm das diffuse rote Glühen zwischen den Sternen und über der Schwärze des Alls nicht entgangen. Er schlief, und er wachte erst auf, als aus dem Pult vor ihm die Geräusche schneller Schaltungen ertönten.
    Er fuhr hoch, beugte sich vor und keuchte: „Was ... was ist das?"
    Er war augenblicklich hellwach.
    Der Sessel kippte in die Normallage, und der Sextolotse sah sich aufmerksam um. Nichts hatte sich verändert. Auf dem Heckschirm verglühte die letzte Spur von Rot, und vor ihm standen die zahllosen Sterne von Gruelfin.
    Wieder ertönte jenes Knattern, das Einrasten von Relais und ein Summen von unablässig erfolgenden Schaltungen.
    „Die Uhren ... die Skalen!" stellte Guvalasch erschrocken fest.
    Er sah, wie die Zeiger zurückschnellten, wie sich Leuchtbänder veränderten. Was war geschehen? Die Antriebsmaschinen des Sammlers wurden ohne daß er eine Hand gerührt hätte, abgestellt, die Energiezufuhr drosselte sich von selbst. Der Sammler gehorchte seinen Befehlen nicht mehr - beziehungsweise er begann selbständig zu reagieren.
    Mit einer schnellen Handbewegung drehte der Alte einen Knopf wieder herum, und ein Zeiger, der den Wert der Energieabgabe zeigte, kletterte erneut. Die Panik, die sich des Sextolotsen bemächtigt hatte, verflog. Als Guvalasch nach dem Komudakgürtel griff, sah er, wie nach einer schnellen Schaltfolge der Zeiger wieder zurückfuhr. Außerdem leuchtete das Warnlicht neben dem Schacht der Klimaanlage.
    „Ausgefallen?"
    Der Sextolotse handelte unverzüglich. Er machte einen Satz und riß den schweren Raumanzug aus den Halterungen. Er behielt ihn in den Händen, als das stählerne Schott krachend herunterfuhr, das den Schrank abschloß. Es war keine Sekunde zu früh gewesen. Guvalasch merkte, wie die Atemluft im Raum schlechter wurde, er begann zu schwitzen. So schnell wie möglich zog er den schweren Schutzanzug an und vergewisserte sich, daß die Hilfsaggregate betriebsfertig waren.
    Er fühlte sich erst dann wieder gerettet, als er das Geräusch der kleinen Sauerstoffanlage hörte.
    Er überlegte.
    Langsam und methodisch befestigte er den Komudakgürtel außerhalb des Raumanzuges und nahm erneut Schaltungen auf den Knöpfen der Impulsschnalle vor. Als er die Pulte und die Instrumente betrachtete, mußte er erkennen, daß der Zwang, den sein Gerät auf den großen Robot ausübte, unwirksam geworden war. Das Gerät hatte indirekt versagt.
    Mit jedem Lichtjahr schien der Einfluß abzunehmen. Ein verrückter Gedanke schoß durch seine Überlegungen.
    Sollte ... nein! Das war unmöglich.
    Oder doch?
    Er überlegte, während seine Hände, die noch nicht in den Raumhandschuhen steckten, pausenlos weitere Schaltungen vornahmen und die Kräfte des Gürtels verstärkten. Entsetzen überkam ihn.
    „Die Konstrukteure dieses Gürtels", sagte er langsam und horchte auf den Klang seiner Stimme, „scheinen den Energieprozeß der Terrosch-Rotwolke sehr genau auf den Gürtel abgestimmt zu haben. Die Schaltungen haben solange gewirkt, wie wir innerhalb der Rotwolke waren. Jetzt handelt dieser verdammte Robot selbständig."
    Jetzt waren sie im freien Raum.
    Es sah so aus, als ob ein Kampf zwischen dem Sextolotsen und dem großen Roboter beginnen würde.
    Welche Möglichkeiten der Beeinflussung hatte Guvalasch gegenüber einem Gerät, das von den Kommandoimpulsen der Urmutter geführt wurde?
    Aber er konnte es sich nicht leisten, aufzugeben. Er würde, wie es seine Art war, bis zum Letzten kämpfen. Schließlich stand vor seinen Augen sein Ziel. Alles, was sich ihm in den Weg stellte, würde er zur Seite drücken.
     
    *
     
    Der Prozeß verlief nicht abrupt, sondern langsam, schleichend. Und aus diesem Grund doppelt gefährlich.
    Guvalasch registrierte die einzelnen Veränderungen.
    Zunächst
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