Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0487 - Im Tempel des Drachen

0487 - Im Tempel des Drachen

Titel: 0487 - Im Tempel des Drachen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erst in diesem Moment, daß der Druck auf seinem Kopf nicht mehr vorhanden war.
    Die Krone war verschwunden. Sie mußte ihn bei seinem artistischen Salto vom Kopf gefallen sein.
    Im Sprung schlug Shimada zu. Das blaue Licht und die blitzende Klinge bildeten zusammen einen Reflex, dem Yakup mit einem unerhört schnellen Drehsprung entwischte.
    Das Schwert hieb auf den Boden. Blasse Funken tanzten an der Klinge hoch.. In das schleifende Geräusch mischte sich der wütende Schrei des Dämons, der abermals herumfuhr und nicht mehr angriff, denn in diesem Moment platzte die Wand an einer bestimmten Stelle.
    Vier Gestalten bekamen freie Bahn. Sie befanden sich im Rücken des Dämons, der nur für einen Moment irritiert war, dann aber herumfegte und sich nicht mehr um Yakup kümmerte.
    Er hatte andere Opfer gefunden!
    ***
    Suko wich aus, ich hechtete ebenfalls zur Seite, aber Shao blieb stehen, um sich dem heranjagenden Shimada zu stellen. War sie denn wahnsinnig?
    Ich schrie ihren Namen, während ich über den Boden rollte, die Beretta anlegte und dann mitbekam, wie Shao kämpfen konnte. Die Kraft der Sonnengöttin Amaterasu steckte in ihr, und sie handelte so rasch, daß es mit den Augen kaum zu verfolgen war.
    Als Shimada zum letzten Sprung ansetzen wollte, lag bereits ein Pfeil in der Bolzenrinne. Die Sehne war gespannt, schlug vor, der Peil jagte Shimada entgegen und hätte ihn auch getroffen, wäre es dem Dämon nicht gelungen, in die Tiefe zu tauchen.
    Er rollte über den Boden, der Pfeil wischte über ihn hinweg, aber Shao legte einen neuen auf.
    Sie drehte sich und die Armbrust, zielte auf den liegenden Shimada und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen.
    Er traf!
    Nicht den Dämon, sondern den Gegenstand, der sich auch noch in seinem Besitz befand.
    Es war der Fächer der Lin Cho.
    Er hatte ihn aufgeklappt, so daß er wieder einen Halbkreis bildete, bei dem die rote Sonne nach vorn zeigte.
    Der Pfeil jagte hinein.
    Shimada kam wieder in die Höhe. Gleitend, schnell, er war wie ein Schatten, und er besaß jetzt eine Deckung. Shao legte abermals einen Pfeil auf, sie wollte es hier im Tempel des Drachen ein- für allemal auskämpfen, aber dagegen hatte ein anderer etwas: Lin Cho, der alte Shaolin!
    Er war plötzlich bei ihr, hielt sie nicht nur fest, sondern zog sie zurück, flüsterte dabei etwas und deutete mit seinem rechten Arm nach vorn.
    Dort kam jemand.
    Es war Yakup Yalcinkaya.
    Und er trug die Handschuhe des Drachen. Mit ihnen stellte er sich dem Dämon Shimada zum Kampf…
    ***
    Das war einzig und allein eine Sache zwischen ihm und Shimada. Wir mußten uns raushalten, denn auf diese Chance hatte auch Yakup gewartet.
    Die Handschuhe paßten ihm so gut, als wären sie allein für ihn hergestellt worden. Er hatte seine Hände leicht gekrümmt, die Handflächen wiesen nach außen, standen etwas schräg, und die roten Insignien des Drachen leuchteten, wie mit Blut gemalt.
    Yakup hatte darauf verzichtet, eine seiner normalen Waffen zu ziehen. Er wollte die Handschuhe testen, aber dieser Test konnte auch tödlich für ihn ausgehen.
    »Wir müssen«, sagte ich und wurde da schon von Shao unterbrochen.
    »Nein, John, das ist eine Sache zwischen den beiden. Sie sollen es unter sich ausmachen. Dabei müssen sie sich auch an die alten Regeln halten. Lin Cho hat es mir gesagt. Wir greifen nicht ein und können nur hoffen, daß Yakup es schafft.«
    Shimada hatte sich wieder erhoben. Wir hörten sein rauhes Lachen. Obwohl Yakup die Handschuhe trug, gab er sich siegessicher. Seine blauen Augen leuchteten noch grausamer und kälter. Er war in seinem Element. Mit dem Schwert konnte er töten, mit dem Fächer die Angriffe abwehren, und auch seine Füße konnten, wenn er es wollte, zu brandgefährlichen und tödlichen Waffen werden.
    Aber noch wartete er und ließ Yakup kommen.
    Die beiden gaben sich keine Blöße. Die Szene wirkte wie der Beginn eines gespenstischen Ringkampfs, bei dem sich die beiden Gegner zunächst einmal umkreisten, bevor sie angriffen.
    Flackernd leuchtete das grüne Licht des Drachen. Der Götze selbst hielt sich zurück. Er griff auch nicht mit Erklärungen und Worten ein, der Kampf war eine Sache zwischen Shimada und Yakup.
    Sehr oft war es dem Dämon schon gelungen, allein durch den Blick seiner Augen die Feinde zu bannen. Auch hier versuchte er es wieder. Das harte Strahlen nahm zu, tiefblau leuchteten die Pupillen oberhalb des Gesichtsschutzes, aber Yakup nahm es hin. Nicht einmal ließ er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher