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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin
Autoren: Jason Dark
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die Autodächer. Neben uns stand ein Bentley, sogar in Silbergrau. »Wäre der nichts für dich, John?« fragte mein Freund.
    Ich winkte ab. »Hör auf, sonst bekomme ich noch Magenschmerzen.«
    Mein Freund lachte, schob sich durch die Lücke zwischen Rover und Bentley, um den schmalen Weg zu erreichen, der uns zum Portal des Hauses führte.
    Das Kunsthaus hatte schon einige Jahre auf dem Buckel. Es stammte aus dem letzten Jahrhundert.
    Der Klassizismus hatte ebenso seine Spuren hinterlassen, wie ein mich an die Rokoko-Zeit erinnerndes Baumotiv, das sich verspielt über der großen Tür zeigte. Es waren zwei Engel, die im Halbkreis aus der Wand zu schweben schienen, um sich die Hände zu reichen.
    An der Tür empfing uns ein junger Mann in dunkler Livree. Über die Ränder seiner Brille hinweg schaute er uns an und verlangte nach den Karten.
    Wir zeigten ihm die Ausweise.
    »Oh, entschuldigen Sie. Gehören Sie zu den Wachtposten?«
    »So ungefähr, mein Guter. Und geben Sie acht, daß Sie sich Ihren Charakter nicht erkälten.«
    Er schüttelte den Kopf und ließ uns in die Halle treten, deren Parkettboden glänzte wie frisch gebohnert. An der linken Seite befand sich eine Garderobe, wo die Mäntel und Hüte abgegeben werden konnte. Daneben führte eine Treppe in die Höhe. Über die breiten Steinstufen mußten wir schreiten, um den Auktionssaal zu erreichen, der praktisch aus zwei Teilen bestand, um ihm mehr Größe zu geben.
    Man hatte eine normale Wand herausgebrochen und in das Gelände hinein einen Wintergarten gebaut. Geschützt wurde er von zahlreichen Bäumen und Sträuchern, so daß von außen her kaum jemand einen Einblick besaß. Im Wintergarten standen die Stuhlreihen, wo die meisten Besucher schon ihre Plätze gefunden hatten und in die Betrachtungen ihrer Kataloge vertieft waren.
    Die Auktion war gut besucht. Kerenga und seine vier Aufpasser saßen in der ersten Reihe. Sie wirkten regungslos wie Statuen. Nur die Augen der Leibwächter befanden sich in Bewegung. Obwohl wir von ihnen gesehen worden waren, gaben sie mit keinem Zeichen zu erkennen, daß sie uns bemerkt hatten.
    Auch für ihren Boß waren wir Luft.
    »Sollen wir uns setzen?« fragte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir können alles aus der letzten Reihe und stehend beobachten.«
    »Okay.«
    Hinter den noch freien Stühlen der letzten Reihe blieben wir stehen. Es trafen noch Käufer ein. Viele kannten sich auch. Man begrüßte sich, machte Small Talk, und das Gemurmel der Stimmen wurde zu einer regelrechten Begleitmusik, die vorerst nicht abriß.
    Wir hatten noch zehn Minuten Zeit bis zum Beginn der Auktion und konnten uns umschauen.
    Suko schüttelte den Kopf. »Keine Spur von Yakup. Hat er uns an der Nase herumgeführt?«
    »Doch nicht er.«
    »Er hat sich auch nicht gemeldet.«
    »Warte es ab.«
    Die Zeit verging sehr schnell. Zwei Minuten vor Beginn, die meisten Besucher hatten jetzt ihre Plätze eingenommen, erschien der Auktionator. Er trat durch eine Seitentür, trug einen dunklen Anzug, der ihm ein wenig zu eng war, nickte den Anwesenden zu und sorgte dafür, daß die Doppeltür geschlossen wurde.
    Unter den Käufern befanden sich auch Japaner und andere Asiaten. Sie wollten die Dinge wieder gern in ihre Heimat zurückholen, die auf Umwegen und zumeist nicht ganz legal nach Europa gekommen waren.
    Der Mann holte eine Brille aus seiner Reverstasche, strich die Haare zurück und begann damit, die einzelnen Teile aufzuzählen, die versteigert wurden.
    Teppiche, Kommoden, Kunstgegenstände wie Uhren, Schreine, Statuen - alles war vorhanden. Und last but not least eines der kostbarsten Stücke. Das Teil eines geheimen Planes wie der Auktionator mit flüsternder Stimme erklärte.
    Dann begann der Spaß.
    Yakup war nicht eingetroffen. Ich ärgerte mich ein wenig darüber, daß er uns versetzt hatte. Wir blieben auch nicht mehr stehen und hörten uns die Auktion an.
    Nach zwei Stunden waren fast alle Gegenstände versteigert worden. Teilweise zu schwindelerregenden Preisen, die bei mir Magendrücken verursachten.
    »Kannst du das bezahlen?« fragte Suko, als eine vierhundert Jahre alte, vergoldete Buddhafigur für 80 000 Pfund an einen Japaner wegging.
    »Frag doch nicht so dumm.«
    »Würdest du es denn bezahlen?«
    »Weiß ich nicht. Mich wundert nur, daß Kerenga sich bisher zurückgehalten hat.«
    »Er hat eine Uhr gekauft.«
    »Mehr aber auch nicht.«
    »Warte mal, bis der Plan kommt.« Das dauerte nicht mehr lange. Aus der
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