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0486 - Der unheimliche Shaolin

0486 - Der unheimliche Shaolin

Titel: 0486 - Der unheimliche Shaolin
Autoren: Jason Dark
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denn mit seinem Erscheinen bei der Auktion?«
    »Er ist für jede Überraschung gut. Da hat er mit Asmodis einiges gemeinsam.«
    »Dann kann ich nur hoffen, daß wir stärker sind, John. Und geben Sie beide verdammt auf sich acht. Wenn Shimada erfährt, daß Sie ebenfalls einen Teil des Plans besitzen, wird er alles daransetzen, um Sie zu töten.«
    Daß es keine leeren Worte unseres Chefs waren, wußten wir selbst, deshalb sahen wir mit sehr gemischten Gefühlen in die Zukunft…
    ***
    In den uralten Grüften in der Welt des Drachen und tief im Berg des Klosters rührte sich etwas, das all die Jahrhunderte still und starr gelegen hatte.
    Der kalte Atem des Todes wehte durch das unheimliche Labyrinth der Felsen und füllte die tiefschwarze Finsternis.
    Hier und da war ein Knacken zu hören, als würde das Gestein unter gewaltigen Kräften brechen.
    Hier galten andere Regeln und Gesetze. Geheimnisvolle Kräfte, seit Menschengedenken schon existent, hielten sich im tiefen Felsgestein und überdauerten die Zeiten.
    Einst von den Göttern geschaffen, konnten sie auch nicht von den Menschen vernichtet werden. Für sie war der Tod etwas anderes, nichts Endgültiges, aber das wußten nur wenige, die Eingeweihten, die Priester und Meister, die Führer der Shaolin-Mönche zu denen auch Lin Cho zählte, der, wäre es den normalen Gesetzen nach gegangen, schon längst hätte Staub sein müssen.
    Er war es nicht.
    Im Tempel des Drachen bekamen der Tod und das Leben anderen Dimensionen und Richtungen.
    Und Lin Cho erinnerte sich.
    Als Held hatte man ihn gefeiert, als die große Schlacht vorbei war und die Barbaren aus dem Land getrieben worden waren. Der große Sieger aber zog sich zurück. Er wußte von der Verantwortung, die er trug. Die Handschuhe durften nie in fremde Hände gelangen, und so zeichnete er kurz vor seinem Tod einen Plan, der er in vier Teile zerriß, damit niemand das Versteck so leicht finden konnte.
    Ein Vertrauter bekam die Teile überreicht. Er mußte das Versprechen abgeben, sie vor seinem Tod abermals einem Vertrauten zu überreichen, so daß sie irgendwann einmal versteckt werden konnten.
    Sie sollten in allen Teilen der Welt zu finden sein.
    Danach legte sich der alte Shaolin zum Sterben nieder. Er ging einfach weg, nahm seine Handschuhe mit und betrat den Tempel des Drachen. Die Handschuhe würde er mit in sein Grab nehmen, das sich in einer Felsspalte befand, in die er sich hineinklemmte und sich auf dem kalten Steinboden niederlegte.
    Der Tod kam, doch Lin Cho war vorbereitet und sah ihm gelassen entgegen. Er wußte, daß man sterben konnte, ohne je völlig zu vergehen. Das hatten ihm die alten Schriften versprochen, und daran glaubte er fest.
    Sehr schnell kam der Zeitpunkt, als sich sein Geist vom Körper trennte und einging ins Nirwana.
    Lin Cho glaubte an die Wiedergeburt, er würde, weil er nach den Gesetzen gelebt hatte, eine höhere Ebene erreichen, da irrte er sich.
    Die mächtigen Geister über ihm hatten etwas anderes mit ihm vor. Vielleicht war es der Drachengott, der die Unterwelt befehligte, als Lin Cho in der Sekunde seines Todes die Erklärung bekam und hörte, zu was er ausersehen war.
    »Als Wächter der Waffe wirst du die Jahrhunderte bleiben«, wurde ihm gesagt. »Du wirst dafür sorgen, daß sie kein anderer bekommt als ein Gerechter. Aber hüte dich. Es werden Zeiten vergehen, es werden Menschen kommen, die immer wieder an die Handschuhe heranwollen. Und nicht allein die Menschen, denn auch Dämonen suchen immer nach neuen Waffen, die ihnen, mehr Macht verleihen. Deine Handschuhe könnte zu einem Spielball zwischen Menschen, Dämonen und Göttern werden. Deshalb wirst du über sie wachen und erwachen, wenn die Gefahr sich zusammenballt.«
    Diese Worte nahm der alte Shaolin mit in den Tod, bevor lange Jahrhunderte vergingen, sein Geist in der Zwischenwelt lebte und vieles sah. Denn dort traf er auch auf ein mörderisches Wesen mit dem Namen Shimada. Eine lebende Legende, die die absolute Macht über alle Götter an sich reißen wollte und der Todfeind der Sonnengöttin Amaterasu war.
    Auch Shimada hörte von der Waffe. Und er versprach dem Geiste des Shaolin, daß er sich die Handschuhe holen würde.
    Wieder verging viel Zeit.
    Doch irgendwann war es soweit.
    Da mußte der Drachengott sein Versprechen einlösen, denn die Handschuhe befanden sich in Gefahr.
    Und so kehrte der Geist des alten Shaolin zurück. Sehr bald schon regte sich in der tiefschwarzen Finsternis der
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