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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos
Autoren: Unbekannt
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sagen - festen Boden berühren. Es gab nicht die mindesten energetischen Schocks, auch nicht, als ich absichtlich mit der Hand gegen die Innenfläche des Schirmes stieß. Das deutete auf eine spezielle Strukturierung hin.
    Gefahr! Das war Whisper gewesen.
    Ich konnte zwar keine Gefahr entdecken, dennoch hielt ich Perrys Körper an und rief Atlan eine Warnung zu. Der Arkonide drehte sich langsam um und wollte in die Zelle zurückkehren.
    Doch mein Entschluß kam zu spät. Vor mir baute sich flimmernd eine energetische Sperrwand auf, kam auf mich zu und drängte mich unaufhaltsam in den Energietunnel hinein. Der Druck ließ erst nach, als ich mich wieder nach vorn wandte und resignierend weiterging.
    Was für eine Gefahr hast du bemerkt, Whisper? fragte ich.
    Undefinierbar, antwortete Perrys Symbiont. Ein Mensch würde es als Ahnung bezeichnen.
    Ich empfand Verärgerung, aber sie kam nicht aus mir heraus, sondern von Perrys Bewußtsein, das anscheinend wieder zu klarem Denken erwacht war.
    „Gegen Ahnungen sind wir alle machtlos", sagte ich laut, damit Atlan begriff, warum ich umzukehren versucht hatte. „Ich bin dir nicht böse, Whisper."
    „Ich verstehe", erwiderte der Arkonide, während er langsam weiterging. „Diese Röhre erinnert fatal an die Energieschleuse auf Takera, die uns zu den mordgierigen Vasallen führte. Da entstehen natürlich unterbewußte Assoziationen, die wiederum sogenannte Ahnungen produzieren."
    Meine Achtung vor dem unsterblichen Arkoniden stieg, soweit das überhaupt noch möglich war. Während wir wie Schlachtvieh durch einen Energietunnel getrieben wurden, begründete er Whispers Ahnungen psychologisch.
    Als hätte Atlan meine Gedanken gelesen, wandte er kurz den Kopf, lächelte mir zu und sagte: „Die Auswertung stammt von meinem Extrahirn, Herr Kollege."
    Das war also die Erklärung. Manchmal vergaß ich, daß der Eximperator Arkons ein sogenanntes Extra- oder Zusatzgehirn besaß, das unabhängig von seinem normalen Gehirn auf streng logischer Basis arbeitete.
    Ich schaute vorsichtig nach rechts. Die fünf Pedolotsen gingen in einem gewöhnlichen stählernen Gang neben dem Energietunnel her, der ungefähr in der Mitte des Ganges verlief.
    Sie sahen stur geradeaus, nur manchmal musterte uns einer neugierig.
    Nach einiger Zeit stieg der Gang an und damit auch der Boden des energetischen Tunnels. Bald wurde der Gang so steil, daß ich fürchtete, auf der Innenwand des Tunnels auszugleiten, aber das war nicht der Fall.
    Als der Gang nach links abbog und auf eine breite Treppe zuführte, stellte ich erste Überlegungen über den Energieaufwand an, den man unsertwegen aufbot, ganz zu schweigen von den vielen Projektoren, die überall hinter den Wänden des normalen Ganges arbeiten mußten.
    Warum transportierte man uns nicht in einem Antigravlift nach oben? Hatten die Pedolotsen vielleicht Angst vor zwei Gefangenen?
    Nun, völlig unbegründet wäre ihre Angst nicht gewesen, nach dem, was sie bisher mit uns erlebt hatten. In einem Antigravschacht, der ja von einem gepolten Kraftfeld ausgefüllt wurde, konnte der Energietunnel wahrscheinlich nicht stabilisiert werden, und selbstverständlich hätten Atlan und ich versucht, unsere Bewacher zu überwältigen.
    Und wenn man Kampfroboter als Wächter einsetzte? Dann brauchten die Pedolotsen doch nicht um ihr Leben zu fürchten.
    „Um ihr Leben nicht, aber um unseres", wisperte Perrys Gedankenimpuls in meinem Bewußtsein. „Offenbar werden wir noch gebraucht, Ovaron, sonst hätte man uns längst umgebracht."
    So wird es sein, antwortete ich. Wie geht es Ihnen jetzt, Perry?
    Soll ich wiederzurücktreten?
    „Es geht mir schon besser. Aber behalten Sie vorläufig noch die Kontrolle."
    Danke, Perry.
    Wie lange sollten wir noch Treppen steigen? Wenigstens ging es den Pedolotsen nicht besser als uns. Eigenartig, wie sich das Pedofeld des Energietunnels an die Stufen anschmiegte.
    Vollkommene Konturfeldtechnik.
    „Wie bei dem Schutzschirm des ALTEN", vernahm ich unfreiwillig Perrys Gedankengänge. „Ich muß versuchen, das Funktionsprinzip zu bekommen. Die Menschheit kann nicht genug technisches Wissen besitzen."
    Es war mir etwas peinlich, daß Perrys Gedanken so offen vor mir lagen.
    „Wieso?" fragte der Terraner. Dann begriff er offenbar. Ich empfand leichte Bestürzung, dann Heiterkeit.
    „Ich sehe das Ende der Treppe", meldete Atlan von oben. „Und eine große Plattform. Wir werden von einem Empfangskomitee erwartet. Mindestens fünfzig
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