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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Probieren Sie’s doch aus.«
    Zamorra sah Nicole überrascht an.
    Die Französin erhob sich stirnrunzelnd und trat zum Fenster, um einen Blick über das Deck zu werfen. Dann wandte sie sich um und sah Zamorra an.
    »Er hat recht, Chef«, sagte sie leise. »Es stimmt.«
    ***
    Das Piratenschiff glitt über die Wellen, als sei es wahrhaft existent. In gewisser Hinsicht stimmte das auch -selbst wenn der Piratenkapitän und seine Crew Gespenster waren, konnten sie doch jenen Menschen, welchen sie begegneten, erheblichen Schaden zufügen, ohne selbst bei der Konfrontation Schaden zu erleiden. Sie waren ja schon gestorben; wer sollte sie jetzt noch einmal töten können?
    Jemand, der unsichtbar blieb, hatte Ramirez mitgeteilt, wo er neue Opfer finden konnte. Die untote Mannschaft und ihr Kapitän lechzten nach Blut. Die Kanonen waren feuerklar. Ramirez würde das andere Schiff versenken. Jene, die schwimmend überlebten, gehörten dann als lebende Beute ihm und seiner untoten Vampir-Crew.
    Im »Krähennest«, dem Ausguck an der Spitze des höchsten Mastes, saß ein Untoter, der die See mit seinem Fernglas absuchte. Von dort oben kam ein triumphierender Schrei.
    »Wir haben sie! Ich kann das Schiff sehen!«
    »Klar Schiff zum Gefecht«, befahl Esteban Ramirez. »Rudergast - wir gehen auf Kollisionskurs!«
    Das Gespensterschiff schwang herum. Der Tod näherte sich mit schwellenden Segeln Rikers Yacht.
    ***
    Riker sah Nicole interessiert an, aber sie tat ihm nicht den Gefallen, zu erklären, weshalb sie seiner Behauptung glaubte. Rhet Riker brauchte nicht zu wissen, daß Nicole über telepathische Fähigkeiten verfügte und gerade vergeblich versucht hatte, seine Gedanken und die anderer Personen an Bord zu lesen, die sich gerade in Sichtweite vor dem Kabinenfenster an Deck herumtrieben. Das war Nicoles Handicap: Sie mußte die betreffende Person sehen können, um ihre Fähigkeit zum Tragen kommen zu lassen.
    Zamorra nickte nur. Wenn Nicole Rikers Behauptung bestätigte, dann gab es tatsächlich eine Abschirmung um das Schiff herum, die Telepathen abwehrte. »Okay, Riker, und wie haben Sie das hinbekommen? Telepathie gehört zum Para-Bereich. Und weil unsere Wissenschaft lieber voller Stolz ein Brett vor dem Kopf spazierenträgt, als Para-Phänomene anzuerkennen, kann ich mir nicht vorstellen, daß mittlerweile ein Verfahren entwickelt wurde, Telepathen abzublocken.«
    »Sie sind doch sonst nicht so dumm, Zamorra«, sagte Riker. »Oder tun Sie nur so, um aus mir etwas herauszukitzeln? Natürlich ist es außerirdische Technik. Sehen Sie, das ist einer der großen Vorteile, die uns die Zusammenarbeit mit den Ewigen im Rahmen des Projekt 8 bietet - dafür, daß wir den Ewigen ein wenig unter die Arme greifen und für sie industriell aktiv werden, bekommen wir im Gegenzug technisches Know-how, das uns innerhalb kurzer Zeit um Jahrzehnte vorwärts bringt. Können Sie sich vorstellen, wie lange es normalerweise gedauert hätte, bis jemand auf der Erde eine derartige Abschirmung entwickelt hätte?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wir haben längst bessere Abschirmungen. Die halten nicht nur Telepathen auf.«
    »Ich weiß, die sogenannte M-Abwehr um Llewellyn-Castle, das Schloß Ihres schottischen Freundes Bryont Saris. Daraus haben Sie dann später die magische Schutzkuppel entwickelt, mit der Sie Ihr Château Montagne und Ihr Beaminster-Cottage in England umhüllt haben. Zamorra, das ist Magie, das ist etwas nicht wirklich Greifbares. Was wir hier haben, ist Technik! Die Ewigen sind uns da ein ganzes Stück voraus. - Allerdings hatten sie ja auch ein paar hunderttausend Jahre länger Zeit als wir, ihre Technik zur Perfektion zu entwickeln«, fügte er hinzu.
    Millionen von Jahren, korrigierte Zamorra in Gedanken. Einem Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN hatte es die Erde beispielsweise zu verdanken, daß die Saurier ausstarben und die Säuger und somit auch der Mensch sich entwickeln konnten. Wie es heute ohne dieses Experiment aussähe, zeigte die in einer Paralleldimension befindliche Echsenwelt, die sich damals von der Erde abgespalten hatte!
    »Um so mehr wundert es mich«, sagte Zamorra, »daß die Ewigen scheinbar nicht auf die Hilfe von uns rückständigen Barbaren verzichten kann. Und daß wir Unterentwickelten es seinerzeit locker geschafft haben, ihr Sternenschiff zu zerstören, mit dem sie die Erde angreifen und die Menschen versklaven wollten. Man munkelt, daß die T.I. unter Ihrer Leitung, Riker, den Ewigen ein
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