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0482 - Die Feinde des Ganjos

Titel: 0482 - Die Feinde des Ganjos
Autoren: Unbekannt
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rot vor Anstrengung, als er endlich das Ufer erreichte.
    Keuchend atmete er, legte die Waffe an Land und spähte zwischen den Steinen hindurch. Links von ihm verließ eben Commander Tuscalosa die Deckung der Bäume und bewegte sich lautlos auf die Rauchwolke zu. Aber er wurde bereits erwartet. Der Lauf der Waffe zielte genau auf ihn.
    Der Pedolotse lag unter einem Busch, nur sein Arm war sichtbar. Noch drei Schritte trennten Tuscalosa vom Tod.
    Claudia Chabrol war dem Tod noch näher. Vor einer Minute hatte sie den Mausbiber verlassen. Er lag in einem der großen, bequemen Sessel, über dessen Lehne der spezialgeschneiderte Raumanzug hing. Gucky war in eine Decke gehüllt, die Claudia nach kurzer Suche gefunden hatte. Der Mausbiber schlief jetzt, nachdem die kreislaufstabilisierenden Medikamente gewirkt hatten - reiner Sauerstoff hatte die letzten Spuren der Gasbestandteile des verhängnisvollen Putzmittels vertrieben.
    Claudia hatte Durst und Hunger, und im Verlauf der letzten Stunde hatte sie unter anderem auch die Robotküche entdeckt.
    Jetzt versuchte sie, die winzigen Aufschriften über den Knöpfen, Hähnen und Hebeln zu entziffern. Schließlich gelang es ihr, etwas wie ein Sandwich herstellen zu lassen. Einen Becher fand sie auch, ebenfalls einen Hahn, aus dem eine Art Fruchtsaft lief, wenn sie das Ventil betätigte. Sie stellte den Becher und das Sandwich auf ein Tablett, vergewisserte sich durch einen letzten Blick, dass sie keine eingeschaltete Anlage hinterließ und ging langsam aus der geräumigen Küche hinaus.
    Als sie in den Aufenthaltsraum kam, sah sie den Fremden.
    Sie erstarrte.
    Ein schlanker, großer Mann, der sich wachsam umsah, eine blauschimmernde Waffe von Unterarmlänge in der Hand. Der Lauf der Waffe deutete auf Gucky, und der Zeigefinger lag um den Abzug. Der Fremde schien zu zögern, ob er Gucky töten sollte oder nicht. Er unterzog den Raum mit den Augen einer genauen Musterung. Als er den Kopf drehte, sah er Claudia, die regungslos im Rahmen der Tür stand.
    Die Waffe beschrieb einen Kreis und wies jetzt auf die junge Frau.
    Der Fremde sagte heiser: „Ich werde Sie ebenso töten, wie Ihre Begleiter Fenateryn umgebracht haben."
    Er sprach Neu-Gruelfin, und Claudia verstand ihn ausgezeichnet.
    „Meine Begleiter haben niemanden umgebracht", widersprach sie leise. Dann erkannte sie ihre einzige Chance. und fuhr mit lauter Stimme fort: „Wenn jemand gestorben ist, dann nur, weil sich dieser Fenateryn nicht ergeben wollte. Ihr seid Mörder!"
    Der Fremde kam einige Schritte näher und wandte Gucky den Rücken zu.
    Der schlafende Mausbiber schien keine Gefahr für ihn zu sein.
    „Ich muss hier weg!" sagte der Cappin.
    „Niemand wird Sie daran hindern", erwiderte Claudia. „Ich am allerwenigsten. Gehen Sie, und belasten Sie Ihr Gewissen nicht durch einen weiteren Mord."
    Er streckte die Hand aus und deutete auf den Becher. Er schien unschlüssig zu sein. Claudia bemühte sich, in seine brennenden Hasserfüllten Augen zu sehen. Fast automatisch machte ihr Arm eine Bewegung, und das Tablett kam höher und schob sich ihm entgegen.
    Claudia fragte mit erhobener Stimme: „Warum wollen Sie den Ganjo umbringen? Ovaron ist ein Mensch, der das Beste für sein Volk will und es auch schaffen wird!"
    Gucky war noch immer nicht aufgewacht; er war die einzige Rettungsmöglichkeit, falls es dem Fremden einfallen sollte, sie zu erschießen. Und im Augenblick sah es sehr danach aus. Claudia bemühte sich, keine Panik zu zeigen und sagte: „Sie können die Frage nicht beantworten?"
    Der Mann griff nach dem Becher. Claudia machte eine Bewegung, und das Tablett entglitt ihren Fingern. Becher, Tablett, Teller und Besteck landeten klirrend auf dem Boden.
    Claudia zwang sich förmlich, nicht zu Gucky hinzusehen.
    Der Mann schrie: „Das werden Sie bereuen!"
    Claudia drehte sich halb herum und sagte starr: „Ich kann nichts dafür - Sie werden verstehen, dass ich nervös bin. Ich hole Ihnen gern ein neues Getränk - die Küche ist voll davon. „ Er hob die Waffe, und wieder empfand Claudia Todesangst.
    „Nein", sagte er.
    Dann hörten sie das Geräusch von Schüssen, die von der grünen Fläche dort draußen kamen. Der Fremde zuckte zusammen, und sein Finger presste sich gegen den Abzug. Wie hypnotisiert starrte die junge Frau auf die Projektoröffnung des Waffenlaufes.
    „Sie bringen jetzt Naskalay um!" schrie der Mann.
    Claudia hob den Arm in halbe Höhe und sagte mit brüchiger Stimme: „Warum gehen Sie
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