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0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beschafft; die Unterlagen gehen Ihnen unmittelbar im Anschluß an diese Besprechung zu. Ich selbst werde den Brückenkopf errichten. Sobald der Materiesender einsatzbereit ist, werden M.I.B. in den künftigen Stützpunkt gesendet und kämpfen jeglichen Widerstand nieder. Zuvor werden die M.I.B. allerdings einer Modifikation unterzogen werden müssen, um sich den gesellschaftlichen wie räumlichen Verhältnissen anzupassen. Es ist darauf zu achten, daß die bisherigen Bewohner nicht völlig ausgerottet werden. Vor allem ihr Anführer muß unbeschadet bleiben.«
    »Weshalb?«
    Eysenbeiß verzog Sales Gesicht zu einem sardonischen Lächeln und bedauerte fast, daß die anderen Ewigen das wegen der Gesichtsmaske nicht sehen konnten.
    »Er ist ein Köder«, sagte er. »Mit ihm locken wir einen unserer größten Feinde in die Falle. Sobald Sie die Unterlagen studiert haben, werden Sie wissen, daß wir alle Trumpfkarten in der Hand haben. Sobald dieser unterirdische Stützpunkt uns gehört, gibt es für jeden Gegner, der sich dorthin wagt, kein Entrinnen mehr. Noch Fragen?«
    Natürlich hatten sie Fragen. Sie waren ja nicht dumm. Aber gerade deshalb verzichteten sie darauf, sie zu stellen. Details ließen sich ohnehin erst klären, wenn sie sich mit den zur Verfügung gestellten Unterlagen befaßt hatten.
    Einer nach dem anderen verschwanden sie wieder. Nur der ERHABENE blieb zurück.
    Er genoß die Stille um ihn herum. Und er gab sich seinen Gedankenspielen hin. Professor Zamorra, seinen Feind, in dieser Falle zu fangen und ihn zu vernichten, war fast uninteressant. Eysenbeiß dachte weiter, viel weiter in die Zukunft hinaus.
    Eine Zukunft, wie er sie sich erträumte. Er, der aus der Vergangenheit kam.
    ***
    Einst war er der Herr der Hölle gewesen, doch die Dämonen der Schwarzen Familie hatten gegen ihn intrigiert, und er war von einem Tribunal zum Tode verurteilt und hingerichtet worden. Sein Körper existierte nicht mehr, aber sein Geist konnte in jenes Amulett schlüpfen, das der damalige Fürst der Finsternis, Leonardo deMontagne, unberechtigt in seinen Besitz gebracht hatte. Sieben dieser Amulette gab es; dieses war das vierte in der Reihenfolge gewesen, in welcher der Zauberer Merlin sie geschaffen hatte. Die ersten sechs waren Versuche; erst mit dem siebten, das jetzt Professor Zamorra besaß, war er endlich zufrieden gewesen. Über das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana erzählte man sich unterschiedliche Dinge; einerseits hieß es, daß die ersten sechs zusammen ebenso stark seien wie das siebte; andererseits wurde gar behauptet, die sechs könnten das siebte, das Haupt des Siebengestirns, bezwingen. Welche der beiden Versionen stimmte, war nie erprobt worden. Aber wer um die Amulette und ihre Kraft wußte, setzte alles daran, sie in seinen Besitz zu nehmen -so viele wie möglich. Man sagte, Sid Amos besäße inzwischen wenigstens zwei… in wessen Besitz sich die anderen vier »unteren« befänden, entzog sich Eysenbeißens momentaner Kenntnis. Seines hatte Leonardo ihm nach der Hinrichtung abgenommen; aber Eysenbeißens Geist war in eben jenes Amulett hineingeschlüpft und hatte von dort aus versucht, dem damaligen Oberhaupt der Schwarzen Familie so viele Schwierigkeiten zu machen, wie es nur eben möglich war. Mit Erfolg - auch Leonardo deMontagne war schließlich angeklagt und hingerichtet worden. Eysenbeiß aber, der wußte, nicht auf Dauer als körperloses Bewußtsein in dieser handtellergroßen Silberscheibe existieren zu können, hatte sich aus dem Amulett wieder gelöst - von dem er nicht einmal geahnt hatte, daß es das vierte war, und welches der Erzdämon Astardis anschließend mit weitem Schwung in die Welt hinaus geschleudert hatte -, und suchte nach einem neuen Körper. Nach einigen recht unfruchtbaren und frustrierenden Wechseln hatte er schließlich den Körper des zamorratreuen Ewigen Yared Salem übernommen und dessen Bewußtsein verdrängt. In diesem Körper fühlte der Dybbuk Eysenbeiß sich nunmehr absolut sicher; zudem verhieß der Körper eines Ewigen ihm schier unbegrenzte Lebensdauer -falls nicht jemand auf die perfide Idee verfiel, ihm gewaltsam ein Ende zu setzen.
    Zudem war es ihm gelungen, Sara Moons verwaisten Machtkristall in seine Gewalt zu bringen.
    Natürlich konnte er den nicht benutzen. Seine geistige Kapazität reichte dafür bei weitem nicht aus. Würde er den Dhyarra 13. Ordnung jemals wirklich einsetzten wollen, würde der ihm zumindest den Verstand aus dem Gehirn
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