Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0481 - Im Schlund des Dreitöters

0481 - Im Schlund des Dreitöters

Titel: 0481 - Im Schlund des Dreitöters
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht stellen. Ihr Mann war kein gewöhnlicher Mensch. Er arbeitete an Aufgaben, die nur für Spezialisten geeignet sind. Er konnte, wenn es sein mußte, dem Teufel die Großmutter stehlen, wenn Sie verstehen.«
    »Sicher. Nur hat er sich bei seinem letzten Fall einfach zuviel vorgenommen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Er hat sich immer gemeldet. Ich weiß einfach, daß er tot ist.«
    »Um etwas zu wissen, braucht man Beweise.«
    Panja Orgenkin hob die Schultern. »Vielleicht habe ich so etwas Ähnliches auch.«
    Golenkow zeigte seine Überraschung nicht. Er blieb gelassen und gab die Antwort lächelnd. »Dann sind Sie schlauer als ich, meine Liebe.«
    »Das kann sein.«
    »Und wie sehen diese Beweise aus? Hat sich Ihr Mann bei Ihnen gemeldet?«
    Die Frau ließ sich Zeit, bevor sie antwortete. »So könnte man es auch oder nicht sagen.«
    »Jetzt machen Sie mich neugierig.«
    »Das habe ich mir gedacht.« Panja schaute den KGB-Mann scharf an. »Welch einen Auftrag haben Sie ihm gegeben?«
    »Darüber kann ich nicht sprechen.«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf den Holztisch. »Das sollten Sie aber, Genosse Golenkow. Ich habe nämlich den Eindruck, daß es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.«
    »Wie meinen Sie das genau?«
    »Wie ich es Ihnen gesagt habe. Sie haben ihn zu einem Todeskommando abkommandiert.«
    »Es war nur ein Flug.«
    »Dann führte er eben in die Hölle!« erwiderte Panja mit einer Stimme, die Wladimir erschreckte.
    Er blieb trotzdem gelassen. »Sie sollten allmählich mit der Wahrheit herausrücken, was Sie genau meinen, Panja. Ich will hören, ob Sie etwas von Ihrem Mann erfahren haben. Das ist wichtig.«
    Die Frau stand ruckartig auf.
    Wladimir blieb sitzen. »Soll ich gehen?« fragte er, »oder weshalb sind Sie aufgestanden?«
    »Sie können bleiben. Ich will mit Ihnen woanders hin.«
    Golenkow erhob sich. »Befindet sich das Ziel innerhalb des Hauses?«
    »Ja.«
    Sie ging schon vor, ohne sich noch einmal umzudrehen. Nicht daß ihm die Frau suspekt gewesen wäre, aber seltsam kam sie ihm schon vor. Es konnte am Verschwinden ihres Mannes liegen, aber nicht nur, daran glaubte er fest. Da mußte irgend etwas anderes dahinterstecken. Panja Orgenkin gab ihm gewisse Rätsel auf.
    Im Flur blieb sie stehen und schaute zurück, ob ihr Golenkow auch folgte. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen etwas.«
    »Ja, gehen Sie vor.«
    Hintereinander schritten sie die Treppe hoch. Vorbei an den Blumenkübeln gingen sie. Dann nahmen sie die Wendeltreppe. Oben öffnete sich ebenfalls ein schmaler Flur. Er war nachträglich tiefer gelegt worden, so daß er in einen Anbau hineinführte, den Panja bis zum Ende durchschritt und vor einer hellen Kieferntür stehenblieb. Sie öffnete noch nicht, legte die Hand nur auf die Klinke und drehte sich zu dem KGB-Agenten um.
    »Wir haben hier ein Bad anlegen lassen. Mein Mann hat es in seiner freien Zeit geschaffen.«
    »Ja, er ist ein guter Bastler.«
    Panja legte die Stirn in Falten. »Ist?« fragte sie. »Nein, war.«
    »Was wissen Sie?«
    Die Frau lächelte karg. »Alles und eigentlich gar nichts«, erklärte sie. »Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    Sie hob nur die Schultern, drehte sich wieder um und öffnete die Tür zum Bad.
    Wenig später betrat auch Golenkow einen Raum, der viereckig angelegt worden, ziemlich geräumig und schwarzweiß gefliest war. Eine Badewanne, eine Toilette und eine Dusche bekam er zu sehen.
    Gegenüber der Wanne befand sich eine Wand, die fast zur Gänze von einem dreigeteilten Spiegelschrank eingenommen wurde.
    Die beiden seitlichen Türen waren kleiner als die in der Mitte. Vor dem Schrank blieb Panja Orgenkin stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Und nun?« fragte Golenkow. »Was sehen Sie hinter mir?«
    »Einen Spiegel.«
    »Sehr richtig.« Sie schaute plötzlich wissend, und ihre Mundwinkel zuckten. »Dieser Spiegel sieht völlig normal aus. Er ist es auch, wie ich finde. Schauen Sie her.« Sie drehte sich nach rechts und öffnete das Seitenteil. Dann trat sie zur Seite, so daß Golenkow in den Schrank blicken konnte.
    Zahnpasta, Bürsten, ein Deo, Haarspray, es war ein völlig normaler Inhalt.
    »Genug gesehen, Genosse Golenkow?«
    »Sicher.«
    Panja ging bis zur anderen Seite des Schranks und öffnete diese. »Darin befindet sich auch nichts Besonderes, bis auf ein paar Kämme und Haarbürsten.«
    »Das sehe ich.«
    Sie schloß die Spiegeltür wieder. »Kommen wir zur Mitte«, sagte sie und blieb so stehen, daß nicht sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher