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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang
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mit angezogenen Knien im Wagen saß.
    »Weil ich annehme, daß Sie sich Ihren Chef heute morgen sehr gründlich angesehen haben.«
    »Welche Sekretärin täte das nicht beim ersten Kennenlernen?« meinte sie, »aber ist das ein Grund?«
    »Sie werden es gleich sehen. Gedulden Sie sich.«
    Das Girl zog einen Schmollmund und lehnte sich in die Polster zurück.
    Nach etwa vier Minuten stoppte Phils Wagen vor dem Hause des Direktors. Es war eine zweistöckige Villa, die fünfzig Yard von der Straße entfernt lag und mit einer hohen Ligusterhecke umgeben war.Phil lenkte seinen Schlitten bis vor die Haustür und stieg aus. Die Sekretärin folgte ihm. Phil klingelte. Die Tür wurde geöffnet, und eine fünfzigjährige Frau stand vor ihnen. Man sah sofort, daß sie geweint hatte.
    »Mrs. Tompkins?« fragte Phil. Die Frau nickte. Mein Freund stellte sich und die Sekretärin vor.
    »Kommen Sie herein«, sagte Mrs. Tompkins, den Tränen nahe. »Fürchterlich!« sagte sie dann noch weinerlich, und die nächsten Worte waren kaum noch zu verstehen: »Ich habe Jeff gewarnt, nicht hierher zu ziehen. Aber er hat nicht auf mich gehört.«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte mein Freund, »können Sie uns ein Bild Ihres Mannes zeigen?«
    »Kommen Sie.«
    Sie führte Phil und das Mädchen in einen Raum, der mit roten Teppichen ausgelegt war.
    »Dort«, sagte die Frau und zeigte auf ein zwei Fuß hohes Bild.
    »Ist das Mr. Tompkins?« fragte Phil die Sekretärin. Das Girl trippelte durch den Salon und betrachtete das Bild aus ein Yard Entfernung.
    »Aber nein, das ist nicht Mr. Tompkins«, sagte die Sekretärin und schüttelte den Kopf. Die Frau horchte auf, faßte sich mit beiden Händen an die Schläfen und kreischte:
    »Wieso? Natürlich ist das mein Mann!« Das andere ging in einem Weinkrampf unter. Phil sah die Sekretärin an, die weiß geworden war. Sie schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Beruhigen Sie sich, Mrs. Tompkins«, sagte Phil, »natürlich ist das Ihr Mann, und ebenso ist das Mr. Tompkins. Die Sekretärin wollte doch nur sagen, daß der Mann, der sich heute morgen in der Bank als Mr. Tompkins ausgegeben hat, in Wirklichkeit nicht Mr. Tompkins war.«
    »Aber das ist doch nicht möglich«, erwiderte die Frau, »es hätte doch auffallen müssen.«
    »Eben nicht«, erwiderte mein Freund, »niemand kannte Ihren Gatten. Es waren alles Angestellte, die zum erstenmal zusammenkamen. Selbst Mr. Humble kannte seinen Chef noch nicht. Das müssen die Gangster sehr genau gewußt haben. Außerdem haben sie erfahren, daß die Vertretung des Hauptvorstandes nicht zur Eröffnung kam, sondern erst, am Nachmittag. Bis dahin aber hatten sie ihr Gangsterstück abgewickelt und waren längst verschwunden. Wo befand sich Ihre Kassette mit dem Schmuck?«
    »Gangster? Welche Gangster?« schluchzte die Frau.
    »Banküberfall«, sagte Phil lakonisch. »Niemand getötet. Wo befand sich die Schmuckkassette?«
    »Im Schlafzimmer.«
    »Haben Sie Ihren Gatten nicht zur Bank fahren sehen, Mrs. Tompkins?«
    »Nein, Jeff legte Wert darauf, daß ich mich auch in einem Beruf betätigte, da unsere Kinder seit fünf Jahren das Haus verlassen haben. Ich habe bei einem Export-Importgeschäft eine Stelle angenommen, eine Halbtagsbeschäftigung. So gehe ich morgens um sieben aus dem Haus, nachdem ich den Kaffeetisch gedeckt habe, und komme mittags zwischen eins und zwei zurück, gerade zeitig genug, um das Essen zu bereiten.« Sie hatte sich jetzt so in der Gewalt, daß sie zusammenhängend berichten konnte. »Den ersten Schreck bekam ich, als ich den Frühstückstisch sah. Jeff muß keinen Bissen zu sich genommen haben. Dann ging ich ins Schlafzimmer hinauf, um mich umzuziehen. Mich rührte der Schlag, als ich den dunklen Anzug noch am Schrank hängen sah. Dann sah ich auf dem Boden zwei Ringe liegen. Die Kassette war leer. Jeff hatte den Schmuck mitnehmen und im Banksafe einschließen wollen.«
    »Gehen wir hinauf in Ihr Schlafzimmer, Mrs. Tompkins. Wissen Sie, ob sich Ihr Mann überhaupt angekleidet hat?«
    »Jetzt fällt es mir ein, ich vermißte noch etwas im Schlafzimmer, einen Morgenrock von Jeff. Er hing nicht auf seinem Haken. Und der Pyjama lag nicht über dem Bett!« Sie schlug die Hände vors Gesicht. Ihre Schultern bewegten sich auf und ab.
    »Sie müssen jetzt stark sein, Mrs. Tompkins«, sagte Phil und ergriff ihren Arm, »zeigen Sie mir das Schlafzimmer.«
    Sie gingen die mit Läufern ausgelegte Treppe hinauf. Die Frau wies auf eine Tür, die einen Spalt
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