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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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und sie schrie.
    Eine riesige Pranke tastete nach ihr, schwebte über ihr und drückte sich auf ihren Körper. Für Sekunden konnte sie nichts erkennen, dann spürte sie tastende Finger, die ihren Körper zusammendrückten. Sie wurde hochgehoben und brüllte wieder. Der rote Affe nahm sie in die andere Hand, drückte die Finger zusammen, und nur ihr nackter Oberkörper sah hervor. Er hielt sich das Mädchen dicht vor das Gesicht, die grünen Augen funkelten sie böse an. Jetzt sah sie zum erstenmal das Gesicht des Riesenaffen. Die Nüstern blähten sich, und das gewaltige Maul wurde geöffnet. Mehr konnte Susan nicht erkennen. Sie war wieder in Ohnmacht gefallen.
    Der rote Affe stieß ein zufriedenes Grunzen aus, zertrat alle Hütten und warf einige Holztrümmer in das Feuer. Das halbe Dorf stand in Flammen.
    Jeff und Carl waren aus ihrer Ohnmacht erwacht. Mit weit aufgerissenen Augen sahen sie den Affen an, doch sie bewegten sich nicht, und das Tier schenkte ihnen keine Beachtung.
    Mit zwei Sprüngen verließ der Affe das Dorf und rannte den flüchtenden Indianern nach.
    Er hatte kaum das Dorf verlassen, als Jeff und Carl aufsprangen. Sie schlüpften blitzschnell in ihre Blusen, schlossen die Hosenbünde, und rannten zu ihrer Ausrüstung.
    Das Dorf war ein Flammenmeer. Jeff packte einen Rucksack, seinen Gürtel, den Fotoapparat und das Gewehr. Carl folgte seinem Beispiel. Rings um sie loderten die Feuer. Alle Häuser brannten, ein scheinbar undurchdringlicher Flammengürtel lag vor ihnen.
    Jeff holte tief Atem und rannte auf das Feuer zu, Carl folgte ihm. Die Flammen griffen nach ihnen, brachten ihre Blusen und Hosen zum Glimmen, doch sie hatten keine Zeit, darauf zu achten.
    Jeff glaubte zu ersticken. Dicke schwarze Rauchwolken hüllten ihn ein, seine Hände schmerzten. Doch es gelang ihm, durch den Feuerkreis zu kommen. Erschöpft blieb er stehen, dann setzte er sich. Er sah, wie Carl durch die Flammen torkelte und zu Boden fiel. Er sprang auf und zerrte den Ohnmächtigen aus den Flammen.
    Carl hatte es böse erwischt. Seine Bluse brannte, und Jeff versuchte die Flammen zu ersticken. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als Carl am Boden zu wälzen. Endlich erloschen die Flammen. Carl sah fürchterlich aus. Sein Gesicht war geschwärzt, die Haare verbrannt. Keuchend öffnete Jeff Carls halbverbrannte Bluse und sah sich, den Oberkörper an. Überall waren Brandblasen zu sehen. Er packte Carl unter den Armen und schleppte ihn von den Flammen fort. Erschöpft setzte er sich nieder, öffnete die Feldflasche und trank gierig einige Schlucke. Er spülte den Mund aus und spuckte das Wasser aus.
    Carl bewegte sich leicht, dann schlug er die Augen auf und stöhnte.
    „Wir haben es geschafft“, sagte Jeff. Der Feuerschein erhellte die Lichtung fast taghell. Von den Indianern war nichts zu sehen, man hörte nur ihr Geschrei. Wahrscheinlich verfolgte sie noch immer der rote Affe.
    „Wir müssen fort von hier“, sagte Jeff drängend. „Das Monster kann zurückkommen.“
    Carl stöhnte, und Jeff reichte ihm die Feldflasche. Gierig trank Carl einige Schlucke.
    „Ich kann nicht gehen“, sagte Carl schwer atmend. „Ich habe unerträgliche Schmerzen.“
    Jeff öffnete einen Rucksack und holte ein Röllchen mit schmerzstillenden Tabletten hervor. Er gab drei Stück Carl, der sie schluckte.
    „Wir müssen weiter“, sagte Jeff. „Notfalls trage ich Sie. Versuchen Sie aufzustehen, Carl.“
    Carl versuchte es, doch es gelang ihm nicht. Schließlich riß ihn Jeff brutal hoch, und Carl stieß einen Schmerzensschrei aus.
    „Reißen Sie sich zusammen, Carl“, brüllte Jeff, um das Toben des Feuers zu übertönen.
    „Sie haben leicht reden“, keuchte Carl. „Ich habe schreckliche Schmerzen.“
    „Glauben Sie vielleicht, daß es mir viel besser geht“, schnauzte Jeff ihn an. Er band Carl den Gürtel um, dann gab er ihm das Gewehr und den Fotoapparat. „Ihren Rucksack müssen wir zurücklassen. Ich nehme nur meinen mit.“
    „Und wo wollen Sie hingehen?“ fragte Carl stöhnend.
    „In den Urwald.“
    „Und dann?“
    „Den Affen verfolgen“, sagte Jeff grimmig. „Er hat Susan mitgenommen.“
    „Das habe ich bemerkt“, sagte Carl. „Aber ich bezweifle, daß sie noch lebt.“
    „Das kann man nicht sagen“, stellte Jeff fest. „Angeblich soll der Affe nur Frauen rauben, und er nahm Susan mit sich.“
    „Wenn Sie recht haben, Jeff, dann möchte ich aber nicht in Susans Haut stecken. Was hat der Affe mit ihr
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