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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe
Autoren: James R. Burcette
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herauskommen“, sagte sie tonlos. „Das ist das Ende.“
    „Sag ihnen, sie sollen uns holen“, knurrte Carl. „Freiwillig komme ich nicht heraus.“
    „Sie sind nicht bewaffnet“, sagte Jeff. „Vielleicht haben wir eine Chance, wenn wir uns fügen und aus der Hütte gehen. Unsere Waffen sind nur fünf Meter entfernt. Vielleicht gelingt es uns, die Gewehre zu schnappen.“
    Die Indianer schrieen ungeduldig auf sie ein.
    „Sie haben recht, Jeff“, sagte Carl widerstrebend. „Wenn wir uns zur Wehr setzen, haben wir keine Chance. Sie überwältigen uns. Treten wir aus der Hütte und halten uns nach links. Susan soll vorgehen.“
    Susan war bleich, als sie aus der Hütte trat. Die Indianer wichen einige Schritte zurück und bildeten eine schmale Gasse, die zum Häuptling führte. Zögernd tat sie drei Schritte, eine Hand griff nach ihr und stieß sie weiter.
    Jeff folgte ihr. Aus den Augenwinkeln warf er den Gepäckstücken einen Blick zu. Er ging langsam, Carl folgte dicht hinter ihm. Beide spannten die Muskeln an. Als sie sich auf der Höhe der Waffen befanden, blieben sie stehen. Drei Indianer verstellten ihnen den Weg, doch hinter ihnen lagen die Gewehre.
    „Einen Schritt noch“, sagte Carl, „dann schlagen wir die drei Brüder nieder und schnappen uns die Gewehre.“
    „O.k.“, sagte Jeff und tat den Schritt. Er ballte die Fäuste und drehte sich nach links.
    „Vorsicht“, schrie Susan, doch ihre Warnung kam zu spät.
    Ein Dutzend Indianer war lautlos herangeschlichen, in den Händen trugen sie biegsame Lianen, die sie um die Männer warfen. Carl bekam eine Schlinge um den Hals. Verzweifelt versuchte er sie abzustreifen, doch er hatte keinen Erfolg. Jeffs Arme waren gegen den Oberkörper gedrückt. Er schlug mit den Füßen nach den Indianern, doch die Übermacht war zu groß. Er wurde, so wie Ellison, zu Boden gedrückt. Susan wurde von zwei Indianern gepackt, die ihre Hände auf den Rücken gedreht hatten und festhielten.
    Die Indianer brüllten wie verrückt. Triumphierend schleppten sie den ohnmächtigen Ellison vor den Häuptling und warfen ihn nieder. Jeff setzte sich noch immer zur Wehr, doch seine Bewegungen wurden zusehends schwächer. Auch er wurde vor den Häuptling geschleppt. Er bekam einen Schlag auf den Hinterkopf und brach zusammen. Die Indianer warfen ihn neben Carl. 
    Einige Indianerinnen umringten die ohnmächtigen Männer und beschimpften und bespuckten sie.
    Susans Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Sie schrie, als sie vor den Häuptling gezerrt wurde. Die Männer hielten ihre Handgelenke wie Schraubstöcke umklammert.
    Auch sie wurde von den Frauen beschimpft und bespuckt. Ein altes Weib blieb vor ihr stehen, ihr Gesicht war haßerfüllt. Sie riß ihr die Bluse auf, schrie sie an und spuckte ihr ins Gesicht.
    Einige der Frauen beugten sich über die ohnmächtigen Männer und begannen sie zu entkleiden.
    Susan schloß entsetzt die Augen. In wenigen Minuten würde alles vorbei sein. Sie würden getötet werden.
    Eine Hand verkrallte sich in ihrem Haar, und der Kopf wurde zurückgerissen. Sie bekam einen Schlag auf die Halsschlagader und brach bewußtlos zusammen. Die Indianerinnen wälzten sie auf den Rücken, rissen die Bluse ganz herunter, dann den Büstenhalter.
    Der Platz zwischen den Häusern war mit Geschrei erfüllt, das ganze Dorf war versammelt, um der Vernichtung der weißen Dämonen beizuwohnen. Die Kinder standen zu einer Gruppe zusammengedrängt da und verfolgten die Geschehnisse mit weit aufgerissenen Augen.
    Im Geschrei der Indianer ging das Krachen der umstürzenden Bäume und der laute Schrei des Ungeheuers unter. Der rote Affe schien aus dem Nichts aufzutauchen, plötzlich stand er in der Mitte des Platzes. Seine gewaltigen Fäuste schlugen eines der Viereckhäuser zusammen.
    Das Schreien der Indianer erstarb plötzlich. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich vom Schreck erholt hatten.
    Als der Affe nach dem Häuptling griff und ihn zwischen seinen riesigen Fingern zermalmte, kam Leben in das Dorf. Die Indianer stoben entsetzt auseinander.
    Der rote Affe sah dem Treiben einige Zeit zu und zerschlug dann ein weiteres Haus. Die Trümmer krachten zu Boden, einige fielen in die Flammen, und in wenigen Sekunden fing ein Haus Feuer.
    Die Indianer ergriffen die Flucht, doch die meisten rannten kopflos zwischen den Häusern hin und her.
    Susan bewegte sich leicht, sie hob den Kopf und richtete sich auf. Als sie die Augen aufschlug, verzerrte sich ihr Gesicht,
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