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048 - Bestien aus Feuer und Asche

048 - Bestien aus Feuer und Asche

Titel: 048 - Bestien aus Feuer und Asche
Autoren: A.F.Morland
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in keinem Kloster?«
    Ich schmunzelte. »Ich fürchte, das würde meiner Freundin nicht gefallen.«
    Mir fiel auf, daß sie sehr schnell begriff. Jetzt wußte sie, weshalb sie bei mir nicht ankam.
    »Wie heißt Ihre kleine Freundin, Mr. Ballard?«
    »Vicky Bonney.«
    »Ich bin sicher, sie ist sehr hübsch.«
    »Ja, das ist sie«, sagte ich und nickte.
    »Kennen Sie sie schon lange?«
    »Sehr lange.«
    »Und Sie sind immer noch in sie verliebt?«
    »Warum nicht?«
    »Dann muß sie ein außergewöhnliches Mädchen sein.«
    Ich lächelte. »Eigentlich wollte ich Ihnen ein paar Fragen stellen, Mrs. Meax.«
    »Ach, seien Sie nett und nennen Sie mich Anne. Wenn Sie Mrs. Meax zu mir sagen, komme ich mir um zehn Jahre älter vor. Und ich werde Sie Tony nennen, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich nehme an, daß Sie einen sehr aufregenden Beruf haben.«
    »Es ist zu verkraften.«
    »Sie haben mit vielen Menschen zu tun, kommen herum in der Welt, während ich die meiste Zeit in diesem Haus verbringe und darauf warte, daß jemand wie Sie kommt und mich ein wenig aufheitert.«
    Ich kaufte ihr die einsame Ehefrau nicht ab. So wie sie aussah, brauchte sie nur einmal die Straße hinunterzugehen, und schon war sie nicht mehr allein. Und ich glaubte auch, daß sie das hin und wieder machte.
    »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« fragte Anne Meax.
    Mein Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm. Die Bar war gut bestückt. »Zu einem kleinen Pernod würde ich nicht nein sagen«, erwiderte ich.
    »Dann will ich mal sehen, ob ich einen für Sie auftreiben kann.«
    »Die vierte Flasche von rechts.«
    »Sie haben gute Augen, Tony.«
    Mit dem Drink in der Hand kam ich dann zur Sache. »Ihr Mann soll sehr tüchtig sein, Anne.«
    »Wenn Sie darauf anspielen, daß die pharmazeutische Firma so gut läuft, muß ich gegen Ihre Behauptung Einspruch erheben, Tony. Er hatte damals, als er sich einkaufte, ein gutes Händchen. Seither braucht er keinen Finger mehr zu rühren. Die Firma wächst und gedeiht, ohne daß mein Mann auch nur das geringste dazu beiträgt. Er hat zwar sein eigenes Büro, aber da läßt er sich nur höchst selten blicken. Seine beiden Geschäftspartner nehmen ihm das natürlich krumm, doch das stört ihn nicht. Frank hat eine ziemlich dicke Haut.«
    »Wie heißen seine Partner?« wollte ich wissen.
    »Mel Chase und Randall Haid. Haben die beiden Sie engagiert?«
    »Warum sollten sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ihr Mann kommt also nicht besonders gut mit Chase und Haid aus.«
    »Das ist ein offenes Geheimnis. Mel und Randall boten Frank schon zweimal an, ihn auszukaufen, aber davon will er natürlich nichts wissen. Das Unternehmen sichert ihm ein sorgenfreies Leben.«
    »Ihnen natürlich auch.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich noch lange bei ihm sein werde. Sobald sich etwas Gleichwertiges anbietet, springe ich ab.«
    »Sie sind erstaunlich offen.«
    »Ich sage häufig, was ich denke.« Sie senkte den Blick. »Komisch. Bei Frank lasse ich mir immer irgendwelche unwahre Geschichten einfallen.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht habe ich Angst vor Frank.«
    »Hat er Sie schon mal geschlagen?«
    »Nein.«
    »Warum fürchten Sie sich dann vor ihm?«
    »Ich kann es nicht erklären. Dieser Mann ist mir manchmal irgendwie… unheimlich.«
    »Ich sagte vorhin, daß Ihr Mann angeblich sehr tüchtig ist, Anne. Ich meinte damit sein Erfindertalent.«
    Sie sah mich überrascht an. »So? Hat er denn etwas erfunden? Davon weiß ich nichts. Es würde ihm nie im Leben einfallen, mit mir über diese Dinge zu reden.« Sie nippte an ihrem Wermut. »Aber ja, er könnte etwas erfunden haben. In letzter Zeit war er mit ganz besonderem Eifer bei der Sache. Er schloß sich in sein Laboratorium ein und wollte von niemandem gestört werden. Die Mahlzeiten nahm er mit in den Keller, und wenn ich ihn fragte, woran er so eifrig arbeite, sagte er, er würde es mir zeigen, wenn es fertig wäre.«
    »Aber er hat Ihnen noch nichts gezeigt?«
    »Hat er im Ernst eine Erfindung gemacht, Tony? Wieso wissen Sie davon? Warum interessieren Sie sich dafür?«
    »Ist das Laboratorium abgeschlossen?« fragte ich ausweichend.
    »Ich weiß es nicht. Wir können ja mal nachsehen, wenn Sie wollen.«
    Ich wollte.
    Anne Meax forderte mich auf, ihr zu folgen. Sie führte mich in den unteren Bereich des Hauses. Die Kellertür war unversperrt. Wir betraten das Laboratorium, und ich bemerkte sofort die schwarzen Zeichen an den Wänden, die bei
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