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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender
Autoren: Jason Dark
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auf dem Planeten der Magier ihren Ursprung besaß. Und sie hatte die Eigenschaft, sich immer wieder selbst zu regenerieren, so brauchte Bill die Waffe nicht nachzuladen.
    Die Vorstellung, daß ein fürchterliches Grauen sturmwindartig über unschuldige Menschen herfallen könnte, ließ ihn einfach handeln. Zudem befanden sie sich in einem verschlossenen Raum.
    Wenn er schoß, würde die große ovalförmige Blase entstehen, die den Körper der getroffenen Harpyie umgab und dafür sorgte, daß sich dieses Wesen einfach auflöste. Aber die Blase bekam »Hunger«. Sie würde weiterhin Jagd auf Menschen machen und alles vernichten, was sich ihr in den Weg stellte. Nur John Sinclair konnte sie durch sein Kreuz aufhalten.
    Bill streckte den Arm aus und richtete die Mündung der Waffe auf Myrthe. »Was ist das?« fragte diese.
    »Damit werde ich dich töten!« versprach der Reporter.
    »Töten - mich?«
    »So sieht es aus.«
    »Das wirst du nicht schaffen. Nein, das schafft kein Mensch. Ich bin nicht nur anders, ich bin auch stärker, begreifst du das?«
    »Du hast es deutlich gesagt, aber ich sehe keine andere Chance. Der Valentinstag darf einfach nicht in einem blutigen Drama ausarten. Im Gegenteil zu dir und Javankala liebe ich die Menschen und werde alles daransetzen, um sie zu beschützen.«
    »Jetzt verstehe ich dich«, sagte die Harpyie, öffnete ihr Maul und begann zu lachen.
    Bills rechter Zeigefinger lag am gekrümmten Abzugsbügel der Waffe. Er zog ihn bereits, als es geschah.
    Es war Bill Conollys persönlicher Fehlergewesen, daß er nicht mehr an die Kraft und die Macht der Harpyie gedacht hatte. Sie und ihre Artgenossen waren diejenigen gewesen, die in der Antike die Wellen des Meeres in wahre Sturmfluten verwandelt hatten, so daß diese die Schiffe in die Tiefe rissen.
    Bevor Bill abdrücken konnte, traf ihn der Orkan mit ungeheurer Wucht.
    Er riß ihm zuerst die Beine weg, so daß Bill nach hinten kippte, mit dem Hinterkopf gegen die Wand schlug und sich dabei selbst schreien hörte.
    Dann packte ihn die unsichtbare Faust des Windes, schleuderte ihn hoch und gleichzeitig herum, so daß er dicht unter der Decke gegen die Wand hieb, nach unten fiel, es ihn dabei wieder erwischte, so daß er sich drehte und plötzlich mit unheimlicher Kraft vor die Tür geschleudert wurde, die dem Druck des Körpers nicht standhielt, aus den Angeln fetzte und - zusammen mit Bill Conolly - wie ein Geschoß in den Kinosaal flog, wo beide zwischen die Tische und die Fans fielen.
    Javankala sprang auf.
    Er schaute zur Tür, hörte das dunkel klingende Lachen und sah, wie Myrthe die Kammer verließ…
    ***
    Suko fand es nicht gut, daß er sich von Bill Conolly getrennt hatte, aber er wollte sich an die Spielregeln halten. Zudem war der Reporter nicht unbewaffnet und würde sich seiner Haut schon zu wehren wissen.
    Der Chinese kam sich noch immer wie ein Fremdkörper vor, als er durch den Saal streifte. Das merkten auch die anderen. Ein magerer hochaufgeschossener Jüngling mit bunt gefärbten Haaren und einem mit Fellen bedeckten Oberkörper blieb vor ihm stehen und breitete ein rotes Paillettenhemd vor dem Inspektor aus.
    »Hier, Bruder, das mußt du anziehen. Wenn du das Klirren hörst, wirst du das Gefühl haben, allmählich in die Weite des Alls schweben zu können. Bitte…«
    »Danke, mein Freund, ich verzichte.«
    »Aber es gibt dir ein irres Feeling.«
    »Das habe ich auch so.«
    Der Jüngling zog die Augenbrauen in die Höhe und schwebte davon, um sich ein neues Opfer zu suchen.
    Suko schüttelte den Kopf. All die jungen Leute hier waren doch harmlos und nett. Ein gemeinsames Hobby führte sie zusammen. Sie hatten Spaß an unheimlichen Dingen, waren Sammler, lasen gern Gruselromane und Horrorcomics, aber man konnte sie nicht als gefährlich einstufen.
    Wenn Javankala es schaffte, sie für seine Zwecke einzuspannen, nutzte er sie aus. Suko rechnete auch damit, daß er sie gegen ihn und Bill aufhetzen würde. Noch aber geschah nichts in dieser Richtung, und Suko kam es vor wie die Ruhe vor dem Sturm.
    Langsam ging er weiter. Er hielt sich bewußt von der Masse fern und bewegte sich an der Wand entlang. Seine Blicke streiften dabei durch den Saal. Nicht sehr auffällig, niemand sollte merken, unter welch einer Spannung er stand.
    Die meisten Fans sahen ihn sowieso nicht. Sie hatten nur Augen füreinander und für die Waren, die auf den Verkaufstischen lagen.
    Der Chinese geriet in die Nähe des Ausgangs. Die breite Glastür
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