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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stärkerer Wirkung. Um Gryf herum begann der Boden aufzuglühen und teilweise zu schmelzen.
    Aber das Schirmfeld schützte Gryf nach wie vor.
    Der Meegh verstellte abermals etwas an seiner Waffe und schoß zum dritten Mal.
    ***
    »Und wie finden wir Zamorra nun?« fragte Sara Moon.
    »Ihr könntet telepathischen Kontakt mit Gryf aufnehmen«, schlug Ted vor.
    Sara und Teri winkten gleichzeitig heftig ab. »O nein, nicht wir«, sagte Sara. »Das ist zu gefährlich. Ich werde es nicht riskieren, daß meine Seele in das Kollektiv gerissen wird, das nun weiter in der Sklaverei der MÄCHTIGEN hängt, weil im Zeitablauf nachträglich herumgepfuscht wurde.« Sie deutete zum Himmel empor. »Ich erkenne die Konstellation von Sternen und Planeten wieder; so, wie die Wunderwelten jetzt stehen, hätte die Kollison mit der entarteten Sonne bereits stattgefunden haben müssen. Sie ist verhindert worden. Wenn es wirklich Merlin war, der das getan hat, dann hat er vielleicht uns jetzt im Moment das Leben gerettet, ohne es zu ahnen, der Sache an sich aber keinen Gefallen getan. Und ich werde das Risiko, verschmolzen und versklavt zu werden, keinesfalls eingehen. Du, Teri?«
    Die Goldhaarige schüttelte den Kopf.
    »Aber du bist Merlins Tochter«, sagte Ted Ewigk trocken. »Vielleicht wirkt der Einfluß bei dir nicht so. Immerhin warst du, ähnlich wie damals dein Vater, für eine Weile geistig weggetreten.«
    »Ich versank in den Erinnerungen. Sie zwangen mich in Trance. In dieser Hinsicht ähnele ich Merlin nur wenig, denn sonst hätte ich nicht zwischenzeitlich in der Silbermond-Vergangenheit wieder aktiv werden können, während ich mich zugleich auf der Erde oder auf Ash’Cant oder sonstwo befand. Nein, dieser Seelensog ist für mich eine ebenso große Gefahr wie für jeden anderen Silbermond-Druiden.«
    »Wie können wir aber dann Kontakt mit Gryf und Zamorra aufnehmen?« fragte der Reporter. »Zu sehen sind sie nicht. Und ich denke mir, daß ihr beiden Damen auch kein Interesse daran habt, per zeitlosem Sprung zu suchen…«
    Synchron schüttelten die beiden Druidinnen den Kopf.
    »Vielleicht hat es auch Gryf erwischt«, gab Sara zu bedenken. »Vielleicht ist er nur noch eine leere Hülle, ein entseelter Körper, der demnächst in Verwesung übergeht. Wir müssen damit rechnen. Vielleicht sind sie deshalb noch nicht zurückgekehrt.«
    »Aber was ist mit Zamorra?« fragte Teri Rheken.
    »Es gibt eine Möglichkeit ihn zu finden«, sagte Nicole.
    »Indem wir zu Fuß zu jenem glühenden riesigen Zeichen pilgern und jeden Stein umdrehen, in jede Schlucht blicken…«
    »Ganz so kompliziert wird es wohl nicht«, sagte Nicole. »Allerdings, zu Fuß gehen müssen wir wohl. Daran kommen wir nicht vorbei. Aber das Ziel läßt sich vorher bestimmen.«
    »Laß uns nicht dumm sterben, das haben wir mit unserem angeborenen Liebreiz einfach nicht verdient«, drängte Ted spöttisch.
    »Merlins Stern«, sagte Nicole. »Ich kann das Amulett zu mir rufen. Und es zeigt uns dann den Weg zu Zamorra.«
    »Schön, du rufst es zu dir«, sagte Teri. »Aber was ist, wenn er in Gefahr ist und es braucht?«
    »Dann ruft er es eben zu sich zurück. Und wir wissen erstens definitiv, daß er noch lebt, und zweitens, daß er sich in Gefahr befindet. Aber bis dahin haben wir sicher längst zumindest die Richtung gefunden in welcher wir ihn suchen müssen. Danach kann ich das Amulett immer wieder mal herbeirufen, um eine exaktere Zielbestimmung vorzunehmen.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, sagte Teri. Natürlich wußte sie um die enge Verbindung zwischen diesen beiden Menschen und dem Amulett, das selbst über größere Entfernungen hinweg und durch feste Hindernisse hindurch innerhalb weniger Sekunden in die Hand des Rufers flog. Nur bei Nicole und Zamorra funktionierte das, bei keinem anderen Menschen. Nicht einmal Merlin, der Schöpfer des Amuletts, war in der Lage, es zu sich zu rufen. Diese Eigenschaft hatte Merlins Stern erst entwickelt, als es sich schon geraume Zeit in Zamorras Besitz befand.
    Trotzdem war Teri skeptisch. Es klang zu einfach. Die Erfahrung lehrte, daß die Situation meist viel komplizierter war.
    Aber Sara und Ted stimmten sofort zu. Drei gegen eins - Teri brauchte ihre Gegenstimme erst, gar nicht mehr zu erheben.
    Nicole reckte die Hand hoch und rief das Amulett zu sich.
    ***
    Merlin gab seine Bemühungen auf, Zamorra zu erreichen. Sie kosteten ihn zuviel Kraft, und auf die einfachste Idee, sich ins Dorf hinab zu versetzen und von
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