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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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zu warten, beschleunigte er seine Schritte und ließ Lizzy Moreno noch weiter zurück.
    Manchmal ging sie so dicht an den Steinen entlang, daß sie diese mit der Schulter streifte. Dabei überkam sie jedesmal der Eindruck, von einer kalten Hand berührt zu werden, und sie schauderte zusammen.
    »Bitte, Pete, lauf nicht so schnell.«
    Er hörte nicht, Lizzy hatte einfach zu leise gesprochen. Zudem war Pete in der Dunkelheit verschwunden. Er hatte auch seine Lampe nicht eingeschaltet. Lizzy sah nichts mehr von ihm. Selbst seine Schritte waren auf dem weichen Boden nicht zu hören.
    Das Mädchen fühlte sich allein. Verlassen zwischen all den steinernen Wächtern, die einfach überall standen und sie stumm anzuglotzen schienen.
    »Pete, nun bleib doch stehen!« Diesmal rief sie die Worte, und sie vernahm ihre Stimme als Echo, das von einer Steinfläche zur anderen wanderte.
    Nur reagierte ihr Freund nicht. Lizzy schien für ihn Luft geworden zu sein. Er hatte sich sein Ziel ausgesucht und wollte es unbedingt erreichen.
    Vor Wut trampelte das Mädchen mit den roten Haaren zu Boden. Sie hörte es klatschen, als die Sohle gegen die weiche Erde gedrückt wurde. Soweit war es schon gekommen. Da hatte sie sich entschlossen, mitzugehen, und jetzt ließ sie dieser Typ einfach allein. Wie eine Gefangene kam sie sich in dieser Gegend vor.
    Lizzy blieb trotzdem nichts anderes übrig, als Pete Talbot zu folgen. Schon nach dem ersten Schritt hatte sie den Eindruck, nicht mehr allein zu sein.
    Irgend etwas störte sie.
    Lizzy blieb stehen. Sie duckte sich ein wenig, spürte den Wind in den Haaren und auch über ihren Rücken gleiten. Die Augen hielt sie weit offen, dennoch konnte sie in der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Zu schwarz und zu dicht waren die Schatten.
    Wie Watte umgab sie die Finsternis, so daß sie glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Der Regen fiel nicht mehr.
    Was jetzt noch zu Boden tropfte, war Wasser, das von den oberen Kanten der Steine floß.
    Allein oder nicht allein?
    Äußerlich konnte das Mädchen nichts erkennen, aber da war etwas. Lizzy spürte es genau. Jemand beobachtete sie.
    Aber wer und wo?
    Sie drehte sich auf der Stelle, sah aber nichts. Die Finsternis war einfach zu dicht. Kein Mond, kein Stern gab Licht, und doch war jemand da, daran glaubte Lizzy fest.
    Wenn sie sich drehte, sah sie gegen einen Stein, da spielte es keine Rolle, in welch eine Richtung sie schaute. Überall wuchsen die dunklen Schatten in die Höhe.
    Und sie hörte den Wind.
    Ein geheimnisvoll klingendes Säuseln und Flüstern, wie Musik, die seicht und leise zwischen den Steinen einherwehte. Melodien aus der Unendlichkeit, aus einer anderen Welt…
    Lizzys Herz schlug schneller. Nicht umsonst erzählte man sich über das Gebiet von Stonehenge die rätselhaftesten Dinge. Hier sollte es spuken, nicht geheuer sein. Hier würde das Grauen zwischen den Steinen lauern und Botschaften von fremden Sternen oder aus fernen Welten übermitteln. All das war gesprochen worden, und Lizzy wußte es auch. Dieses Wissen überkam sie wie ein plötzlicher Einfall.
    Ausgerechnet jetzt war ihr Freund verschwunden.
    »Verdammt, Pete, du bist ein Scheusal!« keuchte sie. Voller Wut ballte sie die Hände. »Ein verfluchtes Scheusal. Du hast mich allein gelassen, du…«
    Sie brach ab, weil sie an ihrem eigenen Zorn fast erstickte. Aber ihre Augen weiteten sich plötzlich, weil sie etwas entdeckt hatte. Nicht weit entfernt, etwas schräg, wo die Finsternis von einem hohen Schatten geteilt wurde, sah sie das Leuchten.
    Geheimnisvoll und fahl, von einer grünlichen Farbe, in der die Schwärze überwog. Zuerst konturenlos, dann sich aus dem Stein heraus konzentrierend.
    Ein Gesicht!
    Lizzy Moreno bewegte sich nicht. Dafür drang etwas anderes tief aus ihrer Seele hoch.
    Angst…
    Furcht vor dem Kommenden, vor dem unheimlichen. Zauber, der diese Steine überdeckte. Eine geheimnisvolle Kraft, nicht faßbar, nicht erklärbar, vielleicht auch nicht meßbar war.
    Und das Gesicht!
    Es war da, es hatte Bestand, kein Lichtreflex oder eine optische Täuschung.
    Lizzy Moreno wußte selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, sich dem Stein zu nähern, in dem sich das Gesicht befand. Ihre Schritte setzte sie zögernd, dabei schleiften die Sohlen über den feuchten Boden. Sie spürte die von den Steinkanten fallenden Tropfen, die ihren Kopf trafen und den Nacken hinabrannen.
    »Pete, du verdammter Hund!« flüsterte sie plötzlich, um sich Luft zu machen. »Das hast du
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