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0473 - Drogenteufel von Stonehenge

0473 - Drogenteufel von Stonehenge

Titel: 0473 - Drogenteufel von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
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gewarnt. Ich hätte auf die Warnungen hören sollen. Das ist ein verfluchter Ort, Lizzy, verstehst du? Ein verfluchter Ort. Hier haben mal andere gehaust - Geister, die uns über waren. Sie sind noch immer hier, ich spüre es. Sie beobachten uns. Gesichter…« Er wollte noch mehr sagen, ein Hustenanfall unterbrach ihn.
    Lizzy erkannte, daß eine dunkle Flüssigkeit über seine Lippen drang. Es war Blut, wahrscheinlich war bei dem Stich auch die Lunge getroffen worden.
    Lizzy weinte. Sie wußte jetzt, daß ihr Freund recht hatte. Er konnte nicht überleben. Vielleicht hätte er eine Chance gehabt, wenn ein Arzt in der Nähe gewesen wäre. Das war nicht der Fall, und so würde er sterben. Das Leben rann aus seinem Körper, und sie, Lizzy, saß neben ihm und schaute zu.
    Manchmal war das Leben eine Strafe…
    »Geh du wenigstens!« flüsterte Pete. »Geh du weg. Vielleicht kannst du mich rächen. Ich habe meinen Mörder gesehen. Es ist ein großer Kerl. Sie nennen ihn Hadib. Merk dir den Namen gut. Hadib. Er kommt, glaube ich, aus Marokko, ich weiß es aber nicht genau, jedenfalls lautet der Name Hadib. Ihn darfst du nicht vergessen…«
    »Nein, den vergißt sie nicht!«
    Es war eine fremde, flüsternde, andere Stimme, die plötzlich in der Dunkelheit aufklang. So kalt und voller Wissen.
    Lizzy konnte nicht anders. Sie mußte einfach aufschreien, drehte sich und sah, wie eine fremde Hand aus der Dunkelheit auftauchte und nach dem Messer griff.
    Bevor Lizzy noch reagieren und die Klinge an sich nehmen konnte, hatte der andere bereits gehandelt.
    »So«, sagte er, »jetzt bist du dran!«
    ***
    Noch immer kniete Lizzy neben ihrem schwerverletzten Freund, dessen röchelnde, schwere Atemzüge die Stille unterbrachen. Er lag auf dem Rücken, manchmal tropfte Wasser in sein Gesicht und auch gegen den Körper des Mädchens, aber darauf achtete Lizzy nicht.
    Sie hatte nur Augen für den Fremden.
    Wie ein düsteres Monstrum stand er vor ihr. Er trug eine Lederjacke, die feucht schimmerte. Sein Haar wuchs so dicht wie ein Pelz, und so bedeckte es auch seinen Kopf. Von seinem Gesicht war nicht viel zu sehen. Ein bißchen fahle Haut schaute aus dem Gestrüpp. Der Mann hatte eine angespannte Haltung angenommen. Das Messer schaute mit der glänzenden Klinge aus seiner rechten Faust. Es wies schräg auf Lizzy. Er brauchte es nur zu werfen, um das Mädchen tödlich zu treffen.
    »Ich wußte doch!« flüsterte der Mann, »daß er nicht allein gekommen ist. Ich habe mich nicht getäuscht. Ich konnte euch beobachten. Ja, das konnte ich…«
    »Bitte, was… was…?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Süße, du brauchst nicht zu betteln. Tote Zeugen sind die besten!«
    Lizzy hatte die Worte vernommen, und sie wunderte sich, daß sie nicht in Panik verfiel. Statt dessen sagte sie: »Reicht Ihnen denn ein Toter nicht, Sie Killer?«
    »Er ist noch nicht tot!« erwiderte Hadib spöttisch.
    »Aber er wird sterben!« schrie sie den Mann an. »Ja, er wird sterben, das weiß ich!«
    »Und du auch!«
    Der Killer sprach gelassen, doch diese Unbefangenheit schwand, als er in das Gesicht des Mädchens schaute, das plötzlich nicht mehr so ängstlich wirkte, dafür aber einen harten und entschlossenen Ausdruck angenommen hatte.
    Hadib trat einen kleinen Schritt zurück. »Hast du keine Angst vor dem Tod mehr?« fragte er.
    »Nein!«
    »Bitte!« flüsterte der sterbende Pete. »Bitte, mein Kind. Wenn eben möglich, lauf weg. Ich kann dich nur darum bitten. Renn, versuche alles, aber lauf weg.«
    Lizzy legte ihm einen Finger auf den Mund und wunderte sich darüber, wie kalt seine Lippen waren. Es war bereits die Kälte des Todes, die auch durch sein Gesicht kroch.
    Seltsamerweise brach Lizzy nicht zusammen. Sie wunderte sich, daß sie sogar mehr Kraft bekam und sich aufstemmen konnte.
    Der Mann mit dem Messer hatte seine Überraschung verdaut. »Ha«, sagte er, »willst du im Stehen sterben?«
    »Nein.«
    Er fintierte. Das Mädchen sah den schmalen, blanken Stahl auf sich zuschießen, blieb stehen und verfolgte die Klingenspitze. Dicht vor ihrer Brust beschrieb sie einen Halbkreis, ohne auch nur die Kleidung zu ritzen. »Beim nächstenmal sitzt der Stich!«
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Du kommst nicht dazu!«
    Hadib lachte und warf das Messer in seine linke Hand. »Wer sollte mich daran hindern? Du?«
    »Nicht ich. Schau nach oben!«
    Der Killer tat es. Er hatte nur einen kurzen Blick riskieren wollen, doch plötzlich erstarrte
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