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0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache
Autoren: Jason Dark
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es.«
    Suko und ich wechselten einen Blick. Allmählich klärte sich der Fall. Er war sehr simpel.
    »Und dieses Rauschgift ist mit gesunken - oder?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Sind die beiden Männer deshalb gekommen?«
    »Vielleicht.«
    »Man hat bereits danach getaucht«, sagte ich. »Aber der Taucher starb. Er ist nicht ertrunken, wie man hätte annehmen können. Man brachte ihn unter Wasser um.«
    »Ja?« Seine Augen wurden groß. »Ich lüge Sie nicht an.«
    Er nickte heftig. »Das… das glaube ich sogar. Keiner kann ihm entkommen.«
    »Wem?«
    »Dem Fluch«, flüsterte er. »Es gibt einen Fluch, der über dem Schiff liegt. Man darf ihn nicht stören. Er vernichtet, verstehen Sie? Er kennt überhaupt kein Pardon.«
    »Was ist das für ein Fluch?«
    »Sie ist die Wächterin des Schiffes. Sie hütet es, auch wenn es längst gesunken ist.«
    »Wer ist sie?«
    »Die Wasserhexe!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Käpt'n, davon habe ich noch nie gehört.«
    Cole Wilson verzog die Lippen. »Das glaube ich euch gern. Ja, das glaube ich. Die Wasserhexe kennt kaum jemand, aber sie ist sehr, sehr schlimm. Sie ist grauenhaft, verstehen Sie?«
    »Vielleicht. Aber was hat sie mit Ihrem Schiff zu tun?«
    »Sie beschützt es. Sie läßt keinen Fremden heran. Sie ist überall. Sie ist ein Geist und ein Monstrum. Auch mich wird sie töten.«
    »Als Beschützerin?« fragte Suko.
    »Ja, denn ich habe ihr Unrecht getan. Ich hätte nicht über sie reden sollen. Das will sie nicht, verstehen Sie? Sie will es nicht, daß man über sie spricht. Aber ich habe es getan. Dafür wird sie sich schrecklich rächen, glauben Sie mir.«
    »Meinen Sie, daß sie aus dem Wasser steigt?«
    »Sie ist überall.« Er nickte inhaltsschwer und wischte über sein schweißfeuchtes Gesicht. Dann schüttelte er sich, als hätte man Wasser über ihn gegossen.
    »Aber nicht hier - oder?«
    »Sie ist Geist und Ungeheuer«, flüsterte Wilson. »Glaubt es mir. Geist und Ungeheuer. Sie lebt nicht nur im Wasser oder auf einem Schiff. Sie kann auch durch die Lüfte fliegen.«
    »Haben Sie die Wasserhexe denn gesehen?« erkundigte ich mich.
    »Ja, auf dem Schiff.«
    »Dann kann sie sich noch an Bord befinden?«
    »Bestimmt.«
    »Und Sie haben die Wasserhexe an Bord genommen?«
    »Ich bekam sie als Schutz.«
    »Von wem?«
    Er wechselte das Thema. »Haben Sie noch ein wenig Zeit? Dann kann ich es Ihnen erzählen, denn ich spüre, daß mir nicht mehr viele Stunden bleiben.«
    »Bitte, erzählen Sie. Wir haben Zeit, so lange Sie wollen. Zudem glauben wir Ihnen die Geschichte auch, Mr. Wilson.«
    »Das müssen Sie.« Er nickte und lehnte sich wieder zurück. Bevor er mit seiner Erzählung begann, dachte er noch nach. Sein Blick nahm dabei einen schwärmerischen Ausdruck an. »Mein Schiff war schon alt, als ich es erwarb. Aber ich war in das Schiff verliebt. Ich habe es in Dover bekommen, das liegt jetzt mehr als zehn Jahre zurück. Es hat einem alten Kapitän gehört, der mit ihm lange Zeit über das Meer gefahren ist. Und dieser Mann erklärte mir auch, daß sich etwas auf dem Schiff befindet, was ich niemals von Bord nehmen darf.«
    »War es die Wasserhexe?« fragte ich.
    »Nein, die Mumie.«
    »Wie?« rief Suko.
    »Die Mumie des Zauberers, eines alten Schamanen, der dem Schiff seinen Segen gegeben hat. Aber es ist am besten, wenn ich von vorn beginne, verstehen Sie?«
    »Sicher.«
    »Dann hören Sie zu…«
    Die Gestalt des Mannes, die mal mehr tot als lebendig gewirkt hatte, wurde von einem Strom der Kraft durchströmt. Wir bekamen eine so gute Erzählung zu hören, daß wir die Bilder wie einen Film vor unseren Augen ablaufen sahen…
    ***
    Der Mann ohne Hut hatte seinen richtigen Namen vergessen. Seit mehr als zwanzig Jahren nannte man ihn Hammer. Er war einmal Boxer gewesen, auf die schiefe Bahn geraten und vom Netz der Unterwelt aufgefangen worden, was ihm eine trügerische Sicherheit gab.
    Seit vier Jahren stand er in Costellos Diensten und hatte es hier zu einer traurigen Berühmtheit gebracht. Unter seinen Fäusten waren schon Konkurrenten gestorben, aber so etwas machte Hammer nichts aus. Er war ein Mann ohne Gewissen.
    Wie sein Kollege Parker, der den Hut fast nie abnahm. Wer ihn nicht kannte, belächelte ihn zumeist, wenn er die weiche Krempe zurechtrückte. Es war bei ihm ein Zeichen, daß er sich entschlossen hatte, irgend etwas zu tun. Oft genug war dies schon in einen Mord ausgeartet.
    Im Gang bekam Hammer einen leichten Wutanfall. »Wir
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