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0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache
Autoren: Jason Dark
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hätten die Bullen trotzdem massakrieren können und…«
    »Sei nicht dumm, Hammer.«
    »Wieso?«
    Vor dem Lift blieben sie stehen. Parker lächelte kalt. »Was meinst du, was Costello mit uns gemacht hätte?«
    »Er wäre froh gewesen, wenn…«
    »Du hast den Blonden und diesen Chinesen nicht einmal erkannt. Aber ich wußte, wer sie waren.«
    »Und?«
    »John Sinclair und Suko.«
    »Habe ich schon mal gehört.«
    »Wie schön für dich.«
    Beide stiegen in den Lift. Hammer starrte auf seine Hand. Sie war dick angeschwollen.
    »Ist was gebrochen?« fragte Parker. »Weiß ich nicht.«
    »Laß sie röntgen.«
    Hammers Augen begannen zu funkeln. »Wenn nichts passiert ist, hole ich mir den Chink.«
    »Er ist besser als du«, erklärte Parker kühl.
    Hammer lachte kichernd. »Ich kenne da Tricks, von denen wagt der nicht einmal zu träumen.«
    Parker gab keine Antwort. Außerdem hatte der Lift im Erdgeschoß gehalten. Die Männer stiegen aus. In der Halle saßen inzwischen einige Bewohner des Heims. Sie unterhielten sich und erzählten, wie konnte es anders sein, von den alten Zeiten, als noch jeder von ihnen zur See gefahren war und man noch den ganzen Kerl forderte.
    Auch die Verwalterin war anwesend. Sie trug unter dem rechten Arm eine Akte, sah die beiden Männer, blieb stehen und fragte: »Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Sie sind klargekommen?«
    Parker gab wieder die Antwort. »Natürlich. Der Kapitän hat sich über unseren Besuch gefreut.«
    »Sind die beiden anderen Herren noch oben?«
    »Ja.«
    Parker und Hammer gingen. Der Schläger war sauer. Draußen holte er tief Luft. »Am liebsten hätte ich die Alte in den Boden gestampft, so neugierig wie die war.«
    »Sie hat hier das Sagen.«
    »Leider.«
    Böiger Wind fuhr durch den Park und in die Gesichter der Männer. Sie mußten ebenfalls über den schmalen Weg laufen, um ihren Wagen zu erreichen.
    Hammer war sauer. Er schimpfte über seine Hand, die noch dicker wurde. Seine Racheversprechen waren fürchterlich und glichen sich bereits den Methoden des Mittelalters an.
    Parker sagte nichts. Er ging schneller, weil er sich unbedingt mit Costello in Verbindung setzen wollte. Leider besaß der braune Lancia, den sie fuhren, kein Telefon. Je früher ihr Chef Bescheid wußte, um so besser war es.
    Parker schloß die Tür auf. Er stand im Wind und wartete, bis Hammer ihn erreicht hatte.
    »Was hast du?«
    Parker hob die Schultern. »Riechst du nichts?«
    »Nein, wieso?«
    Der Mann hielt seinen Hut fest und grinste. »Ich habe das Gefühl, als würde es hier nach faulem Wasser oder altem Tang stinken.«
    »Davon merke ich nichts.«
    »Egal. Steig ein.«
    Parker öffnete die Beifahrertür, die Zentralverriegelung funktionierte nicht mehr, und schaute zu, wie Hammer in den Wagen kletterte. Seinen rechten Arm hielt er angewinkelt, und er drückte noch immer die Fläche der linken Hand gegen seine geschwollene rechte.
    Hammer spürte kaum die Sitzfläche unter sich, da erwischte es ihn. Aus dem Fond erschien der Arm, ein schleimiges, grünes Etwas, dem er nicht mehr ausweichen konnte, denn der Arm preßte sich gnadenlos gegen sein Gesicht.
    Hammers Schrei erstickte in einem Gurgeln. Er konnte noch über die Hand hinwegschauen, sah durch die Scheibe gegen die Hecke, die eine Sekunde später vor seinen Augen regelrecht zerplatzte, als ihn ein beißender Schmerz in den Tod riß.
    Vom Genick strahlte er ab. Daß sein Kopf in einem unnatürlichen Winkel zur Seite hing, bekam er nicht mehr mit. Da hatte es den Schläger bereits erwischt.
    Parker lebte noch.
    Er war es gewohnt, schnell zu reagieren. Hier aber stand er neben dem Wagen wie eine Pappfigur.
    Er konnte einfach nicht fassen, was da vorgefallen war.
    Okay, er hatte den Geruch wahrgenommen, da war er schon skeptisch geworden, aber daß er den Tod des Kumpans hatte mit ansehen müssen, wollte in seinen Schädel nicht hinein.
    Wer sich dort im Fond aufhielt, war durch die getönten Scheiben ebenfalls kaum zu erkennen. Ein menschenähnliches Wesen vielleicht, gelb und auch grünlich schimmernd, mit langen, algenartigen Killerarmen, die eiskalt zugriffen: Er hatte seinen Revolver gezogen, ohne es eigentlich bewußt zu merken. Nur schoß er nicht. Irgendwie war ihm zu Bewußtsein gekommen, daß es sinnlos war, Kugeln zu verschwenden.
    Statt dessen ging er zurück, sah, wie Hammer auf dem Beifahrersitz zusammensackte und sein Kopf sich dabei zur Seite drehte, wie bei einem Menschen, dessen Genick gebrochen
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