Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verändert.
    Sie war grün geworden. Aibons Einfluß griff bereits nach uns.
    Der Kapitän Cole Wilson hatte den Fluch ins Leben gerufen. Aber wer konnte ihn löschen? Und wie schafften wir so etwas?
    Ich fand leider keine Lösung. Auch Suko dachte ähnlich wie ich. Gedanklich schlug er vor, wieder aufzutauchen.
    »Ohne die Gleiter?«
    »Die müssen wir zurücklassen.«
    Ich war dagegen. »Wir werden allein sein, Alter. Allein im Kanal.«
    »Die Taucher sind auch von einem Schiff gekommen. Das müssen sie einfach sein.«
    »Ich habe ein Schiff sinken sehen.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Wir müssen zurück. Es hat keinen Sinn, die Flucht zu ergreifen. Am besten wird es sein, wenn wir uns dem Skelett stellen. Nur so können wir den Fluch löschen.«
    »Dann willst du es vernichten?«
    »Ja.«
    Der Inspektor hob die Hand. Unter der Maske verzog sich sein Gesicht zu einem breiten Lächeln.
    »All right, Alter, ich wußte ja, daß es darauf hinauslaufen würde. Dann komm.«
    Bevor ich noch eine gedankliche Erwiderung geben konnte, hatte er schon abgedreht und glitt vor mir schräg in die Tiefe und dem Wrack entgegen. Allerdings änderte Suko seinen Kurs sehr bald. Er wollte vom Heck her das Ziel anschwimmen.
    Damit war auch ich einverstanden.
    Uns trieb ein länglicher, dunkler Gegenstand in den Weg. Es war der Taucher, dessen schnellen Tod ich leider miterlebt hatte. Die Strömung hatte ihn aus der unmittelbaren Nähe des Schiffes geholt, und so fand er seine Bahn.
    Zwischen Suko und mir trieb er hindurch. Er sah scheußlich aus. Sein Kopf hing zur Seite. Er wirkte wie abgeknickt. Die Arme pendelten von seinem Körper ab wie zwei Gegenstände, die überhaupt nicht dazu gehörten.
    Fünf Taucher hatten wir gesehen. Einer von ihnen war tot. Die anderen vier auch?
    Ich traute diesem Schamanen oder dem Skelett alles zu. Kapitän Wilson hatte ein schreckliches Erbe hinterlassen. Man konnte ihm indirekt die Schuld am Tod der Männer geben.
    Ich hatte mein Kreuz aus der kleinen Tasche am Gürtel geholt und es umgehängt. Wie bei Suko und mir, so war auch dieser Talisman von einem grünlichen Schleier umgeben. Ein mattes Licht, wie nachgezeichnet, manchmal zitternd, je nach dem, wie sich das Kreuz bewegte.
    Unter uns lag das Wrack.
    Wir schwebten über das Deck. Nur sehr leicht bewegten wir beide unsere Füße. Jedes Detail trat jetzt klar und scharf hervor. Wir konnten unter uns alles erkennen, nur die Taucher entdeckten wir nicht und ebenfalls nicht das Skelett.
    Beide befanden sich vorderschiffs, wo wir auch die Ausmaße der Zerstörung entdeckten.
    Suko trat Wasser.
    Ich glitt an ihn heran und konnte seine Gedanken empfangen. »Irgendwie habe ich den Eindruck, John, als würde das Skelett nur auf uns allein warten - oder?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es ist einfach ein Gefühl, das ich nicht wegbekommen kann. Wir stehen vor der Entscheidung.« Er schaute mich an. Ich sah seine Augen hinter der Maske unnatürlich groß. »Wir müssen langsam zu einem Entschluß kommen, John. Wirklich.«
    »All right, ich werde in das Schiff tauchen.«
    »Nein, das brauchst du nicht!«
    Es waren harte und scharfe Worte, die da mein Gehirn getroffen hatten. Suko hatte nicht zu mir gesprochen, eine fremde Stimme war hinter der Stirn erklungen.
    Der Schamane?
    »Wer bist du?« formulierte ich in Gedanken.
    »Die alten Völker, die einmal hier waren, haben mich prota magicus genannt. Es waren Römer, die mich sahen, die mit mir etwas anfangen konnten, denn ich zeigte ihnen die Tür ins Reich der Magie, der wunderbaren Zauberei, die Aibon beherbergt. Ich habe in Aibon gelebt, aber auch auf der Erde. Ich lebte in den grünen Wassern des Landes, ich war etwas Besonderes. Ein alter Schamane, mal Mann, mal Frau, ein Zwitter. Deshalb wurde ich auch als Seehexe bezeichnet. Ein Wesen, das Aibon die Unsterblichkeit gegeben hat, verstehst du?«
    »Ja, ich glaube…«
    »Du bist mir nicht unbekannt, obwohl ich dich heute zum erstenmal sehe. Ich kenne dich, ich weiß etwas von dir, denn du bist ein Mensch, der bereits einen Blick in das wunderbare Land tat. Du hättest wissen müssen, daß man alte Regeln nicht brechen darf. Und wer sie bricht, den trifft die Strafe. In meinem Bereich bin ich allmächtig. Alle Menschen, die sich gegen mich stellen und damit auch den Fluch ignorieren, müssen sterben. Sie haben es versucht, sie leben nicht mehr:«
    »Auch die Taucher nicht?«
    »Einer ist…«
    »Die anderen, meine ich.«
    »Sie sind eingesperrt. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher