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0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache
Autoren: Jason Dark
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erhitzt zu werden. Keiner der Männer hörte das Brodeln, aber beide sahen den Schaum, der sich kreisförmig an der Oberfläche ausbreitete.
    Gewaltige Blasen stiegen aus der Tiefe, quirlten, zerplatzten. Tropfenfontänen spritzten in die Höhe, und ein kreisförmiger Schaumteppich hielt sich fast an einer Stelle.
    Limori war ratlos. Es kam selten vor, daß er nicht wußte, was er unternehmen sollte. In diesem Fall aber konnte er nur die Schultern heben.
    »Da sind Knochen!« schrie Eric.
    Limori hatte sich gerade abgewandt. Jetzt schaute er wieder hin und mußte Eric recht geben.
    Aus der Tiefe wurden Knochen in die Höhe geschleudert. Menschliches Gebein, auf dem weder Fleisch noch Haut klebte. Es glänzte vor Nässe und wirkte wie abgenagt.
    Die Knochen sprangen aus dem Wasser. Einige waren ziemlich lang, andere wieder kürzer, und zum Schluß folgte als Krönung des Ganzen ein blanker Schädel.
    »Scheiße!« schrie Eric. »Wer ist das?«
    »Parker!«
    Eric blickte Limori starr an. »Das ist doch nicht wahr, zum Henker«
    »Doch, es ist wahr. Irgend jemand hat Parker in die Tiefe geholt und zum Skelett gemacht.«
    »Wahnsinn!« brüllte Eric.
    Limori wollte nicht, daß der Mann die anderen Leute ansteckte. Er schlug ihm gegen die Brust.
    »Reiß dich zusammen, verdammt! Wir dürfen die Nerven nicht verlieren!«
    Die Wucht des Treffers hatte Eric um die eigene Achse gedreht. Er stand jetzt mit dem Rücken an der Reling. Seine Hände umklammerten die Maschinenpistole. Es sah so aus, als wollte er sie herumschwingen, aber er riß sich zusammen.
    »Laß es!« sagte Limori.
    Eric nickte.
    Limori ging einen Schritt zurück. Die direkte Sicht auf das Wasser war ihm durch Erics Körper genommen. Deshalb konnte er auch nicht das Monster sehen, das sich aus der düsteren Tiefe des Kanals in die Höhe geschoben hatte.
    Ein Arm schnellte vor.
    Blitzartig, mit den Augen kaum zu verfolgen und erst sichtbar, als sich die Klaue um den Hals des Mannes klammerte.
    Sie riß Eric hoch.
    Bevor Limori noch eingreifen konnte, stand Eric bereits auf der Reling. Nur für einen kurzen Moment berührte er sie mit den Füßen. Dann kippte er nach hinten weg.
    »Eric!« Limori brüllte den Namen, sprang vor und löste den Flammenwerfer vom Gürtel.
    Sein Kumpan lag bereits im Wasser.
    Der Körper war schon zur Hälfte untergetaucht. Nur mehr die Arme schauten hervor. Er schwenkte sie wild, schlug auch um sich, war aber nicht in der Lage, das Skelett zu erwischen oder dessen harten Griff von seinem Hals zu lösen.
    Das Monstrum zog ihn in die Tiefe. Dabei wirkte die Maschinenpistole in seiner Hand wie ein lächerliches Spielzeug. Noch einen letzten Schrei stieß er aus, und Limori konnten Eric und das Monstrum genau erkennen.
    Es war wieder dieses gelbliche Skelett, um dessen Knochenkörper dennoch ein leicht grünlicher Schein lag, der nicht von dieser Welt zu stammen schien.
    Obwohl Limori höher stand, kam ihm das Monstrum unnatürlich groß vor. Ja, es mußte einfach größer sein als ein Mensch, und es hatte die Kraft eines Riesen.
    Mit einer Hand hielt es Eric fest. Noch hatte es den Mann nicht unter Wasser gezogen. Es schien den an Bord stehenden Limori verhöhnen zu wollen, der jetzt seinen Flammenwerfer hochriß und auf das Skelett anlegte.
    Da verschwand es.
    Ein letzter Schrei wehte über das Wasser. Mehr war von Eric nicht zu hören. Die gnadenlose Tiefe des Kanals fraß ihn buchstäblich auf. Er hatte keine einzige Chance mehr.
    Das Meer kochte weiter. Limori sah das Brodeln des Wassers, als würde es erhitzt. Sein Gesicht war hart, die Augen besaßen keinen Glanz mehr. Er versuchte vergeblich, nach beiden zu suchen, sie ließen sich nicht mehr blicken, und das Wasser deckte den Mantel des Schweigens über diese Stelle, wo Eric verschwunden war.
    Auch das Brodeln nahm ab. Einige Blasen zerplatzten noch, schaukelten auf den Wellen, dann waren auch sie verschwunden. Nichts deutete mehr darauf hin, welches Drama sich an dieser Stelle abgespielt hatte.
    Limori überlief eine Gänsehaut. Er ballte seine freie Linke so stark, daß die Fingernägel in die Hand schnitten. Dann drehte er sich langsam um.
    Die beiden übriggebliebenen Männer hatten ihre Plätze verlassen. Sie wollten auf Limori zugehen, aber sie blieben stehen, als sie in sein Gesicht schauten.
    Es war verkantet, hart, die Haut schien nur mehr aus Papier zu bestehen. Als er die Schultern anhob, deutete er damit an, daß auch er keinen Rat wußte.
    Er ging auf die Leute
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