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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer
Autoren: Unbekannt
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gab Krieg, Tod und Vernichtung."
    „Die Schuld daran trifft nicht uns allein, Calimasch."
    „Sicher nicht, aber daß sie überhaupt so verliefen, gibt zu denken. Glauben Sie nicht, daß man uns das Denken vollständig abgewöhnt hat, aber ich bin loyal und bleibe es auch. Selbst wenn Sie mich bedrohen würden, könnten Sie nichts erfahren, was ich nicht freiwillig sagte."
    Maron nickte.
    „Einverstanden. Dürfen Sie mir die Frage beantworten, ob sich in ihrer Gewalt Angehörige unseres Volkes befinden, Terraner?"
    Calimasch zögerte. Es war ihm klar, daß er diese Frage niemals beantworten durfte, ohne gegen die Geheimhaltung zu verstoßen. Nicht einmal die meisten Takerer selbst wußten von den Fremden.
    Aber wenn er etwas über den Ganjo erfahren wollte, mußte er einen Kompromiß finden, der ihn nicht mit seinen Vorschriften kollidieren ließ. Ganz so einfach war das nicht.
    „Ich muß gestehen, daß ich selbst nichts Näheres darüber weiß. Es gibt Gerüchte, eine Menge sogar, aber ..."
    „Sie wollen damit behaupten, daß Sie als Offizier des Geheimdienstes, als Kommandant einer Station, nichts darüber wissen, was auf Takera geschieht?"
    „So ist es - leider. Sicher, wir fingen Sendungen auf, aber ihnen ist nichts zu entnehmen, was Ihre Frage eindeutig beantworten würde. Ich darf eine Gegenfrage stellen?"
    „Meinetwegen."
    „Haben Sie jemals den Namen >Ganjo< gehört?"
    Maron wechselte einen kurzen Blick mit Corner.
    „Ganjo ...? warum?"
    „Was wissen Sie über ihn?"
    Maron fragte: „Warum wollen Sie, daß ausgerechnet wir Ihnen etwas über den Ganjo erzählen? Haben das die Moritaitoren nicht schon oft genug getan? Vertrauen Sie ihnen, Calimasch, mehr kann ich Ihnen nicht raten. Meine Gegenfrage lautet: Hat der Taschkar den Ganjo gefangen?"
    Es fiel Calimasch schwer, der direkten Frage auszuweichen und ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    „Ich sagte Ihnen bereits, daß wir nur sehr spärliche Nachrichten vom Heimatplaneten erhalten. Der Taschkar ist vorsichtig, aber Ginkorasch, der Chef der Marsav, ist noch vorsichtiger.
    Sollte wirklich der Ganjo gefangengenommen worden sein, so wüßten nur die unmittelbar Beteiligten davon. Wir sind viele Milliarden Kilometer von Takera entfernt. Wie sollten wir etwas wissen?"
    Maron begann die Geduld zu verlieren.
    „Lassen wir den Ganjo, Calimasch, Wir wollen nur noch wissen, ob man Terraner gefangen hat und einige Lebewesen, die anders als wir aussehen.
    Beantworten Sie uns diese Frage, dann können wir uns als echte Freunde verabschieden."
    „Mir täte es leid, wenn unsere Begegnung hinsichtlich ihrer friedlichen Natur eine Trübung erfahren müßte, nur weil ich eine Ihrer Fragen nicht beantworten kann oder darf. Ich weiß nichts über die Gefangenen."
    „Aber Sie hörten Gerüchte, daß es welche gibt?"
    Galimasch zögerte, dann gab er zu: „Ja, wir hörten Gerüchte.
    Das ist Alles, was ich Ihnen mitteilen kann."
    Maron atmete auf.
    „Danke, das genügt uns. Sie haben uns geholfen, wenn auch nicht so, Wie wir es vielleicht erhofften.
    Immerhin wissen wir nun, daß eine Verständigung zwischen Takerern und Terranern möglich ist. In dieser Hinsicht erreichten wir mehr, als wir erwarten durften. Calimasch, dürfen wir Sie zu einem Drink einladen?"
    „Drink? Was ist das?"
    „Man trinkt ein Glas zusammen, wenn man Freundschaft geschlossen hat."
    „Das ist Ihr Brauch? Ich nehme mit Dank an. Und dann, hätte ich noch eine Bitte, von deren Erfüllung mein Leben abhängt."
    „Schon genehmigt", erwiderte Maron, während Corner in den Vorräten herumsuchte, bis er endlich die Flasche mit dem Cognac fand.
    Ein nicht zu übersehendes Etikett wies darauf hin, daß der Inhalt nur medizinischen Zwecken dienen dürfe.
    Er stellte die Flasche und drei Gläser auf den Tisch.
    „Drei Gläser in einem Jäger, der nur für eine Besatzung von zwei Mann eingerichtet ist? Das sollte zu denken geben ..."
    „Es sind sogar noch mehr Gläser da", erklärte Corner. „Aber nur diese eine Flasche."
    Calimasch kostete vorsichtig, als sie sich zutranken. Es schien ihm zu schmecken, denn er folgte dem Beispiel der Terraner und trank aus.
    „Es hat einen merkwürdigen Geschmack", stellte er fest.
    Corner nickte.
    „Wenn Sie den Geschmack nicht kennen, haben Sie viel versäumt. Alkohol, verstehen Sie? Doppelte OH-Gruppe, Sauerstoff, Wasserstoff. Mit Geschmack!"
    Calimasch war klug genug, nur das eine Glas zu trinken, und er spürte bereits die Wirkung. Trozdem blieb er
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